Höllenjob für einen Dämon (German Edition)
schlauer als alle anderen Dämonen.‟ Ein ironisches Lachen.
„Lil? Warum?‟
„Oh nein, mein Hübscher. Ich werde dir nicht verraten, weshalb ich dich aus dem Weg räumen muss. Genauso wenig, wie ich dir sage, was ich mit meiner süßen kleinen Halbschwester vorhabe. Du warst clever genug, sie aus Jehoschuas Haus zu holen. Der Idiot wusste nicht einmal, wer sie ist, bis sie sich verplappert hat. Ich hab ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt, als ich wiederkam und ihr weg wart.‟
„Wie … wie hast du uns gefunden?‟ Jedes Wort benötigte eine immense Kraftanstrengung, um ausgesprochen zu werden.
„Ich bin nicht Gavarel, Shatan. Ich kann einen Bewohner Hels jederzeit finden. Mein Vater war einer von Luzifers treusten Dienern, oder hast du das vergessen?‟
„Asmodeus war … ein Narr …‟
„Weil Mutter ihn ausgenutzt hat?‟ Lilith in Lazarus‘ Körper setzte sich auf die Fersen und betrachtete Shatan wie eine Fliege, die sie im Begriff war, zu zerquetschen. „Sie brauchte einen Mann zwischen den Schenkeln, da Er es nicht brachte. Und wer wäre besser geeignet gewesen als der erste Dunkle Fürst?‟
Shatan wurde immer schwächer, dennoch gelang es ihm zu knurren: „Sie wird dich dafür bestrafen!‟
Erneut ein irres Lachen. Diesmal lockte es Metatron herbei, der aufgeregt auf und ab flog. Er schien die Situation erkannt zu haben. Doch ohne einen menschlichen Wirt war die Stimme Gottes genauso hilflos wie der betäubte Shatan.
Der Dämon warf Metatron einen warnenden Blick zu. Dieser begriff und schwang herum.
„Immer noch ein Störenfried, was? Du hättest aufmerksamer sein sollen, Metatron, ich war die ganze Zeit in diesem Körper. Du hättest nur genauer hinsehen müssen.‟ Der Besessene kicherte mit Liliths Stimme. Er hob einen Arm, und ein Gebilde aus schwarzem Licht baute sich um den Irrwisch auf. Wie ein Käfig umschloss er die Energiekugel. Mit aller Kraft kämpfte Metatron gegen sein Gefängnis an, das jedoch nicht nachgab. Das Surren, das die Stimme Gottes von sich gab, schwoll an. Eine Bewegung des Handgelenks, und das Sirren verstummte. Der Käfig fiel zwischen die Autos, wo er krachend auf dem Boden landete.
Dann wandte der Besessene, der zunehmend Liliths Züge annahm, sich wieder an Shatan, der kaum noch bei Bewusstsein war. Er tätschelte die Wange des Dämons, fuhr über dessen Jochbein hinauf zur Stirn, riss den Verband fort und murmelte einige leise Worte in der Sprache der Hölle.
„Jetzt ist es unsichtbar. Ich habe bereits einen Hilferuf abgesetzt. Meine Kollegen werden gleich hier sein. Du kommst ins Gefängnis, weil du einen Polizisten ermordet und mich entführt hast. Niemand wird dir glauben, dass du ein Dämon aus Hel bist. Sie werden dich für verrückt halten.‟ Er beugte sich vor und drückte Shatan einen Kuss auf die bleichen Lippen. „Wenn du Glück hast, mein Freund, landest du nicht in der Psychiatrie.‟
Der Polizist fuhr mit seinen Fingern, die sich in die einer zarten Frau verwandelt hatten, über Shatans freiliegende Brust. Das zerfetzte Hemd bot dabei ungehinderten Zugang.
„Ein Jammer. Du hast die beiden mächtigsten Frauen der Unterwelt zurückgewiesen, weil du dich für etwas Besonderes hieltest. Oh Süßer‟, Lilith leckte über eine von Shatans Brustwarzen, „wir wären so gut zusammen gewesen.‟
Shatan versuchte, etwas zu sagen, sich aufzustemmen, doch gegen das Gift in seinem Körper blieb er chancenlos. Bleierne Schwere hielt ihn an Ort und Stelle, als er die ersten nahenden Schritte vernahm. Unter den nahezu geschlossenen Wimpern hindurch sah er dunkle Hosenbeine, die sich vor ihm aufbauten.
„… es dir gut, Simon?‟, hörte Shatan dumpf die Stimme eines Fremden.
„Mir ist nichts passiert‟, kam die Antwort von Lazarus. Seine Worte kamen gepresst und abgehackt - seiner Rolle als Entführungsopfer gerecht.
Verräterin! Luzifer wird dich vernichten!
Shatan rief in Gedanken nach seiner Herrin, doch die Verbindung existierte nur in Hel . Statt dessen hörte er Liliths hämisches Lachen in seinem Kopf.
Ich gewinne, Dämon. Immer!
13.Kapitel
Lina hockte vor der lahmen Krücke von Computer und hämmerte entnervt auf die Tasten ein. Neben sich hörte sie das ebenfalls eifrige Klappern weiterer Tastaturen. Sie empfand es als seltsam ironisch, dass das Sprechen hier nur um Flüsterton erlaubt war, dagegen niemand einen Sinn darin sah, Soft-Keyboards anzuschließen. So herrschte ein erheblicher Geräuschpegel in dem
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