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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sobald der Ober außer Hörweite war, lehnte sich Bronson zurück und blickte zu Bell.
    »Ich habe die Zahl der Geschäfte überprüft, die Colt- Automatikpistolen vom Kaliber 3 8 verkauft haben, seit diese Waffe auf dem Markt eingeführt wurde. Insgesamt sind es siebenundsechzig. Ich habe vier Agenten darauf angesetzt. In zwei oder drei Tagen müssten sie eine Antwort haben - mit ein bisschen Glück sogar früher.«
    »Danke, Horace«, sagte Bell. »Das wird uns eine Menge Zeit ersparen, die wir für anderweitige Ermittlungen gut gebrauchen können.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun kann«, sagte Bronson mit einem breiten Lächeln. »Abgesehen davon hat Mr. Van Dorn angeordnet, Ihnen volle Unterstützung zu gewähren.«
    »Wir können jede Hilfe gebrauchen.«
    »Haben Sie noch weitere Hinweise auf den Schlächter?«
    »Ich muss Sie zur Geheimhaltung verpflichten. Ich habe herausgefunden, dass der Verbrecher Informanten in unserem Detektivbüro hat.«
    »Sie können sich auf mich verlassen«, sagte Bronson mit wachsender Besorgnis. »Kaum zu glauben, dass so etwas möglich ist. Weiß Van Dorn davon?«
    Bell nickte. »Er weiß Bescheid.«
    Dann gab Bell Bronson einen Überblick über das Beweismaterial, das sie, so dürftig es auch war, nach San Francisco geführt hatte. Er berichtete von Irvines Suche nach den Seriennummern auf den Geldscheinen, von Curtis' Entdeckung des Waggons, den der Bankräuber zur Flucht benutzte, und seiner eigenen Erkenntnis über die Haarfarbe und den fehlenden Finger des Verbrechers. Er ließ nichts aus, sparte sich aber jede Ausschmückung. Irvine und Curtis ergänzten Dinge, die sie während ihrer Nachforschungen noch entdeckt hatten. Als Bell seinen Bericht beendet hatte, saß Bronson einen Moment lang stumm da.
    Schließlich sagte er: »Sie sind mit Ihren Ermittlungen mächtig vorangekommen, Isaac. Sie haben etwas Greifbares, wo vor ein paar Wochen noch gar nichts war. Doch leider ist es kaum genug, um den Verbrecher zu identifizieren.«
    »So ist es«, stimmte Bell zu. »Aber aus einem dünnen Faden kann ein dickes Tau werden.«
    Der Wein, den Bronson ausgewählt hatte, ein kalifornischer von Charles Krug, dem ältesten Weingut in Napa Valley, wurde mit der üblichen Zeremonie eingeschenkt. Während sie die Speisekarte studierten und den Wein genossen, verstummte das Gespräch für eine Weile.
    »Irgendetwas gefunden?«, wollte Bronson von Bell wissen.
    »Die Küche hat Kalbsbries in Bechamelsoße. Ich werde es probieren - ich liebe Kalbsbries.«
    »Sind das nicht Stierhoden?«, fragte Curtis.
    »Sie meinen Prärieaustern«, bemerkte Bronson lachend.
    »Gourmets auf der ganzen Welt schätzen es«, erklärte Bell. »Es ist die Thymusdrüse des Kalbs. Es gibt zwei, eine im Hals und die andere in der Nähe des Herzens. Das Kalbsbries beim Herzen gilt bei den führenden Küchenchefs als...«
    Bell hielt mitten im Satz inne und starrte wie gebannt in den Speisesaal. Seine blauen Augen verengten sich, als würde er etwas in großer Entfernung fokussieren. Er setzte sich kerzengerade auf und schien die anderen für einen Moment vergessen zu haben.
    »Was ist los, Isaac?«, fragte Irvine. »Sie machen den Eindruck, als hätten Sie ein Gespenst gesehen.«
    »Das habe ich«, murmelte Bell, während sich sein Blick auf ein Paar richtete, das gerade hereingekommen war und auf den Saalchef zusteuerte. Sie waren ein eindrucksvolles Duo, nach dem sich sämtliche Köpfe im Saal umdrehten. Beide hatten das gleiche feuerrote Haar, die Frau war genauso groß wie der Mann, der von schmalem Wuchs war.
    Sie trug ein zweiteiliges gelbes Kleid im Empirestil mit einem Glockenrock von trompetenartiger Form mit kurzer Schleppe. Die Bluse war mit Borten besetzt, und darüber hatte sie eine kurze Jacke mit tief geschnittenem Kragen angezogen, der ein fantastisches Diamanthalsband zur Geltung brachte. In einer Zeit, die durch Förmlichkeit bestimmt wurde, war ihr modischer breitkrempiger Hut mit dem verschwenderischen Federschmuck wie aus der Lustigen Witwe perfekt für einen eleganten Auftritt. Dazu hatte sie eine Fuchsboa um die Schultern drapiert.
    Der Mann trug einen teuren schwarzen Anzug mit Weste. Eine lange Goldkette hing aus einer Tasche und führte durch ein Knopfloch zur anderen, in der die Uhr steckte. Ein langer diamantenbesetzter Anhänger hing daran herunter. Er machte einen selbstsicheren Eindruck, seinen Augen schien nichts zu entgehen. Er blickte sich im Saal um, als würde er ihm gehören.

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