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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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gleich wieder da wäre.
    Von hinten wirkte das Haus sogar noch schlimmer, der Garten schien dagegen so gepflegt wie ein Golfplatz. Überall waren Blumenbeete angelegt, und der Gemüsegarten war groß genug, um eine Armee von Veganern zu ernähren. Ein verdreckter Labrador kam zu ihnen und sabberte an Austins Knie.
    Thelma kehrte mit drei Bierflaschen aus dem Haus zurück und entschuldigte sich für die Billigmarke.
    »Ich werde sofort anfangen, nur noch Stella Artois zu trinken, wenn man mir die Rente erhöht. Vorläufig müssen Sie sich mit dieser Pantherpisse zufriedengeben.« Sie blickte auf den Hund. »Wie ich sehe, haben Sie Lush auch schon kennengelernt.« Sie goss etwas Bier in eine Schale und grinste, als der Hund herbeitrottete und das schäumende Getränk aufschlabberte. Dann hob sie ihre Flasche. »Auf Hutch. Ich wusste, dass irgendwer nach all den Jahren den alten Piraten noch mal finden würde.«
    Sie stießen mit den Flaschen an und nahmen einen Schluck.
    »Wie lange wird Ihr Gatte schon vermisst?«, fragte Austin.
    »Mein
erster
Gatte.« Sie nahm einen weiteren Schluck Bier und schürzte die Lippen. »Hutch machte seinen Abgang im Frühjahr 1973. Wo haben Sie ihn gefunden?«
    Austin entfaltete die Seekarte, die er mitgebracht hatte, und tippte auf eine Stelle, die er mit einem Kreuz markiert hatte.
    »Verdammt!«, entfuhr es Thelma. »Das ist ziemlich weit weg von da, wo ich das Schatzwrack vermutet hatte.«
    »Schatzwrack?«, fragte Zavala.
    »So hat Hutch es genannt, der Idiot. Das war es auch, was ihn umgebracht hat.«
    »Können Sie uns sagen, was geschehen ist?«, fragte Austin.
    Ein entrückter Blick trat in ihre Augen. »Mein Ehemann ist an der Bay geboren und aufgewachsen. Im Zweiten Weltkrieg meldete er sich bei der Navy und wurde Taucher. Ein verdammt guter Taucher, wie ich immer wieder gehört habe.
    Nach dem Krieg hat er der Navy seine Ausrüstung abgekauft.
    Wir haben geheiratet, und er hat ab und zu kommerzielle Tauchaufträge angenommen, um in Übung zu bleiben. Die meiste Zeit aber war er mit einem Fischkutter draußen. Dabei hat er auch das Wrack gefunden. Sein Netz hat sich darin verfangen. Dieses Wrack hat ihn ziemlich überrascht.«
    »Warum?«, fragte Austin.
    »Hutch kannte jedes Wrack in der Gegend. Er hat einige auf Tauchgängen erkundet. Er war Amateurhistoriker und hatte eine Menge Studien betrieben. Es gab aber keinerlei Berichte, dass an dieser Stelle jemals ein Schiff untergegangen ist.«
    »Er hat Ihnen nie gesagt, wo sich das Wrack befindet?«, fragte Zavala.
    »Mein Mann war so stumm wie eine Chesapeake-Auster. Er war richtig altmodisch. Meinte, dass Frauen unverbesserliche Klatschtanten sind. Er sagte, er würde es mir erst dann verraten, wenn er auch Gold für mich heraufgeholt hätte.«
    »Wie kam er darauf, dass sich an Bord des gesunkenen Schiffs Gold befindet?«, fragte Austin.
    »Viele Leute wissen gar nicht, dass es hier früher überall Goldminen gab. In Maryland, Virginia und rauf bis nach Pennsylvania.«
    »Das überrascht mich nicht. Ich habe erst letztes Jahr erfahren, dass die Umgebung der Chesapeake Bay wegen ihrer Goldvorkommen eine große Bedeutung hatte«, sagte Austin.
    »In Maryland bin ich zufällig auf ein
Gold Mine Café
gestoßen und erfuhr, dass es nach einer aufgegebenen Mine in der Nähe benannt wurde.«
    »Ihr Mann vermutete also, dass mit diesem Schiff Gold transportiert werden sollte«, sagte Zavala.
    »Es war aber mehr als nur eine Vermutung, mein Hübscher.« Sie zog an der Kette, die sie um den Hals trug, und zeigte ihnen ein goldenes Medaillon, in der Form eines Pferdekopfes. »Das hier hat er beim ersten Tauchgang gefunden.
    Hat es mir geschenkt und fest versprochen, dass ich noch mehr davon bekomme.« Sie seufzte schwer. »Ach, Hutch«, sagte sie. »Du warst mir viel mehr wert als jeder Schatz.«
    »Tut uns leid, dass wir alte Erinnerungen geweckt haben«, sagte Austin.
    Ihr Lächeln kehrte zurück. »Keine Sorge, Kurt. Ich muss mich entschuldigen, dass ich sie vergessen hatte.«
    Zavala hatte noch eine andere Frage. »Kurt und ich hatten einige Schwierigkeiten, den Helm aus dem Wasser zu hieven.
    Zusammen mit dem Bruststück ist er sogar noch viel schwerer. Wie hat Ihr Mann es geschafft, ganz allein in diesen Taucheranzug zu steigen und ihn dann immer wieder auszuziehen?«
    »Oh, er war gar nicht allein. Er arbeitete mit einem Matrosen namens Tom Lowry zusammen, als er das Wrack fand.
    Also hatte er ihn in das Geheimnis einweihen

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