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Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)

Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition)

Titel: Höllenritt: Ein deutscher Hells Angel packt aus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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– taktische Spezialeinheiten, die für Sondereinsätze ausgebildet sind –, Polizisten aus Montana, Utah und Colorado, Bundespolizisten, US -Marshals, FBI -Agenten, Zollbeamte und private Sicherheitsfirmen angefordert. Von all dem bekam ich in Deutschland nichts mit; ich bereitete mich weiter auf meinen Trip vor.
    Zwei Tage vor Abreise buchte ich die Flüge auf meinen Namen um. Ich musste mich tarnen und meine Tattoos bedecken. Ich besorgte mir Theaterschminke für die Hände, trug Jeans, Sakko und darunter ein hochgeschlossenes Hemd mit langen Ärmeln. Ich setzte eine Brille mit Fensterglas auf und nahm mir eine Gehhilfe mit. Ich dachte, das käme geschmeidiger. Führerschein und Personalausweis ließ ich zu Hause. Ich nahm nur ausreichend Dollar und einen alten Reisepass mit. Mein Gepäck war ein Koffer mit Sommerklamotten und eine Reisetasche, in der ich meine Kutte versteckte.
    Das Einchecken in Frankfurt lief völlig glatt, im Jumbo schlief ich fast die ganze Zeit, denn ich musste für die nächsten Etappen fit sein. Doch kaum war ich in Washington angekommen, begannen die Probleme: Ich wurde fotografiert und musste Fingerabdrücke abgeben. Sie erstellten elektronische Fingerprints. Mein Gepäck wurde mit einem leuchtend roten Band gekennzeichnet. Die Einreisebehörde fragte mich, wo ich hinwollte, wo ich wohnen würde, wie viele Dollar ich dabeihätte und wie lange ich vorhätte zu bleiben. Ich hatte in jeder Stadt ein Hotel gebucht und zeigte ihnen meine Reservierungen. Als Grund meiner Reise gab ich eine Rundreise durch die USA an. Ich erzählte ihnen, dass ich mir mit dem vielen Geld ein Auto kaufen wollte. Zwei bis drei Wochen hatte ich für den Trip eingeplant.
    Die Beamten waren zufrieden – erst einmal. Sie brachten mich in eine separate Abteilung des Flughafens. Dort folgte das nächste Verhör. Sie telefonierten, tippten Sachen in den Computer und telefonierten wieder. Sie wussten nicht, was sie mit mir machen sollen. Das ganze Prozedere dauerte über eine Stunde. Ich fürchtete schon, meine Tour wäre geplatzt. Da sagte mir ein Beamter, ich könne weiter.
    Der Flughafen von Washington ist riesig. Ich musste checken, von welchem Terminal mein Weiterflug abging. Ich stiefelte dorthin. Nach fünfhundert Metern kam die nächste Kontrolle: Fingerprints, Fotos, Fragen. Ich kombinierte: Das musste an den roten Gepäckbändern liegen; die etwas Schlechtes bedeuten mussten. Ich riss sie ab und steckte sie ein.
    Der Flug nach Las Vegas war sehr entspannt. Nachdem ich dort angekommen war, fuhr ich direkt in mein Hotel. Duschen und ab auf die Piste. Einige Brüder aus Las Vegas erwarteten mich bereits und zeigten mir ihre Stadt. Wir nahmen ein paar Drinks, und danach ging ich zurück ins Hotel. Ich musste ja schließlich am nächsten Tag weiter nach Boston. Dort am Flughafen war es fast wie in Washington: Es gab ein bisschen Stress, aber die Beamten ließen mich nach Los Angeles weiterfliegen. Nach einer Übernachtung trat ich meinen letzten Flug an: nach Cody. Gegen drei Uhr nachts landete ich. Müde, geschafft, aber am Ziel meiner Träume.
    In Cody hatte das Militär den gesamten Flughafen umstellt. Alle Passagiere mussten auf dem Rollfeld aussteigen und wurden von schwerbewaffneten Beamten zum Terminal gebracht. Als ich außerhalb des Flughafengeländes war, zog ich meine Kutte an und riss die Arme hoch. Ich hatte es geschafft!
    Cody ist ein Provinzstädtchen mit neuntausend Einwohnern, zehntausend Gäulen, zwanzigtausend Bullen und fünftausend Büffeln. In der städtischen Rodeo-Arena findet jeden Abend und jedes Wochenende ein Rodeo statt. Es gibt eine etwa drei Kilometer lange Hauptstraße, die sich vom Flughafen in S-Form bis zu einem Hügel in Richtung Yellowstone-Nationalpark entlangzieht. Rechts und links dieser Hauptstraße befinden sich Alkoholgeschäfte, Souvenirläden, Saloons, Cowboy-Ausrüster und Motels. In den Seitenstraßen wohnen die Einheimischen. Dort steht eine Disko, fast so groß wie eine mittlere Dorfkneipe in Kassel. Im Buffalo-Bill-Museum gibt es ausgestopfte Büffel und Kojoten zu sehen, daneben Kanonen, Gewehre, Revolver, Uniformen, Indianerzelte und ausgestopfte Indianer-Puppen. Eine ganze Stadt im Western-Style.
    Mein erster Tag in Cody begann gegen zehn Uhr morgens. Ich war so zufrieden, dass ich nur vor mich hin grinste. Ich war in Cody, auf dem World-Run – und das ganz ohne Knast. Freudestrahlend ging ich zum Frühstück, freute mich auf gebratenen Speck, Schinken, Käse,

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