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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in Los Angeles, sobald wir wieder tanken müssen.«
    Die Straße wurde flach und schien auf den nächsten hundertfünfzig Kilometern in passablem Zustand zu sein. Bell, der die Ohren gespitzt hatte, um keinen Aussetzer der stampfenden Zylinder zu überhören, jagte den Locomobile so schnell wie möglich über die Landstraße, dankbar dafür, dass es keine scharfen Kurven gab, und froh, dass die Reifen hielten.
    Doch schließlich verließ sie das Glück wieder, denn sie gerieten auf einen Straßenabschnitt, der von Steinen übersät, aber vom vielen Regen eingeebnet war. Bell verlangsamte die Fahrt, um die Reifen zu schonen, doch einer traf auf einen spitzen Stein und war nach weiteren dreißig Metern platt.
    Ein Reservereifen wurde rasch montiert, und Bell setzte seine wilde Fahrt nach Los Angeles fort, während Bronson erneut einen Schlauch flickte.
    Sie ließen San Luis Obispo und Santa Maria hinter sich und fuhren bergab, da die Straße nun an der Pazifikküste entlangführte. Der Ozean glitzerte blau und weiß, wo sich die Wellen auf dem weißen Sandstrand brachen, der mit schwarzen Felsen gesprenkelt war.
    Vor Santa Barbara machten sie. einen Sprung über einen großen Buckel in der Straße und prallten auf der anderen Seite so hart auf, dass Bronson die Luft aus den Lungen getrieben wurde. Er wunderte sich, dass der stabile Wagen nicht auseinanderfiel.
    Sie fuhren nach Santa Barbara hinein, wo sie erneut tankten, den Kühler mit Wasser füllten und den Ersatzreifen verstauten. Außerdem hielten sie kurz am Bahnhof, wo Bronson ein Telegramm an seinen Kollegen Bob Harrington schickte und ihn bat, sie am Bahnhof in Los Angeles zu treffen.
    Statt die tückischen Windungen der Landstraße namens Grapevine über den Tejon-Pass hinunter nach Los Angeles zu nehmen, wies Bronson Bell an, mit dem Locomobile an der Bahnlinie entlangzufahren, die in wesentlich sanfteren Kurven verlief. Die holprige Fahrt beanspruchte das Fahrgestell des Automobils sehr, als es über den schmalen Pass unterhalb des 1275 Meter hohen Gipfels rollte, doch es hielt durch, bis sie das breite Gefälle erreichten, das hinunter ins San Fernando Valley führte.
    Das Schlimmste hatten sie nun hinter sich. Sie befanden sich auf der Zielgeraden, und der Locomobile kam Cromwells Privatzug mit jedem Kilometer näher. Nach Bronsons Schätzung lagen sie nur noch fünfzehn Minuten zurück. Mit etwas Glück würden sie den Bahnhof kurz vor dem Schlächter erreichen.
    Der Anblick hoher Gebäude in der Ferne war ermutigend. Als sie sich dem Stadtrand näherten, wurde der Verkehr dichter. Bronson staunte über Bells Durchhaltevermögen. Seine blauen Augen waren die ganze Zeit starr auf die Straße gerichtet. Der Mann schien dazu geboren zu sein, hinter dem Lenkrad eines schnellen Fahrzeugs zu sitzen, dachte Bronson. Er sah auf die Uhr. Die Zeiger standen auf zwölf Minuten nach vier. Sie hatten die 650 Kilometer lange Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über einhundert Stundenkilometern zurückgelegt.
    Der Verkehr nahm umso mehr zu, je näher sie dem Stadtzentrum kamen, und Bell wich nun wieder mit gewohnter Routine den Pferdekutschen, Einspännern und Automobilen aus. Seine Erleichterung war groß, als sie wieder gepflasterte Straßen unter den Rädern hatten. Ständig überholte er die großen roten Straßenbahnen, die auf mitten auf der Straße verlegten Gleisen fuhren. Er war überrascht von den vielen Automobilen, die ihnen entgegenkamen. Er wusste nicht, dass über zweitausend davon auf den Straßen der rasch wachsenden Stadt mit ihren 120000 Bewohnern unterwegs waren.
    Bell stellte fest, dass die Straßen in Los Angeles um einiges breiter waren als die in San Francisco, und er kam gut voran. Sie fuhren durch die Innenstadt, und angesichts der Geschwindigkeit des roten Locomobile flogen fassungslos die Köpfe herum. Ein Polizist blies in seine Trillerpfeife und wurde wütend, als Bell ihn ignorierte und einfach weiterraste. Der Polizist sprang auf sein Fahrrad und nahm die Verfolgung auf, blieb jedoch bald weit zurück, bis das Automobil schließlich außer Sicht war.
    Der riesige Bahnhof tauchte auf, als Bell auf zwei Reifen um die Ecke fuhr. Ein Mann in braunem Anzug und mit breitkrempigem Hut stand vor dem Eingang am Bordstein und winkte heftig. Bell brachte den Wagen abrupt vor Bob Harrington, dem für Südkalifornien zuständigen Van-Dorn-Agenten, zum Stehen. Erst erkannte Harrington Bronson gar nicht. Der Mann im schlammverkrusteten

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