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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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meine Seele verkauft haben.«
    » Das ist Unsinn.«
    » Mitchell behauptet, es sei möglich. Aber er sagt, wenn mein Vater wirklich meine Seele verkauft hätte, hätte ich das Zeichen, das Pentagramm. Kein Pentagramm, kein Vertrag.«
    » Und du hast keines, oder?«
    » Ich habe es mehrfach überprüft.«
    » Du könntest dir den Kopf rasieren.«
    » Ja, und du auch. Ich habe mir meinen Kopf auf den Babyfotos angeschaut, schon vergessen? Jede Tätowierung wäre gleich am Tag meiner Geburt gestochen worden.«
    » Dann ist doch alles in Ordnung. Selbst wenn es wirklich eine Teufelin namens Proserpina gibt, und selbst wenn man ihr tatsächlich Seelen verkaufen kann, spielt das nicht die geringste Rolle, weil du kein Zeichen trägst.«
    » Genau das sagt Mitchell auch.« Er trank seinen Kaffee. » Mein Vater mag geglaubt haben, dass er meine Seele verkauft hat, aber die Tatsache, dass ich kein Zeichen trage, belegt das Gegenteil. Es ist also Quatsch. Das Ganze ist Quatsch.«
    » Ich selbst war auch ziemlich fleißig«, meinte Jenny. » Zwischen dem Reiten und dem Schießen habe ich ein paar Anrufe getätigt.« Sie zog einen Zettel aus der Tasche ihrer Jeans. » Ich habe George Harrison für dich ausfindig gemacht.« Nightingale reckte sich, um ihr den Zettel abzunehmen, aber sie hielt ihn außer Reichweite. » Ich möchte, dass du mir etwas versprichst«, sagte sie.
    » Du kannst eine Gehaltserhöhung bekommen, wenn das Geschäft wieder besser läuft.«
    » Ich möchte das Versprechen, dass du ihn nicht besuchst.«
    » Das kann ich nicht versprechen, Jenny.«
    » Es ist nicht gesund, alte Wunden zu öffnen«, sagte sie.
    » Sind das deine Worte oder die von Barbara?«
    » Das sagt mir der gesunde Menschenverstand, und um denscheint es bei dir zurzeit nicht sonderlich gut bestellt zu sein.«
    » Ich muss mit ihm reden, Jenny«, sagte Nightingale. Er versuchte, sich den Zettel zu schnappen, aber sie zog ihn weg.
    » Jack, ich meine es ernst.«
    » Ich auch«, erwiderte Nightingale. » Gib mir die Adresse.«
    » Falls du hingehst– und ich bin der Meinung, dass du das nicht tun solltest–, möchte ich dich begleiten.«
    » Abgemacht«, sagte Nightingale.
    » Ehrenwort? Oder willst du tot umfallen?«
    » Ja zum ersten Teil, nein zum zweiten. Zum Sterben habe ich noch überhaupt keine Lust. Aber ich nehme dich mit.«
    Jenny gab ihm den Zettel. Nightingale betrachtete die Adresse und Telefonnummer. » Battersea? Er wohnt in London?« Er gab ihr den Zettel zurück. » Bitte ruf ihn an.«
    » Und was soll ich sagen?«
    » Frag ihn, welchen Mobilfunkanbieter er hat, und sag ihm, ein Vertreter wird bei ihm vorbeischauen und ihm ein neues iPhone zum kostenlosen Testen vorbeibringen.«
    » Ich soll ihn also anlügen?«
    » Tu mir einfach den Gefallen«, nörgelte Nightingale.

57
    Nightingale stieg aus dem MGB und schaute zu dem Wohnblock hinauf. » In welchem Stock hattest du gesagt?« Es war ein trister Sozialwohnungsbau, der Beton von Jahren der Verunreinigung und von Vogelkacke versifft, die Fenster schmuddelig und viele mit gesprungenen Scheiben. Auf den meisten Wänden prangten bunte Graffiti. Ein Rudel Straßenköter beobachtete sie misstrauisch.
    Jenny stemmte sich stöhnend aus dem Sitz hoch. » Es gibt keine elegante Methode, aus einem dieser Dinger auszusteigen, oder?«
    » Es ist ein Oldtimer«, sagte Nightingale.
    » Ich bin nur froh, dass ich mich heute für Jeans entschieden habe.«
    » Welcher Stock?«
    » Der neunte. Willst du deinen Wagen hier auf der Straße stehen lassen? Bis wir zurück sind, hat jemand die Räder abmontiert.«
    » Wie schon gesagt, es ist ein Oldtimer. Die Leute haben Achtung vor Oldtimern.« Er sah Unglauben in ihrem Gesicht und lachte. » Das meine ich ernst. Wann hast du zum letzten Mal Vandalismus an einem Oldtimer beobachtet? Den gibt es nicht. Die Jungs sind hinter den schicken Wagen her, die Leuten gehören, die mehr Geld als Verstand besitzen. Außerdem kann man sehen, dass ich keinen CD -Spieler habe oder sonst was, was das Stehlen lohnt.« Er nickte zum Eingang hinüber. Die Edelstahl-Klingelleiste hatte Dutzende von Klingelknöpfen, und eine Überwachungskamera war auf die Tür gerichtet. » Du solltest ihn anrufen und ihm sagen, dass du von der Mobilfunkgesellschaft kommst.«
    » Warum ich?«
    » Weil du eine Frau bist, und noch dazu eine hübsche.«
    Jenny lächelte. » Noch dazu?«
    » Du weißt schon, was ich meine. Eine Frau wirkt weniger bedrohlich als ein Mann.«
    » Bist du

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