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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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auf der Nordhalbkugel, aber er wusste,
dass ihm schleunigst etwas einfallen musste. Zumal der eine der beiden Bullen nun
zu seinem Funkgerät auf der linken Schulter griff und hineinsprach. Im gleichen
Augenblick rannte der Mann aus Kassel los.
    »Sorry,
die Herren Wachtmeister«, rief er freundlich, »aber ich musste nur mal gerade auf
die Toilette. Gibt es ein Problem?«
    Die Köpfe
der beiden Uniformierten waren herumgeflogen, als er angefangen hatte zu sprechen,
und ein unbeteiligter Beobachter hätte vermutlich den Eindruck gewonnen, dass auch
eine gewisse Überraschung in den Gesichtern der Beamten zu erkennen war.
    »Gehört
das Wagen Ihnen?«, wollte der größere der beiden auf Deutsch, jedoch mit deutlichem
Akzent, wissen.
    »Ja, klar,
das ist mein Wagen. Ist irgendetwas nicht in Ordnung damit?«
    Der Polizist
nickte streng.
    »Sie können
hier nicht stehen. Das ist verboten.«
    Der Zuhälter
tat, als sehe er das Halteverbotsschild direkt über den Köpfen der Polizisten in
diesem Augenblick zum ersten Mal.
    »Oh Gott,
Sie haben natürlich recht, das Schild habe ich total übersehen. Ist das jetzt ein
großes Vergehen? Muss ich eine Strafe bezahlen?«
    In den Gesichtern
der Polizisten war keine Regung auszumachen, und eine Antwort gaben sie auch nicht,
was Wesseling noch mehr verunsicherte.
    »Was machen
Sie in Venlo? Und wo kommen Sie her?«
    »Ich habe
Freunde in Duisburg besucht und wollte mir die Stadt ansehen. Alle sagen ja immer,
dass Venlo so schön sei.«
    Die beiden
Beamten tauschten einen vielsagenden Blick aus.
    »Um diese
Zeit?«, zeigte der kleinere sich nun durchaus verwundert. »Finden Sie nicht, dass
Ihre Erklärung ein bisschen merkwürdig ist?«
    »Nein, ganz
und gar nicht. Wenn erst die Touristen eingefallen sind, ist es mir viel zu voll.«
    »Meine Sie
wirklich die normale Touristen oder meine Sie vielleicht eher die Leute, die sich
hier bei uns mit Dope und Gras eindecken und es dann nach Duitsland schmuggeln wollen?
Haben Sie Drogen gekauft?«
    Der Mann
aus Kassel hob demütig die Hände.
    »Nein, um
Gottes willen, ich doch nicht. Ich bin wirklich nur hier, um mir die Stadt anzuschauen.«
    »Wenn das
so ist, könne wir doch bestimmt mal eine Blick in Ihren Wagen werfen?«
    Wesseling
schluckte.
    »Klar, nichts
dagegen. Ich schließe Ihnen auf.«
    Damit ging
er langsam auf die Polizisten zu, die ihm den Weg zur Fahrertür frei machten. In
seinem Kopf arbeitete es fieberhaft, und vor seinem geistigen Auge sah er sich schon
in einem holländischen Knast seine Strafe wegen unerlaubten Waffenbesitzes verbüßen.
    »Es wäre
schön, wenn Sie sich beeilen könnten, meine Herren.«
    Er zwinkerte
dem einen der beiden zu, während er das Schloss entriegelte.
    »Ich habe
nämlich eine Verabredung zum Frühstück in Duisburg, wenn Sie verstehen, was ich
meine.«
    »Das interessiert
uns nicht, wo Sie verabredet sind«, erwiderte der große nun sehr förmlich. »Wir
werden ein paar Kollegen rufen, die einen Hund mitbringen.«
    Sein angewiderter
Blick taxierte das Innere des Golfs.
    »Wir haben
nämlich keine Lust, uns die Hände an Ihrem Wagen schmutzig zu machen. Dafür haben
wir unsere Drogenhunde.«
    Damit zog
er die Fahrertür auf, beugte sich nach vorn, ließ sich mit dem Knie auf dem Fahrersitz
nieder und zog den Verriegelungsknopf auf der Beifahrerseite nach oben. Sein Kollege
sprach in der Zwischenzeit ein paar Worte in sein Funkgerät, die Wesseling jedoch
nicht verstehen konnte.
    »Haben Sie
was in die Handschuhfach?«
    Der Zuhälter
zog möglichst gleichgültig die Schultern hoch.
    »Nur einen
Straßenatlas und ein paar Kleinigkeiten, sonst nichts.«
    Der Uniformierte
richtete sich auf, trat freundlich grinsend an Wesseling vorbei und machte sich
auf den Weg auf die Beifahrerseite.
    »Und wo
sind die Papiere? Führerschein und Fahrzeuglizenz?«
    »Oh jemine,
da fragen Sie mich was. Ich glaube, die habe ich in meinem Aktenkoffer, der in Duisburg
bei meinen Freunden steht.«
    Der strafende
Blick des Polizisten, der ihn nun traf, hatte etwas zutiefst Verachtendes.
    »In Duisburch?
Bei Ihre Freunde?«
    Er schüttelte
den Kopf.
    »Ich glaube,
das wird eine längere Sache mit Ihnen, Herr …?«
    Wesseling
bemerkte, dass sich auf seiner Stirn Schweißperlen bildeten.
    »Aber wenn
ich Ihnen doch sage, dass alles ganz harmlos ist. Ich habe keine Drogen gekauft
und ich habe auch keine dabei. Ich bin nur hier, um mir die Stadt anzusehen.«
    Der Polizist
hatte, während der Lude gesprochen hatte, die

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