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Hoellenprinz

Hoellenprinz

Titel: Hoellenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zara Kavka
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glauben?«
    Â»Es gibt keine Kameras mehr.«
    Â»Warum tust du das? In Puerto Rico wir nennen so Menschen perverso!«
    Lukas schüttelte den Kopf. Der Schmerz zuckte durch seinen ganzen Körper. Wieder versuchte er, sich aufzusetzen, schaffte es aber keinen Millimeter.
    Â»Bind mich los, bitte.«
    Â»Nein. Du sagst mir, wo ich die Filme finde.« Sie klickte sich durch die Ordner und löschte drauflos. Er konnte es vom Sofa aus nicht sehen, aber er hörte das unverwechselbare Geräusch, wenn Dateien im Papierkorb landeten.
    Â»Bitte! Du kannst doch nicht einfach meine Daten löschen. Bitte nicht!« Jedes Mal, wenn er den Papierkorbton hörte, fühlte es sich an wie eine Ohrfeige.
    Â»Natürlich kann ich das. Und weißt du, was? Es dauert zu lange. Ich lösche einfach alle deine eigenen Dokumente.«
    Â»Neeeiiinnn!« Sie klickte und Lukas sah einen Balken auf dem Bildschirm, der sich langsam blau färbte, sehr langsam. Logisch, er hatte ja auch sehr viele und vor allem große Dateien, sein ganzes Werk. All seine Zeichentrickfilme und Comics. Hoffentlich weiß Luna nicht, dass man den Papierkorb gesondert löschen muss, dachte er panisch.
    Â»Den Papierkorb mache ich später noch leer«, sagte Luna, ohne sich umzudrehen. » Dann ist deine Festplatte sauber.«
    Â»Bitte nicht!«, schrie er. »Da sind Filme drauf, die nichts mit dem zu tun haben.«
    Â»Mir egal«, sagte Luna.
    Sein Blut gefror.
    Lukas’ Blick fiel auf die externe Festplatte, die zwischen der Tastatur und dem Fuß des Monitors lag. Darauf waren seine Back-ups, noch war nicht alles verloren.
    Luna stand auf und stellte sich direkt vor ihn. Ihre langen Haare hingen ihr ins Gesicht und sie blickte dämonisch auf ihn herab. »Es dauert eine Weile, bis alles gelöscht ist. Die Zeit sollen wir nutzen, ein bisschen zu unterhalten. Sag. Warum habt ihr gemacht das alles? Was sollte das?«
    Â»Was genau meinst du?«
    Â»Stell dich nicht so doof. Ihr habt uns gefilmt. Deshalb wusste Daniel das mit das Baby. Warum?«
    Lukas war nicht klar, was sie alles wusste, daher musste er auf der Hut sein. Das war aber nicht so einfach, weil er seine Gedanken nicht beisammenhalten konnte. Was auch immer in der Spritze gewesen war, es ließ ihn nicht klar denken. Er zuckte mit den Schultern. Seine Handgelenke taten ihm weh.
    Â»Sag!« Sie nahm die Spritze vom Schreibtisch, kramte ein kleines Fläschchen aus ihrer Tasche, die sie neben die Terrassentür gestellt hatte, und fing an, die Spritze mit einer Flüssigkeit aufzuziehen.
    Â»Was ist das?«
    Â»Nicht wichtig. Es wird dir auf jeden Fall nicht gefallen. Du kannst entscheiden.« Sie klopfte die Luft aus der Spritze und stellte sich wieder über ihn. »Ich will alles wissen. Morgen gehe ich zurück nach Puerto Rico. Vorher will ich noch verstehen. Will verstehen, was an den Filmen wichtig ist.« Sie hielt die Spritze zielgerichtet in seine Richtung.
    Â»Wo hast du die Spritze und das Zeug her und was ist das?«, fragte Lukas.
    Â»Mein Gastvater ist Klinikchef. War ganz einfach zu bekommen. Du gibst mir Antworten. Jetzt!«
    Lukas hatte Angst. Allerdings mehr vor ihrem Blick als vor der Spritze. Seine schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden: Luna hatte die Kamera entdeckt und herausgefunden, dass Daniel sie angebracht hatte. Sie war sehr intelligent, das wusste er, deshalb hatte sie ja das Stipendium für ihr Auslandsjahr bekommen. Sie hatte Daniel umgebracht und würde ihn nun auch töten und die Spuren dann wieder zu jemand anderem führen lassen. Wie raffiniert! Kurz überlegte er, sie zu fragen, ob es so war, doch dann schrie sie:
    Â»Los!« Ihre Augen beschossen ihn mit Pfeilen.
    Â»Ich … ich …«, fing er an, fand aber keine Worte. Totales Chaos blockierte sein Sprachsystem. Er hatte keine Ahnung, was er preisgeben durfte, konnte, sollte, musste. »Es tut mir alles leid«, sagte er schließlich nur. Das entsprach der Wahrheit. Und weil sie darauf nicht reagierte, sondern ihn nur weiter kalt musterte, fing er einfach mit dem Anfang an:
    Â»Ich wollte das nicht. Es war … es hat wie ein Streich angefangen. Wir haben gar nicht groß darüber nachgedacht. Ich schwöre dir, weder Daniel noch ich wollten, dass es so aus dem Ruder lief. Wirklich!« Er machte eine Pause, um zu sehen, ob sie ihm glaubte. Doch Luna zeigte keine Regung. Also fuhr er

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