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Hoellenprinz

Hoellenprinz

Titel: Hoellenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zara Kavka
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zuckte nur mit den Schultern.
    Â»Ich kann ja verstehen, wenn ihr nicht kommt, aber vielleicht lenkt es euch ab. Ich bin auf jeden Fall da.« Er klopfte den beiden aufmunternd auf die Schultern und verschwand.
    Schade, dass er mich nicht befragt, dachte Ela. Das wäre ihre Rettung gewesen. Sebastian kannte und vertraute sie schon seit Jahren. Einen besseren Volleyballcoach konnte man sich nicht vorstellen. Ihn müsste sie auch nicht anlügen.
    Â»Michaela Janzen, Zimmer 203, bitte.«
    Mist! Jetzt hatte sie noch keine Lösung für ihr Lügenproblem gefunden.
    Zimmer 203 lag direkt neben dem großen Warteraum. Kaum hatte Ela die Tür geöffnet, erhob Kommissarin Volkmann sich und streckte ihr die Hand entgegen. »Hallo Michaela, schön, dass du gekommen bist. Setz dich bitte.«
    Ela schüttelte der Kommissarin die Hand und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. Das Zimmer war extrem klein. An den Wänden waren Fotos vom Meer und von Segelbooten angebracht, am Fenster hingen geschmackvolle Gardinen und ihr Schreibtisch war voller Bilderrahmen, die in die andere Richtung zeigten. Die Kommissarin hatte sich wieder gesetzt, legte nun ihre Unterarme auf den Schreibtisch und beugte sich vor.
    Â»Gut, Michaela, dann fangen wir mal mit dem Formellen an. Du weißt, dass du nichts sagen musst, was dich belasten könnte, und du weißt auch, dass du jemanden hättest mitbringen können, deine Eltern oder eine andere Person deines Vertrauens.«
    Ela nickte.
    Â»Du kannst dir beim Beantworten der Fragen Zeit lassen. Ich nehme unser Gespräch mit diesem Gerät für das Protokoll auf.«
    Ela nickte. Sie wollte, dass es endlich anfing. Denn so sympathisch ihr Frau Volkmann war, so sehr wollte sie auch, dass es schnell vorbei war.
    Â»Okay.« Die Kommissarin fummelte an dem Aufnahmegerät herum, drückte einen Knopf und es fing sofort an zu brummen. Dann wandte sie sich wieder Ela zu.
    Â»Bitte lass dich nicht davon irritieren, tu einfach so, als wäre es nicht da. Und wenn du mir etwas anvertrauen möchtest, gib mir ein Zeichen, dann stelle ich es selbstverständlich ab.« Ela schätzte Frau Volkmann auf ungefähr 50 Jahre, so wie ihre Mutter. Ihre Haare waren lockig und grau meliert und ihre Zähne auffällig schief. Merkwürdigerweise machte sie das aber attraktiv. Ihr Lächeln und ihre Stimme waren so sanft, dass Ela sich diese Frau gar nicht hart oder mit einer Pistole im Anschlag vorstellen konnte.
    Â»Nun sag mir doch bitte, ob dir noch etwas eingefallen ist, was du mir heute Morgen nicht erzählt hast.«
    Ela überlegte. Wie Leuchtreklame blinkten die Worte LÜGE, WALDBODEN, FILMRISS in ihren Gedanken auf. Sie war hin- und hergerissen, alles zu beichten, aber es wollte einfach nicht raus. Sie schämte sich so entsetzlich. Sich derart volllaufen lassen, taten andere, nicht sie.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Leider nicht.«
    Â»Du wohnst doch direkt neben Daniel, oder?«
    Â»Ja.«
    Â»Dann kanntest du ihn gut?«
    Â»Ja«, sagte sie.
    Â»Weißt du, ob Daniel Feinde hatte, oder direkter gefragt: Kannst du dir vorstellen, wer das getan haben könnte?«
    Â»Was meinen Sie mit getan?«
    Â»Die Spurensicherung hat ergeben, dass wir von Fremdeinwirkung ausgehen müssen.«
    Fremdeinwirkung. Was für ein harmloses, technisches Wort für eine solche Horrormeldung.
    Â»Heißt das, Daniel wurde ermordet?«
    Â»Nein, nicht unbedingt. Aber es heißt, dass es auf jeden Fall einen Kampf gab, bevor er mit dem Kopf auf den Stein gefallen ist oder jemand ihm den Stein auf den Kopf gehauen hat.
    Â»Oh.«
    Ela schaute an der Kommissarin vorbei durchs Fenster draußen auf eine weiße Häuserwand. Nach Kampf, Stein, Kopf … Die Worte hallten nach und sie hatte das Gefühl, deren Sinn nicht wirklich erfassen zu können.
    Â»Und? Fällt dir jemand ein?«
    Ela erschrak. »Nein, ich habe keine Ahnung«, antwortete sie.
    Â»Wieso warst du eigentlich auf dem Fest. Du gehst doch erst in die …« Die Kommissarin blätterte in ihren Unterlagen, die vor ihr auf dem Tisch lagen.
    Â»Zehnte Klasse.«
    Â»Genau, hier steht’s ja.«
    Ela erzählte ihr von dem Traktor und von Daniels Mutter und ihren Vorräten und dass Daniel vorgeschlagen hatte, Caro und sie mitzunehmen.
    Â»Verstehe. So eine Einladung bekommt man nicht alle Tage. Ich habe auch hier Abitur gemacht und

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