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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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immer wichtig, neben der Vermittlung der Evolutionstheorie,
die, und da werde ich nicht müde, es zu betonen, nicht mehr ist als eine unbewiesene
und unbeweisbare Annahme, wie übrigens der Begriff Theorie schon sagt, den
Fokus auf die Schöpfungsgeschichte zu lenken, die im Buch der Bücher auf anschauliche
und vor allem glaubhafte Weise dargelegt ist.«
    Erneut machte
Weidler eine kleine Kunstpause.
    »20 Jahre
lang war das für keinen Menschen ein Problem, und ich stehe noch heute in Kontakt
mit vielen meiner ehemaligen Schüler, von denen einige eine wirklich beeindruckende
Entwicklung genommen haben. 20 Jahre. Keine Probleme. Dann jedoch regten sich erste
Widerstände. Eltern beschwerten sich beim Direktor, Kollegen, mit denen ich mich
immer gut verstanden hatte, begegneten mir plötzlich mit Misstrauen.«
    Ein weiterer
Blick in die Runde.
    »Was war
geschehen? War ich ein anderer Mensch geworden? Hatte ich zu einem Krieg aufgerufen?
Hatte ich mich an einem Aufstand beteiligt? Nein, meine Damen und Herren, nichts
dergleichen war geschehen. Nur die Wahrnehmung meiner Aussagen hatte sich verändert.
Aber was hatte ich eigentlich so Schlimmes ausgesagt?«
    Seine Augen
fuhren jede der vor ihm aufgebauten Stuhlreihen ab, gerade so, als würde er eine
laut herausgeschriene Antwort auf seine vielen Fragen erwarten. Doch keiner der
Anwesenden sagte etwas.
    »Ich hatte
zum Beispiel meine Schüler darauf hingewiesen, dass die Evolutionstheorie lückenhaft
und keinesfalls logisch aufgebaut ist. Dass es in Deutschland Millionen von Menschen
gibt, die nicht an diese Theorie glauben, oder besser, sie rundheraus ablehnen.
Dass es nur allzu normal wäre, im Biologieunterricht neben dieser Theorie über die
Entstehung des Lebens auch die Schöpfungsgeschichte zu lehren, mit all den daraus
resultierenden Folgen. Dass es der Menschheit besser erginge, wenn sie sich am Wort
des Herrn orientieren würde, anstatt dem Mammon hinterherzulaufen und sich in vorehelichem
Intimverkehr eine schnelle Lustbefriedigung verschaffen zu wollen. Von der verabscheuungswürdigen,
ja abartigen Homosexualität, die schon in der Bibel verdammt wird, will ich an diesem
Abend gar nicht sprechen.«
    Weidlers
Gesichtszüge bekamen nun eine harte Note.
    »Was also
soll schlimm daran sein, wenn ein Lehrer seine Schüler darauf hinweist, dass die
Entstehung der Erde, anders als Darwin es vermutete, gar nicht weiter zurückliegen kann als 6000 Jahre, wie es das Erste Buch Mose verheißt? Und dass man, wenn
man diesem Umstand Glauben schenkt, gar nicht anders kann, als auf eine Macht zu
vertrauen, die dies alles erschaffen haben muss. Eine Macht, die nur unser aller
Schöpfer sein kann.«
    Der nun
einsetzende Applaus war schon deutlich stärker als das Klatschen ein paar Minuten
zuvor.
    »Und jetzt
fragt sich der eine oder andere unter Ihnen, der vielleicht noch immer nicht restlos
überzeugt ist, ob das alles denn wirklich sein kann und wo zum Beispiel die Dinosaurier
geblieben sind in diesen 6000 Jahren. Haben die nicht vor Millionen von Jahren gelebt,
wie es uns viele Wissenschaftler und einige Hollywoodregisseure glauben machen wollen?
Nun, soweit ich weiß, trug kein einziger aller bisher ausgegrabenen Dinosaurierknochen
einen Hinweis auf den Todestag seines Eigentümers.«
    Das sofort
unter den Besuchern einsetzende leise Gelächter wertete der Vortragende als Bestätigung
seiner These.
    »Nein, meine
Damen und Herren, die Dinosaurier wurden, wie alle Tiere, vom Schöpfer kreiert,
und zwar am fünften und sechsten Tag. Sie haben mit den Menschen gemeinsam auf der
Erde gelebt bis zu dem Moment, in dem die Sintflut kam und sie hinweggespült hat.
Und ich kann allen Zweiflern nur empfehlen, sich einmal mit Leviathan auseinanderzusetzen.
Oder mit Behemoth. Deren Existenz beweist nämlich klar, dass unbestritten Gott die
Saurier erschaffen hat und sie zur gleichen Zeit wie der Mensch die Erde bevölkert
haben.«
    Lautes,
aufmunterndes, länger andauerndes Klatschen.
    »Aber kommen
wir zurück auf das, was den Menschen ausmacht und was ihn nicht ausmachen sollte,
meine Damen und Herren. Was den Unterschied ausmacht zwischen einem guten Menschen
und einem schlechten Menschen. Das ist nämlich einzig die Tatsache, ob er sich bei
der Planung und Umsetzung seines göttlichen Lebensauftrags an die Zehn Gebote hält,
mit deren Hilfe Gott uns vor Hölle und Verderbnis beschützen will.«
    Es folgten
längere Ausführungen zu jedem der angesprochenen Gebote, die in

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