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Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)

Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)

Titel: Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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führten wegen Untauglichkeit nur zu noch mehr Chaos.
    Der Sergeant at Arms trägt die Verantwortung, dass das Charter ausreichend bewaffnet ist. Dazu zählt oftmals auch die Spezialausrüstung wie kugelsichere Westen, Stichschutzwesten, Nachtsichtgeräte; es kann sogar einmal Sprengstoff dabei sein. Es sollten mindestens zwei vollautomatische Waffen im Charter bereitstehen.
    Im Bedarfsfall hat grundsätzlich der Sergeant at Arms dafür zu sorgen, dass innerhalb kürzester Zeit darüber hinaus benötigte Waffen vor Ort und nach Gebrauch genauso schnell wieder verschwunden sind. Er ist weiterhin für die Sicherheit im und ums Clubhaus verantwortlich. Dazu zählt unter anderem die Aufstellung von Ausspähposten während Veranstaltungen und die Installation von ausreichend Überwachungskameras. Ihm obliegt gegebenenfalls auch die Planung für Clubübernahmen und sonstige »unfreundliche« Aktionen. Zusammen mit dem Road-Captain muss er, sollte es zu solchen Aktionen kommen, die Anfahrtswege für diese Aktionen austüfteln und für ausreichend Fahrzeuge sorgen.
    Das letzte Amt, das erwähnt werden muss, ist das des Secretary, der für den Schriftkram verantwortlich ist. Er muss bei Charter-Sitzungen das Protokoll führen, bei Partys Einladungen an die anderen Clubs versenden und die Einträge der Internetseite kontrollieren und ergänzen.
    Neben den Amtsträgern im Club gibt es die normalen Member. Sie müssen an clubinternen Veranstaltungen und »unfreundlichen« Aktionen teilnehmen. Alle die, die ein Hells Angel werden wollen, müssen erst den Hangaround- und den folgenden Prospect-Status durchlaufen. Die Hierarchie ist klar geregelt. Mit Demokratie hat das Ganze allerdings nichts zu tun. Eigentlich konnte jeder stets selbst entscheiden, welche Position er innehaben wollte: War diese schon besetzt oder sein Konkurrent stärker, musste er sich eine andere Stelle auswählen oder Member bleiben.
    Der Name »Hells Angels« und alle damit verbundenen Warenzeichen wie beispielsweise der »Dead-Head« sind markenrechtlich in den USA und vielen anderen Ländern, wozu auch Deutschland zählt, geschützt. Alle Artikel mit Clubsymbolen dürfen nur von Membern gekauft und getragen werden. Dazu zählt unter anderem auch die Kutte mit den jeweiligen Aufnähern und Abzeichen. Die Kutte ist das Heiligtum eines jeden deutschen Hells Angels; ohne sie wären die Brüder nicht das, was sie sind: selbstsicher und selbstverliebt.
    Die Kutte erhält jeder, der von seinem eigenen Charter offiziell zum Member ernannt wird. Der Beschluss des jeweiligen Charters muss einstimmig sein; stimmt einer dagegen, ist eine Memberschaft ausgeschlossen. Wenn jemand zum Zeitpunkt seiner Member-Ernennung gerade im Gefängnis sitzt, obliegt es seinem eigenen Charter zu entscheiden, wann er die Kutte ausgehändigt bekommt. Hierzu steht in den World-Rules der Hells Angels geschrieben: »Wenn ein Prospect zum Member gewählt wird, während er im Knast ist, bekommt er seine Farben erst, wenn er Freigang oder seine Strafe abgesessen hat.«
    Der Hintergrund für diese Regel ist, dass jeder, der im Knast sitzt, keine privaten Sachen – mit Ausnahme von Sportsachen – ausgehändigt bekommt. Die pri vaten Kleidungsstücke werden in der Kleiderkammer des Knasts gelagert. Damit die Kutte keinem Fremden in die Hände fällt und diese auch nicht gestohlen werden kann, bekommt er sie von seinen Brüdern erst nach seiner Entlassung ausgehändigt. Des Weiteren kommt es vor, dass bei Razzien, Hausdurchsuchungen oder Clubhausstürmungen seitens der Bullerei Kutten beschlagnahmt werden. In diesen Fällen sind die Eigentümer der Kutten dazu verpflichtet, umgehend auf deren Herausgabe zu klagen. Ich selbst habe auch schon auf Herausgabe klagen müssen.
    Neben der Kutte dürfen auch alle anderen Sachen, welche die Aufschrift »Hells Angels« tragen, nicht an clubfremde Personen, Prospects oder Hangarounds weitergegeben werden. Dazu gehören beispielsweise die Visitenkarten, auf denen der Dead-Head oder der Clubname abgedruckt ist. Verstößt ein Member dagegen, wird er sofort suspendiert und muss ein Strafgeld zahlen. Sämtliche Hells-Angels-Artikel müssen registriert und von den Verkaufserlösen Prozente abgedrückt werden.
    Damit diese Sachen auch weiterhin markenrechtlich geschützt werden können, müssen alle Member und Prospects jährlich die sogenannte Trademark an Amerika zahlen. In den World-Rules heißt es dazu: »Jeder Member auf der Welt zahlt zwanzig Dollar für

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