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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Motten das Licht. Er hat sich mit einem halben Dutzend Premierministern beim Vornamen genannt. Ist zwar schon eine Weile her, aber die gute alte Mrs. Thatcher war dreimal in Gosling Manor zu Besuch. Sie war eine echte Lady. Für Ihren Dad hatte sie richtig was übrig.«
    » Wenn er so beliebt war, warum habe ich dann nie etwas über ihn gelesen? Googeln ergibt ebenfalls Fehlanzeige. Es ist nie etwas über ihn in der Presse erschienen, auch gibt es keine Fotos. Es ist, als wäre er unsichtbar gewesen.«
    » Er hatte ein ganzes Team von Beratern, die nichts anderes zu tun hatten, als seinen Namen aus den Zeitungen herauszuhalten. Und wenn jemand ihm wirklich einmal zu dicht auf den Pelz gerückt ist, na, sagen wir einfach, Mr. Gosling hatte so eine Art, den Leuten dabei zu helfen, so was wieder zu vergessen.«
    » Jetzt ist es an mir, verwirrt dreinzuschauen und › Was?‹ zu fragen.«
    » Sie haben ihn nie kennen gelernt, oder?«
    » Ich habe erst vor kurzem erfahren, dass er mein Vater war«, antwortete Nightingale.
    » Er war nicht wie andere Männer, Ihr Dad«, sagte Tyler. » Er hatte eine ganz besondere Art. Eine innere Kraft.«
    » Sie wissen, dass er ein Satanist war, oder?«
    Tyler zuckte die Schultern. » Ich bin nicht der Typ, der andere Menschen abstempelt.«
    » Er hat okkulte Schriften studiert– er hat Millionen für den Kauf von Büchern über Hexerei und Teufelsanbetung ausgegeben.«
    » Da kann ich Ihnen nicht widersprechen.«
    » Haben Sie ihn je dabei beobachtet, wie er Sachen gemacht hat?«
    » Was für Sachen?«
    » Wie er zum Beispiel einen Teufel heraufbeschworen hat.«
    » Stehen Sie unter Drogen, Nightingale?«, fragte Tyler.
    » Er war ein Satanist, und genau das tun Satanisten, oder? Sie dienen dem Teufel.«
    » Ich habe ihn nie bei etwas dergleichen beobachtet«, sagte Tyler. » Ich war sein Fahrer, sein persönlicher Assistent und sein Leibwächter. Und ich würde gerne glauben, dass ich auch sein Freund war.« Er stieß die weiße Kugel an, und diese schoss mit einem Krachen, wie wenn ein Schädel von einem Baseballschläger zertrümmert wird, in das Dreieck der nummerierten Kugeln. Zwei von ihnen gingen ins Loch.
    » Wie ist er an sein Vermögen gekommen, Alfie?«
    » Das Geld ist ihm einfach zugeflogen. Ich habe nie jemanden gesehen, der so viel Glück hatte wie Mr. Gosling. Wenn er Gold kaufte, stieg dessen Preis. Wenn er Öl kaufte, schoss das nach oben. Alle Aktien, die er kaufte, explodierten im Wert.«
    » Insiderhandel?«
    » Glaube ich nicht. Ich denke, er hatte einfach Glück.«
    » Glück?«
    Tyler lochte schnell hintereinander drei Kugeln ein. Dann richtete er sich auf und legte das Queue über die Schulter. » Wir sind einmal in ein Casino gegangen. Er hatte zwei Mädels dabei, Model-Sängerinnen oder Sängerin-Schauspielerinnen– eine tolle Figur hatten die, Beine, die gar nicht mehr aufhören wollten. Keine von beiden konnte älter als neunzehn sein. Er hatte immer Glück bei den Damen.«
    » Na ja, das ist wohl typisch für reiche Männer«, meinte Nightingale.
    » Es war nicht wegen des Geldes«, entgegnete Tyler. » Ich meine, Mr. Gosling war ein großzügiger Mensch, verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich habe gesehen, wie Frauen auf ihn abfuhren, auch wenn sie gar nicht wussten, wer er war oder wie viel er besaß. Es war, als hätte er Macht über sie, die Art Charisma, wie Filmstars es besitzen. Ich meine, er war ein alter Mann und so, aber er hatte nie ein Problem, junge Dinger aufzureißen.«
    Er beugte sich über den Tisch, lochte eine weitere Kugel ein und griff dann nach seinem Bierglas. » Jedenfalls, die Mädels wollten ins Casino, und so habe ich alle zum Leicester Square gefahren. Mr. Gosling hat bei jedem Spiel gewonnen, bei dem er gesetzt hat. Er setzte sich an den Blackjack-Tisch mit dem höchsten Einsatz und gewann einfach eine Partie nach der anderen. Es war, als wüsste er im Voraus, welche Karten ausgeteilt werden würden.«
    » Vielleicht hat er die Karten mitgezählt.«
    Tyler schüttelte den Kopf. » Er hat sie kaum angeschaut. Er saß einfach nur da, alberte mit den Mädels herum, und vor ihm türmten sich immer mehr Jetons auf. Dann wollten die beiden Roulette spielen. Er hat ihnen Jetons im Wert von Tausenden von Pfund gegeben, und sie haben sie alle verspielt. Aber praktisch jedes Mal, wenn er eine Wette platziert hat, hat er gewonnen. Schließlich sind sogar ein paar Leute von der Casinoleitung gekommen, um zu sehen, was los war.«
    »

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