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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Frau ergab genauso wenig Sinn. Er hob das Messer auf, das dem Filipino aus der Hand gefallen war. »Ich muss Sie leider sich selbst überlassen. Ich hab noch ein paar Dinge zu erledigen. Sehen Sie zu, dass Sie ein anderes Versteck finden. Wir unterhalten uns später beim Abendessen.«
    Er schlüpfte durch die Containeröffnung und war verschwunden. Carina blieb völlig verdattert zurück. Sie fragte sich, ob sie den Racheengel – der ihr das Leben gerettet, nebenbei ihren Angreifer ausgeschaltet und sie zum Abendessen eingeladen hatte, und das alles in einem Atemzug – nur geträumt hatte. Sie wusste nicht, wer er war, aber sie beschloss, seinem Rat zu folgen. Sie blickte ohne Mitleid auf den Filipino, verließ dann eilig den Schauplatz und verlor sich im Labyrinth aus Containerstapeln.
    Als Austins Füße über das Deck stampften, wusste er, dass ihn keine hohen Gewinnchancen erwarteten. Der Zeitverlust durch die Rettung einer Dame in Not konnte sich für sie beide als fatal erweisen. Es waren einfach zu große horizontale und vertikale Entfernungen zu Fuß zu überwinden. Das Deck dehnte sich vor ihm aus, und er musste bis nach oben in ein Brückenhaus, das so hoch war wie ein Wohngebäude.
    Er sprintete so schnell, dass sein Gehirn das metallische Blitzen zwischen den Containern erst registrierte, als er bereits mehrere Meter daran vorbei war. Er kehrte um und sah sich die Sache an. Das Glänzen kam vom Lenker eines Fahrrads, das an einem Container lehnte. Austin hätte eine Harley-Davidson vorgezogen, aber das ramponierte alte Dreigang-Fahrrad, das von der Crew benutzt wurde, um über das riesige Schiff zu kommen, würde es auch tun.
    Er zog das Fahrrad heraus, warf sich auf den Sitz und strampelte mit voller Kraft los. Während er über das Deck schoss, bemerkte er mehrere Menschen, die am Fuß des Brückenturms lagen.
    Als er näher kam, konnte er sehen, dass die Männer noch lebten, aber an Händen und Füßen gefesselt waren und auf dem Bauch lagen. Er stieß das Fahrrad weg und ging zu einem korpulenten Mann, der mit seinen Fesseln kämpfte. Austin bat ihn stillzuhalten und zerschnitt mit einem Ruck seines Messers das Klebeband an den Handgelenken.
    Der Mann stützte sich auf die befreiten Hände und setzte sich auf. Austin sah einen Typ in mittleren Jahren mit wettergegerbtem Gesicht und kräftigen Wangenknochen vor sich.
    Die Augen des Mannes wanderten zu der Messerklinge, aber er schien sich zu entspannen, als Austin seine Fußfesseln zerschnitt und ihn fragte, ob er einer der Schiffsoffiziere sei.
    »Ich bin Kapitän Lange.«
    Austin half dem Kapitän auf die wackligen Beine. »Was ist mit den Kaperern passiert?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Sie sind mit Hubschraubern gekommen.« Lange zeigte nach oben. »Sie sind auf den Containern gelandet. Wer sind Sie?«
    »Ein Freund. Mehr dazu später.« Austin packte den Kapitän an den Schultern, um sicher zu sein, dass er ihm auch wirklich zuhörte. »Ihr Schiff befindet sich auf Kollisionskurs mit einer Bohrinsel. Sie haben nur noch ein paar Minuten, um es zu stoppen oder den Kurs zu ändern, oder Sie werden
kein
Schiff mehr haben.«
    Die Farbe wich aus dem Gesicht des Kapitäns. »Ich habe gesehen, wie sie auf Autopilot geschaltet haben.«
    »Sie müssen ihn so schnell wie möglich ausschalten. Ich binde Ihre Männer los.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte der Kapitän und wankte mit steifen Knien in Richtung Brücke.
    Austin zerschnitt rasch die Fesseln der anderen Besatzungsmitglieder und sagte ihnen, dass sie zum Kapitän auf die Brücke gehen sollten. Er hatte keine Angst, den Kaperern zu begegnen. Es war unwahrscheinlich, dass sie sich noch lange hier aufhalten würden, nachdem sie das Schiff auf Katastrophenkurs geschickt hatten. Er wusste, dass er sich auf seinen Instinkt verlassen konnte, als er über sich das Knattern der Hubschrauberrotoren hörte.
    Nachdem sie ihren Auftrag erfüllt hatten, machten sich die Kaperer bereit, das Schiff zu verlassen. Ihr Anführer hatte die Seile geprüft, die den verhüllten Gegenstand sicherten, als der zweite Filipino, der sich in die Schiffscrew geschmuggelt hatte, angerannt kam.
    »Juan ist noch nicht zurück«, sagte der Mann, der Carlos hieß. »Ich weiß nicht, was er macht.«
    Der Anführer lächelte. »Ich weiß
genau
, was dein Freund gerade macht. Er missachtet Befehle.« Er stieg in den Hubschrauber.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Carlos.
    »Leiste ihm Gesellschaft, wenn du willst.« Er lächelte

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