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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sehnt er sich wie du nach einer Herausforderung.« Sie zögerte, während sie eine imaginäre lose Locke mit den Fingern zurücksteckte.
    »Woher kommt sein Geld?«
    »Habe ich vergessen zu erwähnen, dass er aus einer Bankiersfamilie aus Boston stammt?«
    Cromwell erstarrte. »Ich habe von den Bells gehört. Ihnen gehört die American States Bank in Boston, eins der größten Geldinstitute im Land.«
    »Er ist ein Paradox«, sagte sie langsam, während sie sich die wenigen Minuten mit ihm im Brown Palace Hotel ins Gedächtnis rief. »Aber er kann auch sehr gefährlich sein. Er wird hinter uns her sein wie der Fuchs hinter dem Hasen.«
    »Ein Detektiv, der weiß, wie die internen Strukturen einer Bank funktionieren - das ist nicht gut«, sagte Cromwell mit leiser und eisiger Stimme. »Wir müssen ausgesprochen wachsam sein.«
    »Da stimme ich dir zu.«
    »Bist du dir sicher, dass er keine Ahnung von deiner wahren Identität hat?«
    »Ich habe meine Spuren gut verwischt. Er und Alexander glauben, mein Name wäre Rose Manteca und dass ich aus Los Angeles komme, wo mein Vater eine große Farm besitzt.«
    »Wenn Bell so schlau ist, wie du sagst, wird er das überprüfen und herausfinden, dass Rose nicht existiert.«
    »Na und?«, sagte sie verschmitzt. »Er wird nie erfahren, dass mein Name Margaret Cromwell ist, Schwester eines respektierten Bankiers, der in einer Villa auf dem Nob Hill in San Francisco lebt.«
    »Was hast du sonst noch von Alexander erfahren?«
    »Nur dass Bells Ermittlungen nicht gut laufen. Sie haben keinerlei Hinweise, die in unsere Richtung führen. Alexander war wütend, weil Bell ihn nicht ins Vertrauen gezogen hat. Er sagte, Bell sei verschwiegen, vor allem hinsichtlich seiner Unternehmungen mit zwei Agenten namens Curtis und Irvine. Alles, was ich herausfinden konnte, ist, dass sie unterwegs sind und auf der Suche nach einer Spur alles Mögliche abklappern.«
    »Gut zu hören.« Cromwell lächelte dünn. »Sie werden nie darauf kommen, dass ein Bankier hinter den Banküberfällen steckt.«
    Sie blickte ihn an. »Eigentlich könntest du damit aufhören. Du brauchst das Geld nicht mehr. Und ganz gleich, wie vorsichtig und wie gerissen du bist, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie dich schnappen und hängen.«
    »Du willst, dass ich damit aufhöre, etwas zu tun, was kein anderer wagen würde, und stattdessen für den Rest meines Lebens die Rolle eines behäbigen Bankiers spiele?«
    »Nein, das will ich nicht«, sagte sie mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen. »Auch ich liebe die Gefahr.« Dann wurde ihre Stimme leise und nüchtern. »Ich weiß nur, dass es nicht immer so weitergehen kann.«
    »Wir werden schon merken, wann die Zeit gekommen ist, damit aufzuhören«, sagte er tonlos.
    Weder Bruder noch Schwester verspürten auch nur einen Hauch von Reue oder Gewissensbissen wegen all der Männer, Frauen und Kinder, die Cromwell getötet hatte. Genauso wenig kümmerten sie die kleinen Geschäftsleute, Bergarbeiter und Bauern, deren Existenzen sie vernichtet hatten, wenn die ausgeraubten Banken nicht in der Lage waren, ihren Sparern das Geld zurückzuerstatten, und ihre Pforten schließen mussten.
    »Wen führst du heute Abend aus?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    »Marion Morgan.«
    »Diese prüde Zicke«, spottete sie. »Es ist mir ein Rätsel, warum du sie immer noch auf der Gehaltsliste führst.«
    »Sie ist nun mal sehr tüchtig«, erwiderte er, wollte allerdings keinen Streit anfangen.
    »Warum warst du nie mit ihr im Bett?«, fragte sie unter leisem Gelächter.
    »Du weißt, dass ich mit meinen Angestellten nicht herumspiele. Ein Prinzip, das mir eine Menge Ärger erspart hat. Ich führe sie heute Abend nur als Bonus für ihre Arbeit aus. Weiter nichts.« Der Rock seiner Schwester war bis zu den Knien hochgerutscht, und er fasste hinüber und drückte sie. »Wer ist der Glückliche heute Abend?«
    »Eugene Butler.«
    »Dieser Fatzke?«, höhnte er. »Er ist wirklich zu nichts zu gebrauchen.«
    »Er ist stinkreich...«
    »Sein Vater ist stinkreich«, stellte Cromwell richtig. »Wenn Sam Butler nicht das Glück gehabt hätte, über die Midas-Goldader zu stolpern, wäre er am Ende gewesen.«
    »Eugene wird reicher sein als du, wenn sein Vater stirbt.«
    »Er ist ein Verschwender und Trunkenbold. Er wird sein Vermögen so schnell durchbringen, dass dir schwindlig wird.«
    »Ich habe ihn im Griff«, behauptete seine Schwester. »Er ist bis über beide Ohren in mich verliebt und

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