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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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Boss«, kommentierte der junge Oberkommissar schließlich den Vorschlag.
»Dann komm, du Invalide, damit ich dich endlich loswerde.«
     
    »Ehrenreich«, begann Lenz, als die
beiden auf dem Weg in die Innenstadt waren. »Der Eigentümer der Wohnung heißt Ehrenreich.«
    »Vorname?«
    »Du bist
doch der mit dem Fall betraute Bulle. Den musst du schon selbst herausfinden.«
    »Das heißt,
du weißt ihn nicht.«
    »Stimmt.«
    »Hat dir
diese Frau Semlin seinen Nachnamen verraten?«
    »Richtig.«
    »Hätte ich
mir denken können, dass du noch mal bei ihr einkehrst. Was wusste sie denn …«
    Der Oberkommissar
brach seinen Satz ab und nahm den Fuß vom Gas.
    »Hast du
gerade gesagt, der Eigentümer der Wohnung heißt Ehrenreich?«
    Lenz sah
seinen Mitarbeiter überrascht an.
    »Ja, und
das ist keine 30 Sekunden her. Ich fange langsam an, mir ernsthafte Sorgen um dich
zu machen, Thilo.«
    »Das ist
denkbar unnötig. Mir ist nur gerade zu dem Namen Ehrenreich ein Gesicht eingefallen,
und wenn ich mir den Kontext vergegenwärtige, kann ich dir vielleicht den Vornamen
des Wohnungseigentümers nennen, ohne weiter ermitteln zu müssen.«
    Damit lenkte
er seinen Kombi auf einen Parkstreifen am rechten Fahrbahnrand, trat auf die Bremse
und würgte den Motor ab.
    »Peter Ehrenreich.«
    »Nie gehört.«
    »Dem will
ich nicht widersprechen. Mit der Mordkommission hat er bisher auch nichts zu tun
gehabt, aber mir und meinen alten Kollegen von der Sitte ist der Name mehr als geläufig.
Er ist kein großer Fisch, eher ein Stichling, aber einer von der Sorte, auf die
man immer ein wachsames Auge haben sollte. Was er zur Zeit macht, weiß ich natürlich
nicht, immerhin bin ich seit mehr als sechs Jahren nicht mehr im Sittendezernat,
aber das lässt sich bestimmt leicht rauskriegen.«
    »Und du
meinst, dieser Typ kann sich so eine Penthousewohnung leisten?«
    »Das weiß
ich nicht, Paul, wie gesagt. Als ich das letzte Mal mit ihm zu tun hatte, war er
Aufpasser und Rausschmeißer in einem Puff auf der Leipziger Straße, und mit dem
Geld, das er dort verdient hat, hätte das garantiert nicht geklappt. Aber die Zeiten
ändern sich, und vielleicht hat er ja irgendwo einen Hauptgewinn gezogen.«
    »Du meinst,
diese Stefanie Kratzer ist für ihn anschaffen gegangen?«
    »Das würde
ich ausschließen, denn dazu fehlt ihm eindeutig die Klasse. Er hat zwar eine locker
sitzende rechte Hand und ist sicher auch zuverlässig und loyal, aber er ist nun
mal keiner, der bei diesem Konzert das Solo spielt. Das machen andere.«
    »Außerdem
gibt es noch die Möglichkeit, dass es bei dem Wohnungseigentümer um einen ganz anderen
Mann mit Namen Ehrenreich geht.«
    Hain schüttelte
energisch den Kopf.
    »Die Tatsache,
dass es sich bei Stefanie Kratzer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
um eine Prostituierte gehandelt hat, und das Auftauchen des Namens ›Ehrenreich‹
in der Sache macht mich schon sicher, dass es sich dabei um den guten Pit handelt.«
    »Und was
schlägst du jetzt vor?«
    »Wie, was
ich vorschlage? Gar nichts schlage ich vor, weil ich dich auf der Stelle zur Galerie
deiner Süßen bringe, wie vereinbart. Danach mache ich mich allein auf den Weg und
sehe, was ich herausfinden kann über Peter Ehrenreich.«

10
     
    Bernd Ahrens saß zusammengesunken
in seinem Stuhl und konnte kaum die Augen offenhalten. Sein auf die Brust gesunkener
Kopf bewegte sich leicht von links nach rechts, und ein zufälliger Beobachter hätte
vermuten können, dass es sich bei dem Mann um einen geistig Behinderten handelte.
    »He, Bernd!«,
rief jemand seinen Namen. »Du sollst nicht schlafen im Angesicht dieser wunderbaren
Veranstaltung, die uns gleich geboten wird.«
    Ahrens riss
den Kopf hoch, blickte nach links und sah in das strahlende Gesicht von Konrad Zimmermann.
    »Guten Abend,
Konrad.«
    »Auch dir
einen guten Abend. Schön, dass du gekommen bist.«
    »Was hätte
ich denn sonst machen sollen? Zu Hause herumsitzen, wie nahezu jeden Abend?«
    »Das muss
doch nicht sein, Bernd«, gab der groß gewachsene, muskulöse Zimmermann aufmunternd
zurück. »Du weißt, dass du in der Gemeinde immer jemanden findest, der sich um dich
bemüht.«
    »Das stimmt,
das weiß ich. Aber ich will nun einmal niemandem zur Last fallen.«
    »Aber du
fällst doch niemandem zur Last. Wir alle sind froh, wenn wir uns während dieser
schweren Prüfung, die du bestehen musst, um dich kümmern können.«
    Ahrens nickte.
    »Ja, eine
schwere Prüfung ist es wahrlich, die mir

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