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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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was wir berührt haben, um DNA und Fingerabdrücke zu entfernen, wir müssen es jetzt sofort tun. Hast du verstanden?«
    Jenny sah ihn ausdruckslos an.
    Nightingale packte sie an der Schulter. » Jenny, ich brauche deine Hilfe. Wir müssen saubermachen und hier verschwinden– und zwar sofort.«
    » Okay«, sagte sie.
    Außer dem Griff an der Wohnungstür gab es nichts sauberzumachen…

59
    Nightingale winkte die Barkeeperin zu sich. » Einen Whisky– einen doppelten«, sagte er. » Mit Eis.«
    » Irgendeine bestimmte Marke?«, fragte sie. Sie hatte einen südafrikanischen Akzent.
    » Bell’s. Teacher’s. Egal.«
    » Jack, ich glaube nicht, dass Trinken die Dinge besser macht«, sagte Jenny und legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie befanden sich in einem Pub in der Nähe des Büros. Schweigend waren sie von Battersea hergefahren, zu schockiert, um über das Vorgefallene zu sprechen.
    » Ich brauche einen Drink«, sagte Nightingale. » Und du genauso.«
    » Bringen Sie mir auch einen«, forderte sie die Barkeeperin auf. Sie steckte den Kopf mit Nightingale zusammen. » Was ist eben dort passiert, Jack?«
    » Du hast doch gesehen, was passiert ist.«
    » Du hast mir die Sicht versperrt.«
    » Du hast nicht gehört, wie er mir gesagt hat, dass der Teufel mich holen wird? Denn genau das hat er gesagt, Jenny, ohne jeden Zweifel.
    Er sagte: › Der Teufel wird dich holen, Jack Nightingale.‹ Genau das waren seine Worte.«
    » Der Fernseher war an. Ich habe ihn überhaupt nicht gehört.«
    » Wir haben uns auf dem Balkon unterhalten. Du warst doch da.«
    » Und da hat er gesagt, dass der Teufel dich holen wird?«
    » Ja.«
    » Denk doch einmal darüber nach, Jack. Vielleicht ist es dein Unterbewusstsein– vielleicht war es ein Flashback aus der Situation mit Simon Underwood vor zwei Jahren. Vielleicht hast du nur gedacht, du hättest Harrison das sagen hören, weil die Umstände so ähnlich waren.«
    » Inwieweit ähnlich?«
    » Das weißt du selber«, antwortete sie.
    » Du glaubst doch nicht etwa, dass ich ihn gestoßen habe, oder?«
    » Wen?«, fragte sie. » Underwood oder Harrison?«
    » Na, vielen Dank, Jenny. Tausend Dank auch.« Sie streckte den Arm aus, um seine Hand zu berühren, aber er zog sie weg. » Halt dich besser von mir fern«, sagte er. » Sonst stoße ich dich vielleicht aus einem Fenster.«
    » Mach dich nicht lächerlich, Jack«, erwiderte sie leise. » Natürlich glaube ich nicht, dass du jemanden getötet hast. Das liegt nicht in deiner Natur. Aber Harrison kann nicht ausgerutscht sein– das Geländer war zu hoch.«
    » Ich habe es dir doch schon gesagt. Er ist gesprungen. Er hat mir gesagt, dass der Teufel mich holen wird, und dann ist er gesprungen.«
    » Warum sollte er denn springen?«
    » Ich weiß es nicht.« Er leerte sein Glas und gab der Barkeeperin einen Wink, ihm noch eins zu bringen.
    » Dass du dich betrinkst, macht die Dinge nicht besser«, sagte Jenny.
    » Ich fahre nicht, falls es das ist, was dir Sorgen macht«, sagte Nightingale. Er reichte ihr die Schlüssel des MGB . » Du kannst mich nach Hause fahren.«
    » Ich bin verdammt nochmal nicht deine Chauffeuse.«
    » Nein, und du bist auch nicht meine Mutter.«
    Sein Drink kam. Er prostete ihr zu und nahm einen Schluck.
    » Du kannst manchmal ein richtiges Arschloch sein«, sagte sie und setzte sich auf einen Barhocker.
    » Tut mir leid«, sagte Nightingale. » Ich hätte dich nicht mitkommen lassen dürfen.«
    » Das ist es, was dir leidtut? Es tut dir nicht leid, dass ein Mann gestorben ist, dass wir gesehen haben, wie er in den Tod gesprungen ist?«
    » Du hast mir doch gesagt, du hättest nichts gesehen.«
    » Ich habe ihn übers Geländer fallen sehen. Ich habe nicht gesehen, ob du ihn gestoßen hast.« Sie führte den Whisky an die Lippen, setzte das Glas aber wieder ab. » Ich trinke das nicht.« Der Barkeeperin rief sie zu: » Kaffee, bitte.«
    Nightingale nahm ihr Glas und kippte den Inhalt in sein eigenes. » Man soll nichts umkommen lassen.«
    » Falls die Polizei kommt, macht es die Sache nicht besser, wenn du nach Alkohol stinkst«, greinte Jenny. » Wir hätten dort bleiben sollen. Wir hätten sie anrufen und bleiben sollen.«
    » Und was hätten wir sagen sollen? Dass er lieber in den Tod gesprungen ist, als mit mir darüber zu sprechen, wie er meine Eltern getötet hat? Nach dem, was Underwood zugestoßen ist, hält Chalmers mich sowieso schon für einen Killer, der Selbstjustiz übt.«
    » Die Polizei kommt

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