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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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hereinkam. » Da draußen gibt es ein paar ganz schön kranke Typen«, sagte sie.
    » Wem sagst du das«, meinte Nightingale. Er warf sich auf seinen Stuhl und zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. » Kaffee?«
    » Wäre toll«, sagte sie.
    » Dein Sinn für Humor wird mir fehlen, wenn ich erst einmal in der Hölle schmore.«
    » Das ist nicht besonders komisch, Jack«, erwiderte sie.
    » Mehr ist so früh am Morgen nicht drin«, gab er zurück. » Was meintest du mit kranken Typen?«
    Jenny nickte zu ihrem Computerbildschirm hinüber. » Weißt du, dass man eine Ausgabe der Satanischen Bibel bei Amazon kaufen kann? Lieferung am nächsten Tag. Und wenn du › Seele an den Teufel verkaufen‹ bei Google eingibst, bekommst du mehr als hundertvierzigtausend Treffer. Welche verdammten Schweine wollen denn wissen, wie man eine Seele an den Teufel verkauft?«
    » Mein Vater zum Beispiel«, meinte Nightingale.
    » Dann gibt es die ChurchOfSatan.com. Diese Leute glauben definitiv an den Teufel.«
    » Es gibt eine Menge Schwachsinn im Internet«, meinte Nightingale. » Fünfzig Prozent sind schlichtweg falsch, und zehn Prozent sind bösartig.«
    » Das ist eine offizielle Statistik, oder?«
    » Ich habe sie in Wikipedia gelesen«, meinte Nightingale. » Was macht mein Kaffee?«
    Jenny ging munter zur Maschine.
    » Wie war dein Wochenende?«, fragte er.
    » Wir haben uns toll amüsiert«, meinte sie. » Ein bisschen Reiten, ein bisschen Fischen, ein bisschen Schießen. So richtig was für Mädels eben.«
    » Ich hoffe, ich war nicht unhöflich zu deiner Freundin. Mir war einfach nur nicht danach, mich einer vollkommen Fremden anzuvertrauen.«
    » Jack, du vertraust dich überhaupt niemandem an«, erwiderte Jenny. » Du bist die Verschlossenheit in Person. Aber die Antwort auf deine Frage lautet nein. Sie hat verstanden, warum du so abwehrend warst, und hat sich nicht gekränkt gefühlt. Sie hat in Broadmoor gearbeitet, in der Psychiatrie im Hochsicherheitstrakt. Sie weiß also, wie man auf sich aufpasst.«
    » Sie schien mir ein kluger Kopf zu sein, das ist mal sicher.«
    » Vielleicht könnte sie dir helfen, Jack. Du kannst dich nicht erinnern, was mit Simon Underwood passiert ist. Und dann sind da noch die anderen Gelegenheiten, bei denen du Menschen hast sagen hören, dass der Teufel dich holen wird. Sie könnte dich diese Momente noch einmal durchleben lassen, um eindeutig herauszufinden, was die Leute nun wirklich gesagt haben.«
    » Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich überhaupt daran erinnern will«, sagte Nightingale.
    » Unsinn.«
    » Wirklich? Und was, wenn mir die Erinnerung kommt, dass ich Simon Underwood tatsächlich aus dem Fenster geworfen habe? Soll ich mich dann selbst anzeigen? Vielleicht ist es besser für mich, mich nicht zu erinnern.«
    Jenny erwiderte nichts.
    » Und was, wenn ich mir nur eingebildet habe, dass alle diese Leute mir gesagt haben, der Teufel werde mich holen? Dann bin ich verrückt, stimmt’s? Verrückt und vielleicht ein Serienmörder. Hand aufs Herz, mir scheint, es ist besser für mich, wenn ich es nicht weiß.«
    » Aber sie würde dir vielleicht beweisen, dass du Underwood nicht getötet hast, hast du das auch bedacht?«
    Nightingale zuckte die Schultern.
    » Bitte, Jack, gib Barbara eine Chance. Sie ist sehr gut in ihrem Beruf, wirklich.«
    » Ich werde darüber nachdenken«, sagte Nightingale.
    » Das bedeutet also nein«, meinte Jenny.
    » Es bedeutet, dass ich darüber nachdenken werde. Können wir jetzt bitte das Thema wechseln.«
    » Okay, na schön«, sagte Jenny. » Was hast du übers Wochenende getrieben?«
    Nightingale erzählte ihr von Harry Wildes Anruf, seinem Besuch bei Alfie Tyler und der Fahrt nach Wivenhoe, um Sebastian Mitchell zu treffen.
    Jenny starrte ihn aufgebracht an. » Ich finde es unglaublich, dass du mir nichts davon erzählt hast.«
    » Ich erzähle es dir ja jetzt.«
    » Jack…« Ihr fehlten die Worte. » Du hättest mich anrufen sollen.«
    » Jenny, Baby, eins hat zum anderen geführt. Wilde hat mir Tylers Adresse gegeben, und Tyler hat mir gesagt, wo Mitchell zu finden war. Ich hatte einfach keine Zeit, dich anzurufen.«
    Jenny brachte ihm seinen Kaffee an den Schreibtisch und setzte sich. » Und dieser Mitchell hat mit dir gesprochen?«
    » Mitchell zufolge dreht sich alles um Proserpina, eine Teufelin. Er hat einen Vertrag mit ihr geschlossen, es aber irgendwie geschafft, ihr eine lange Nase zu drehen. Anscheinend könnte mein Vater ihr durchaus

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