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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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geht«, druckste der Oberkommissar ein wenig herum. »Ein Gespräch,
aus dem ein Streitgespräch wird, in dem ein Wort das andere ergibt, und schon ist
es so weit.«
    »Mit wem
hattest du dieses Gespräch, das in ein Streitgespräch gemündet ist?«
    »Mit unserem
Boss, dem glorreichen Kriminalrat Hieronymus Weck.«
    »Und was
genau hat den Ausschlag gegeben für deine doch sehr pessimistische Denkweise?«
    Hain musste
mit seiner Antwort warten, weil Enzo an den Tisch trat und die beiden Espressi servierte.
    »Ciao, Commissario
Thilo. Möchten Sie auch einen Kaffee?«
    »Ja, gern.«
    »Subito.«
    Damit drehte
sich der Italiener um und marschierte zurück zur Theke.
    »Also, was
hast du Weck an den Kopf geworfen?«, präzisierte Lenz seine Frage.
    »Mensch,
Paul, du weißt doch auch, dass ich das Maul nicht halten kann. Ist es von Bedeutung,
was genau ich ihm gesagt habe?«
    »Ja«, erwiderte
der Hauptkommissar knapp.
    »Ich gehe
mal vor die Tür und hole eine Zeitung«, mischte Maria sich in das Gespräch der Polizisten,
griff nach ihrer Tasche, drückte ihrem Mann einen Kuss auf den Mund und verließ
die Runde.
    »Los, spuck’s
aus, was du ihm gesagt hast.«
    »Ich hab
ihm gesagt, dass er ein gottverdammter Arschkriecher ist, der sich lieber mit dem
BKA ins Bett legt, als sich vor seine Leute zu stellen.«
    »Wow, das
ist heftig. Waren Zeugen dabei?«
    »Nein, wir
waren allein, aber das ist nicht von Bedeutung, wenn du mich fragst.«
    »Wie ging
es weiter?«
    »Er hat
mich völlig entgeistert angeschaut, geschluckt und dann angefangen zu brüllen. Der
Typ hat sich kaum wieder einkriegen können, so hat er sich aufgespult.«
    »Wundert
dich das?«
    Hain dachte
ein paar Sekunden nach.
    »Nein, nicht
wirklich. Aber ich fühle mich eindeutig im Recht.«
    Nun sinnierte
Lenz eine Weile.
    »Das kann
gut sein, aber er ist nun mal dein Vorgesetzter. Und die Tatsache, dass er gerade
erst ein paar Monate in Amt und Würden ist und während dieser Zeit zu keinem von
uns so etwas wie eine persönliche Beziehung aufgebaut hat, spricht erstens eine
deutliche Sprache und lässt zweitens nichts Gutes erwarten. Mit mir kannst du so
ein Törtchen drehen, weil du weißt, dass ich dir verzeihe, wenn der Pulverdampf
sich gelegt hat, und du außerdem mein Freund bist. Das alles steht bei Weck nun
wirklich nicht zu erwarten.«
    »Richtig.«
    »Hat er
dich suspendiert?«
    »Nein, noch
nicht. Aber er hat mir klipp und klar gesagt, dass ich um eine Suspendierung nicht
herumkommen werde.«
    »Du hast
also Knarre und Marke noch?«
    Hain nickte.
    »Dann wird
es nicht so schlimm kommen, dass du gleich deinen Job verlierst, wenn du mich fragst.
Wenn er sich ganz sicher wäre, damit durchzukommen, hättest du den Kram garantiert
gleich dalassen müssen. Allerdings steht dir Ärger ins Haus, so viel ist klar. Wie
ist dein aktueller Status?«
    »Urlaub.
Ich habe offiziell Urlaub eingereicht und sofort bewilligt bekommen.«
    Maria kam
kopfschüttelnd auf den Tisch zu, die Lokalpostille in der Hand.
    »Die schreiben
tatsächlich genau das, was Thilo gerade erzählt hat. Dass die Tote die neue Frau
an Erichs Seite gewesen sei. Da lach ich mich doch gleich tot.«
    Sie blätterte
die Seiten durch.
    »Und von
der anderen Sache steht hier nichts. Kein Wort.«
    »Das kam
zu spät für sie«, erklärte Hain ihr. »Die Ausgabe war schon im Druck, als die Leichen
gefunden wurden. Aber du kannst sicher sein, dass auch da die Linie beibehalten
wird, nämlich dass die eine und die andere Geschichte nichts miteinander zu tun
haben.«
    »Ich kann
nicht glauben«, sinnierte Lenz laut, »dass die BKA-Ermittler diese überdeutliche
Verbindung nicht sehen wollen. Oliver Heppner ist, zumindest nach Aussage der Nachbarin,
der dickste Kumpel des Eigentümers der Wohnung, in der die Frau getötet und Erich
Zeislinger schwer verletzt wurde. Und genau jener Oliver Heppner liegt ein paar
Stunden später verstümmelt und ermordet in einer Stricherwohnung herum. Da muss
jedem Ermittler doch das Herz aufgehen.«
    »Denen anscheinend
nicht«, widersprach Hain. »Aber vielleicht wissen die mehr als wir.«
    »Das glaube
ich nicht, Thilo«, mischte Maria sich ein. »Hier geht es, neben den Verbrechen,
um handfeste Politik, und wo die im Spiel ist, wird nun einmal gelogen, dass es
nur so kracht. Wenn herauskommen würde, dass die ganze Sache sich in der Wohnung
einer Prostituierten abgespielt hat, bei der Erich Kunde war, könnte das einen handfesten
Skandal auslösen, und daran hat,

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