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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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gehen.«
    » Den steh ich nicht durch«, klagte Nightingale.
    » Na ja, dann wollen wir uns wenigstens von Anna verabschieden. Du kannst nicht einfach wortlos von hier verschwinden.«
    Anna wurde gerade von Robbies Mutter getröstet. » Die hat genug am Hals«, sagte Nightingale. » Ich schaue morgen bei ihr vorbei.«
    Als Nightingale sich zum Gehen wandte, entdeckte er Derbyshire und Evans, die beiden Detectives, die kürzlich zu ihm ins Büro gekommen waren. Er ging zu ihnen. » Haben Sie beide Robbie gekannt?«, fragte er.
    » Bin ihm einmal bei einem Seminar über Verhörtechniken in Hendon begegnet«, sagte Evans. » Aber mit ihm zusammengearbeitet habe ich nie.«
    » Ein schrecklicher Albtraum«, meinte Nightingale. » Ich kann es noch immer nicht glauben. Läuft eigentlich irgendwas gegen den Taxifahrer?«
    Der Inspector schüttelte den Kopf. » So wie die Dinge im Moment stehen, können wir ihm noch nicht einmal einen Fahrfehler vorwerfen. Er hat nicht mit dem Handy telefoniert, er hatte nichts getrunken, er ist nicht zu schnell gefahren. Es war wirklich ein Unfall, schlicht und ergreifend.«
    » Wie heißt er eigentlich?«
    Evans runzelte die Stirn. » Wieso?«
    Nightingale setzte ein falsches Lächeln auf. » Der Gewerkschaftsvertreter hat mich gebeten, Anna beim Ausfüllen der Versicherungsformulare zu helfen, und da wird nach Einzelheiten des Unfalls gefragt.«
    Evans nickte. » Barry O’Brien«, sagte er. » Wohnt draußen in Hammersmith. Er war voll versichert, der Führerschein ist okay und alles, ich denke also nicht, dass es da Probleme geben wird.«
    » Wie geht es ihm?«
    » Körperlich gut– er war angeschnallt–, aber seelisch ist er sehr mitgenommen.«
    » Dazu hat er auch allen Grund«, sagte Nightingale.
    » Ich meine es ernst«, sagte Evans. » Er war fix und fertig, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Er hatte noch nie einen Unfall, und er fährt seit dreißig Jahren Taxi. Er nimmt es sich sehr zu Herzen.«
    Nightingale bedankte sich und ging zum Ausgang. Jenny hängte sich bei ihm ein. » Du hast ihn gerade eben angelogen, oder?«, fragte sie. » Es gibt keine Versicherungsunterlagen.«
    » Woher weißt du das?«
    » Ich weiß es eben. Du kannst doch die Polizei nicht einfach anlügen, Jack.«
    » Doch, kannst du. Es ist praktisch ein nationales Hobby. Jeder lügt die Bullen an.«
    » Aber warum musst du wissen, wer der Fahrer war?«
    » Ich möchte mit ihm reden.«
    » Warum?«
    Nightingale seufzte. » Weil er meinen besten Freund getötet hat, und ich wissen möchte, was passiert ist.«
    » Sie haben dir gesagt, was passiert ist. Es war ein Unfall. Robbie war zur falschen Zeit am falschen Ort.«
    » Tja, na ja, Polizisten sagen einem nicht immer die Wahrheit«, meinte Nightingale. » Ich muss es aus erster Hand erfahren.« Sie verließen den Friedhof. » Ich kann nicht arbeiten, Jenny, heute nicht. Lass uns losziehen und uns betrinken.«
    » Da habe ich eine bessere Idee«, meinte Jenny. » Warum zeigst du mir nicht Gosling Manor?«
    » Ist das ernst gemeint?«
    » Warum nicht?«, fragte Jenny. » Ich möchte sehen, ob es so groß ist, wie du behauptest.«
    Nightingale grinste. » Jenny, Größe ist nicht alles, weißt du.«
    » Eigentlich doch«, erwiderte sie lächelnd. » So ziemlich.«

41
    Jenny stieg aus dem MGB . » Das war kein Scherz von dir– es ist tatsächlich ein richtiges Herrenhaus«, sagte sie. » Wie viele Zimmer?«
    » Viele«, antwortete Nightingale.
    » Ich hatte Wasserspeier und Türmchen und so erwartet, aber es ist ein wirklich schönes Haus«, sagte sie. » Und der Garten ist spektakulär.« Sie stand die Hände in die Hüften gestemmt da und bewunderte das Haus. » Es ist postkartenwürdig schön, nicht wahr? Nicht gerade die Art Haus, in der man einen Satanisten erwarten würde.«
    » Es wurde anscheinend vom hiesigen Landadel erbaut.«
    » Aus welcher Zeit stammt es– siebzehntes Jahrhundert?«
    » Sechzehntes, haben die Polizisten gesagt. Aber im Laufe der Zeit ist einiges angebaut worden. Du solltest dich mal hinter dem Haus umsehen– es gibt einen See. Und Stallungen. Wie macht es sich im Vergleich zum Erbe der McLeans?«
    Jenny lächelte. » Ah, da sagst du was«, meinte sie. » Das Haus meiner Eltern ist ein bisschen was Besonderes.«
    » So besonders wie das hier?«
    » Beim › Wer hat das größte Haus‹-Spiel mache ich nicht mit, Jack, aber das hier ist schön, wirklich schön. Du hast ein Riesenglück, dass du es besitzt.«
    » Ja, aber ich

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