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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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für alle. »Ab morgen wird wieder gerackert.«
    »So will
ich euch hören«, gab er zufrieden zurück, garniert mit einem gefährlich wirkenden
Haifischlächeln.
    »Und weil
das…«, wollte er fortfahren, stoppte jedoch, weil in diesem Augenblick die Eingangstür
aufgezogen wurde, wobei ein quietschendes Geräusch entstand. Ein etwa 30-jähriger
Mann betrat den Gastraum, ging zielstrebig auf Kurt, den Wirt, zu und begrüßte ihn.
Bei den sechs Personen, die um den Tisch gruppiert waren, kamen von der Unterhaltung
der beiden nur unverständliche Wortfetzen an, jedoch war offensichtlich, dass der
neue Besucher und der Wirt sich kannten. Dann drehte der junge Mann sich um und
hielt auf die Gruppe am Tisch zu.
    »Das ist
ja der Kommissar Thilo«, murmelte die vierte Frau am Tisch, eine wirkliche Schönheit
aus dem Niger namens Simone.
    »Du hast
recht«, stimmte Jacky ihrer Kollegin leise zu, »das ist wirklich Kommissar Thilo.«
    »Kein Wort
dem Bullen gegenüber!«, zischte Oliver Heppner und griff nach seinem Zigarettenpäckchen
auf dem Tisch.
    »’n Abend«,
tönte der offensichtlich ungebetene Gast freundlich in die Runde und nickte dabei
allen am Tisch Versammelten kurz zu, ohne jedoch eine merkbare Reaktion zu erzielen.
Die Frauen stierten alle auf einen Punkt in der Nähe des riesigen Aschenbechers,
der in der Mitte des Tisches stand, und die beiden Männer starrten nur ausdruckslos
ihre auf der Tischdecke ruhenden Hände an.
    »Na, hat
es euch die Sprache verschlagen, Mädels?«, wollte der Polizist, noch immer sehr
freundlich, von den Frauen wissen.
    »Es ist
besser, ihr bewegt jetzt euren Arsch hier raus!«, wurden sie von Heppner angeblafft,
der dabei aufstand und ihnen den Weg freimachte. Eine kurze, direktiv dargebrachte
Geste mit der Hand unterstrich seine Ansage, worauf die vier sich sofort erhoben,
um den Tisch herumkamen und sich wortlos aus dem Staub machten. Keine hob dabei
den Kopf und sah Thilo Hain an.
    »Mein lieber
Mann!«, kommentierte der Polizist die Szene, während er sich auf einen der Stühle
vor dem Tisch fallen ließ. »Der kleine Olli scheint neuerdings mit den großen Hunden
pissen zu gehen.«
    Heppner
funkelte ihn mit zusammengekniffenen Augen an, doch Hain hielt seinem Blick ungerührt
stand.
    »Mit wem
habe ich denn das Vergnügen?«, wollte Maik Wesseling wissen, ohne den Blick von
der Tischplatte zu heben.
    »Thilo Hain,
Kripo Kassel. Früher bei der Sitte, jetzt für die ganz üblen Strolche zuständig,
die anderen das Lebenslicht ausblasen.«
    Wesseling
nickte.
    »Und was
führt den Abgesandten der Staatsmacht zu uns?«
    Hain kratzte
sich unentschlossen am Kinn.
    »Wollen
wir die Vorstellungsrunde nicht komplett machen, bevor wir dazu kommen, was mich
in diese heilige Halle treibt?«
    »Ich bin
der Weihnachtsmann«, antwortete Wesseling völlig desinteressiert.
    Der Oberkommissar
legte die Stirn in Falten, machte dabei ein unglückliches Gesicht und bedachte Olli
Hepp-ner mit einem geringschätzigen Blick.
    »Das passt
ja. Knecht Ruprecht schwingt dazu die Keule.«
    »Was willst
du, Bulle?«, presste der Angesprochene hervor.
    »Nicht viel.
Ich will nur wissen, wie ein drittklassiger Halunke wie Pit Ehrenreich es sich leisten
kann, eine Penthousewohnung am Wolfsanger zu unterhalten. Ach ja, und ich will außerdem
wissen, wo er momentan steckt und wo er sich in den letzten 24 Stunden aufgehalten
hat.«
    Hain ließ
den Blick zwischen den beiden Männern wandern und grinste dabei feist.
    »Und wenn
ich es recht überlege, gilt das Gleiche auch für euch beide.«
    »Gibt es
einen Grund für diese Fragen?«, mischte Wesseling sich in das Gespräch ein.
    »Klar gibt
es den.«
    »Und, wie
heißt der?«
    »Stefanie
Kratzer. Dieser Grund dafür heißt Stefanie Kratzer und ist ziemlich tot.«
    Bei der
Erwähnung des Namens der toten Prostituierten veränderten sich die Züge des großen
Mannes neben Hain ein wenig, doch er hatte sich sofort wieder im Griff.
    »Muss man
die Dame kennen?«, fragte er seelenruhig zurück.
    »Ob man
das muss , weiß ich nicht, aber es deutet einiges darauf hin, dass der nette
Pit sie kannte. Immerhin hat sie in seiner Wohnung angeschafft, und wie man hört,
hat sie das auch unter seiner Obhut getan. Aber wenn der sie kannte, dann gehe ich
davon aus, dass das auch für unseren Olli hier zutrifft, weil man die beiden in
der Szene nicht umsonst ›Die Siamesischen Zwillinge‹ nennt.«
    »Ich habe
ja nicht so viel mit Peter Ehrenreich zu tun«, sonderte

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