Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellenprinz

Hoellenprinz

Titel: Hoellenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zara Kavka
Vom Netzwerk:
auf. Ihr Gesicht war vor Anstrengung röter als ihre Haare. Sie betrachtete ihren Körper im Spiegel und war unzufrieden, das erkannte Lukas an ihrem skeptischen Blick. Das Teil war wahrscheinlich zu eng, zumindest sah es so aus. Sie strich sich mit den Händen über den platt gedrückten Busen und fing an, den Verschluss…
    Da! Schon wieder. Was war das für ein Geräusch? Es war noch lauter als eben und kam von draußen. Lukas stand auf und blickte durch die geöffnete Terrassentür. Er schaute nach rechts zum Grundstückseingang, konnte aber nichts entdecken. In dem Moment hörte er es von links. Gerade als er seinen Kopf drehen wollte, sah er in den Augenwinkeln einen Schatten auf sich zukommen. In dem Moment packte ihn jemand von hinten an den Haaren. Es tat höllisch weh und er schrie auf. Plötzlich spürte er einen Stich am Hals, dann einen Schmerz und kurz darauf sah er nur noch Dunkelheit. Für den Bruchteil einer Sekunde hörte er in der Finsternis noch das aufgeregte Zwitschern eines Vogels, dann war es still.

28
    W as ist los, Sophie?«, fragte Ela besorgt.
    Doch Sophie ging nicht auf die Frage ein, sondern stellte Ela stattdessen eine andere: »Wo habt ihr die Fotos her?«
    Â»Ich habe sie bei Daniel gefunden«, antwortete Ela.
    Â»Das ist …« Weiter sprach sie nicht. Sie schüttelte den Kopf, ließ die Fotos sinken und ihren Blick in die Ferne schweifen, weiterhin kopfschüttelnd. Die anderen schienen Sophies Reaktion mitbekommen zu haben und kamen neugierig auf die drei zu.
    Â»Ela und Caro, kommt ihr mit?«, sagte Sophie plötzlich und ging über die Wiese zur Straße.
    Die beiden liefen ihr hinterher.
    Â»Ela«, hörte Ela Mirko rufen. Sie blieb stehen und drehte sich um.
    Â»Wohin gehst du?« Er kam auf sie zugelaufen und blieb vor ihr stehen.
    Â»Ich muss was erledigen«, sagte Ela.
    Â»Soll ich mit?«
    Ela wollte sofort Nein sagen, hielt es aber zurück. Ihr Kopf war vollgestopft mit Fragen und Ängsten und mit einem großen schwarzen Loch. Mirkos Blick war so voller Zärtlichkeit. Wenn ein Mensch, der einen so anschaute, einen gleichzeitig derart verarschen konnte, wie sie sich das heute vorgestellt hatte, dann würde sie nie wieder jemandem vertrauen können. Nein, das durfte nicht sein! Ela nahm ihren ganzen Mut zusammen und legte ihre Hand auf Mirkos Brustkorb. Es fühlte sich gut an. Mirko durfte mit Daniels Tod nichts zu tun haben!
    Â»Nein, das müssen wir alleine erledigen«, beantwortete sie seine Frage. »Aber wir sollten uns mal treffen, wenn das alles hier vorbei ist, einverstanden?«
    Mirko nickte lächelnd.

30
    S ie saßen zu dritt im Auto von Sophies Eltern, mit dem sie zur Trauerfeier gekommen war, und fuhren Richtung Stadt.
    Â»Wo fahren wir hin?«, fragte Sophie, die hinten auf der Rückbank saß.
    Â»Zu Luna«, antwortete Sophie. Ihre Stimme war entstellt, von Wut und Fassungslosigkeit verzerrt.
    Â»Was hast du auf den Bildern gesehen?«, fragte Ela.
    Â»Das war … das ist …« Sophie sprach nicht weiter, sie starrte auf die Straße und krallte ihre Finger so fest ums Lenkrad, dass ihre Knöchel weiß wurden.
    Â»Okay«, sagte Ela, »dann erzähle ich dir noch was.« Ela schaute Sophie von der Seite an. Ihre Blicke trafen sich kurz, dann schaute Sophie wieder nach vorne. Sie fuhr viel zu schnell und nahm die Kurven schnittig, deshalb wollte Ela lieber anhalten, bevor sie ihr von dem Film berichtete.
    Â»Könntest du mal rechts ranfahren?«
    Â»Wieso? Wir müssen zu Luna. Ich will wissen, was das Foto zu bedeuten hat.«
    Â»Aber ich weiß noch mehr und du solltest besser nicht fahren, wenn du das hörst. «
    Sophie hielt am nächsten Feldweg an und machte den Motor aus.
    Â»Also, was gibt es noch? Kann es noch schlimmer werden?«
    Â»Ich habe nicht nur die Fotos bei Daniel gefunden.«
    Stille.
    Â»Sondern auch einen Film. Auf einem USB-Stick.«
    Caro beugte sich jetzt nach vorne in die Lücke zwischen die beiden Vordersitze. Ela konzentrierte sich auf ihre Worte. Wie konnte man so einen Wahnsinn vorsichtig formulieren? Gar nicht! Sie legte einfach los:
    Â»In dem Film sind Luna und du zu sehen. Zum Teil nackt. Es gibt verschiedene Szenen. Luna telefoniert mit einem Arzt. Sie war schwanger. Und dann steht sie nackt vor einem Spiegel. Und du … du stehst auch vor einem Spiegel und dann liegst du

Weitere Kostenlose Bücher