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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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stolz.
    »Entschuldigen Sie uns bitte«, sagte Carina zu Saxon.
    »Dr. Nasir und ich haben eine Menge zu besprechen. Es ist schon eine Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    »Selbstverständlich«, sagte Saxon. In einer einzigen Bewegung griff er zwei Champagnerflöten von einem Tablett und reichte eine davon Carina. »Lassen Sie es mich wissen, wenn ich etwas für Sie tun kann.«
    Nasir beobachtete, wie Saxon sich nun einen Weg durch die Menge bahnte. »Nicht sehr viele Leute außerhalb des Irak wissen von meiner Existenz«, sagte er sichtbar beeindruckt.
    »Seit wann kennen Sie Mr. Saxon?«
    »Seit fünf Minuten. Er hat mich am Eingang abgefangen.
    Doch mich interessiert viel mehr, wann wir uns zuletzt gesehen haben. Es muss mindestens drei Jahre zurückliegen.«
    »Wie könnte ich das vergessen? Es war im Museum in Bagdad. Eine schlimme Zeit.«
    »Tut mir leid, ich hätte mich öfter bei Ihnen melden sollen.«
    »Wir haben so weit alles gesichtet und geordnet, und dank solcher Menschen wie Ihnen gehen die Bemühungen um verschwundene Objekte weiter. Es ist eine Menge Geld geflossen, aber unsere Ausgaben sind auch exorbitant. Und bei der instabilen Lage in unserem Land wird es noch ziemlich lange dauern, bis Busladungen voller Touristen zu uns kommen.«
    »Noch ein Grund, warum dieser Empfang so ermutigend ist.«
    »O ja«, sagte er strahlend. »Ich war überwältigt, als Sie mich anriefen und sagten, Sie hätten eine größere Sammlung unserer Kunstschätze entdeckt. Die Idee mit der Tournee ist wirklich großartig. Ich hätte mir niemals vorgestellt, irgendwann einmal mit so vielen meiner wunderbaren Kollegen zusammenzutreffen. Da ist ja schon eine. Erinnern Sie sich an Dr. Shalawa?«
    Die schwergewichtige Frau, die soeben auf das Podium trat, war eine führende Expertin für assyrische Archäologie.
    Dr. Shalawa trug das traditionelle muslimische Gewand, das ihr bis zu den Knöcheln reichte. Ein Kopftuch bedeckte ihr Haar. Sie räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zu lenken, und als sich das Publikum schließlich gesetzt hatte, stellte sie sich vor.
    »Ich möchte der Botschaft für die Gastfreundschaft danken und unseren Gästen für die finanzielle und moralische Unterstützung. Der erste Redner ist ein Beispiel für den großzügigen Geist, der notwendig ist, um aus unserem Museum wieder eine der bedeutendsten Kulturstätten der Welt zu machen. Ich habe die Ehre, Viktor Baltazar, dem Präsidenten der Stiftung des Bagdader Museums, das Wort erteilen zu dürfen.«
    Begleitet von Applaus erhob sich ein Mann in der ersten Reihe und stieg auf das Podium, um Dr. Shalawa die Hand zu schütteln.
    Carina hatte keine Ahnung gehabt, wie Baltazar aussah; er war sehr geschickt darin, sein Bild fern der Öffentlichkeit zu halten. Sie hatte nicht gewusst, was sie erwartet hatte, jedenfalls nicht diesen kräftig gebauten Mann im maßgeschneiderten Smoking, der nun auf das Podium trat. Der riesige Kopf erinnerte sie an eine Dogge. Während sie ihn betrachtete, war es, als würde sich Baltazar völlig verwandeln. Sein finsterer Ausdruck verschwand, als er ein strahlendes Lächeln aufsetzte, und die blassen Augen schienen jede Person im Raum zu erfassen.
    Als der Applaus schließlich verebbte, sagte er mit einer tiefen und melodiösen Stimme: »Ich bin derjenige, der sich geehrt fühlen muss, vor einem derart illustren Publikum sprechen zu dürfen. Sie alle haben Anteil an den internationalen Bemühungen, die gestohlenen Kunstschätze aus dem irakischen Nationalmuseum in Bagdad wiederzubeschaffen.«
    Erneuter Applaus.
    »Meine Stiftung ist nur ein Glied in der Kette. Aufgrund Ihrer Anstrengungen finden immer mehr Kunstgegenstände den Weg zurück ins Museum. Das Museum baut seine Konservierungslabors wieder auf, unterweist seine Mitarbeiter und erstellt eine Datensammlung. Zusätzliche Gelder werden noch durch die Tournee hereinkommen, die von der Baltazar-Stiftung gesponsert wird. Ich bedaure es, den Empfang schon verlassen zu müssen, ohne jedem von Ihnen persönlich danken zu können, aber ich freue mich, mit Ihnen allen in dieser ehrenvollen Sache zusammenarbeiten zu können.«
    Er warf dem Publikum eine Kusshand zu, verließ die Bühne und ging auf den Ausgang zu. Carina eilte aus dem Raum und fing ihn in der Eingangshalle ab.
    »Verzeihung, Mr. Baltazar. Ich weiß, Sie sind in Eile, aber vielleicht können Sie eine Minute Ihrer Zeit entbehren.«
    Baltazars Lippen verzogen sich zu

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