Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
muss ich gestehen, aber ich besitze auch ein paar Objekte. Alles legal, wie ich vielleicht hinzufügen sollte. Ich würde mich freuen, sie Ihnen bei Gelegenheit – vielleicht nach einem Mittag- oder Abendessen – zu zeigen.«
    »Sehr gern, Mr. Baltazar.«
    »Hervorragend. Rufen Sie die Stiftung an, wenn Sie abkömmlich sind. Sie hat meinen Terminplan.«
    Sie schüttelten sich die Hand, und Baltazar verabschiedete sich vom Botschafter und seinen Mitarbeitern. Carina drehte sich um und wollte gerade in den Empfangssaal zurückgehen, als sie auf Saxon stieß. Er lächelte ihr amüsiert entgegen.
    »Ich habe gesehen, wie Sie mit Mr. Baltazar gesprochen haben«, sagte er.
    »Ich bin hauptsächlich wegen Mr. Baltazar zu diesem Empfang gekommen. Er ist sehr entgegenkommend.«
    »Wissen Sie, woher das Geld kommt, das er gestiftet hat?«
    »Ich weiß nur, dass er ein paar Minen besitzt.«
    »Das stimmt so weit. Baltazar ist der Kopf eines Minenkartells, zu dem der größte Zusammenschluss an Goldminen der Welt gehört. Er ist aber ziemlich umstritten. Seinen Firmen wird vorgeworfen, die Umwelt zu zerstören und in einem halben Dutzend Ländern die Armen auszubeuten. Viele Leute wissen überhaupt nicht, dass er einen der größten privaten Sicherheitsdienste der Welt besitzt. Söldner zum Anheuern.«
    Carina war auch schon auf negative Berichte über Baltazar gestoßen, als sie sich über seinen Hintergrund informiert hatte, aber sie war auf die Unterstützung der Stiftung so scharf gewesen, dass sie deren Bedeutung heruntergespielt hatte.
    »Ich weiß nur, dass er äußerst großzügig ist, wenn es um das irakische Museum geht.«
    »Verstehe. Schmutziges Geld spielt keine Rolle, wenn es um höhere Dinge und all das geht.«
    »Ich brauche keine Belehrung in Ethik«, sagte Carina mit funkelndem Blick.
    Saxon bemerkte den scharfen Tonfall. »Gewiss nicht. Verzeihen Sie mir. Ich wollte eigentlich über die wiedergefundenen Kunstobjekte sprechen, vor allem über eine Statue mit dem Namen
Navigator

    Carina fragte sich, ob Saxon ihr Gespräch mit Baltazar belauscht hatte, aber er war außer Hörweite gewesen. »Sie wissen etwas darüber?«
    Er nickte. »Ich weiß, dass es eine Bronzestatue ist, beinahe lebensgroß, und dass sie vor Jahrzehnten in Syrien ausgegraben wurde. Sie stellt einen Seefahrer dar und wird den Phöniziern zugeschrieben. Aber es gibt Zweifel an den Gründen, aus denen man sie dem Museum in Bagdad übergeben hat.
    Sie lag dort jahrelang herum, bis Diebe sie während der amerikanischen Invasion 2003 gestohlen haben. Niemand wusste, wo sie geblieben war, bis Sie die Statue kürzlich zusammen mit anderen gestohlenen Objekten wiedergefunden haben.«
    »Wirklich beeindruckend. Woher wissen Sie so viel darüber?«
    »Ich bin auf der Suche nach diesem schwer aufzutreibenden Kerl, seit ich bei meinen Recherchen zu Salomon über ihn gestolpert bin. In Kairo hatte ich ihn schon fast, aber da waren Sie mir um einen Schritt voraus. Glückwunsch übrigens.«
    »Warum interessieren Sie sich ausgerechnet für dieses Objekt?«
    Er hob eine Hand. »Tja, wenn Sie meine Bücher gelesen hätten, müssten Sie das nicht fragen.«
    »Ich werde Ihre Werke auf meine Lektüreliste setzen.«.
    »Es lohnt sich«, sagte er mit einem Grinsen.
    Nun hatte sie genug von Saxons selbstgefälliger Art.
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.«
    »Selbstverständlich. Aber denken Sie an meine Warnung. Seien Sie vorsichtig mit Baltazar.«
    Carina ignorierte die Bemerkung, wandte sich um und steuerte Professor Nasir an.
    Saxon blickte ihr nach. Er lächelte, doch die Besorgnis in seinen Augen war nicht zu übersehen.
    Als Baltazar die irakische Botschaft verließ, fuhr eine schwarze Mercedes-Limousine vor. Der Fahrer stieg aus und schob den Portier beiseite, um die Wagentür selbst zu öffnen. Der Portier war ein nicht leicht einzuschüchternder Ex-Marine.
    Verärgert, weil ihm ein Trinkgeld durch die Lappen zu gehen drohte, wollte er schon protestieren, aber der kräftig gebaute Fahrer warf ihm einen so grimmigen Blick zu, dass er kein Wort über die Lippen brachte. Sekunden später fuhr die Limousine mit quietschenden Reifen davon.
    »Guten Abend, Mr. Baltazar«, sagte der Fahrer. »Ist der Empfang gut verlaufen?«
    »Ja, Antonio. So gut, dass ich das Debakel in Neufundland beinahe vergessen hätte.«
    »Es tut mir sehr leid, Mr. Baltazar. Ich habe gar keine Entschuldigung dafür.«
    »Vielleicht habe ich eine für Sie, Antonio. Sie

Weitere Kostenlose Bücher