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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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als Erstes hinunter zum Flussufer und kniete sich neben den Fußabdruck im Schlamm. Ein wenig war noch zu erkennen. Er stellte seinen Fuß daneben und verglich. Ein großer Mann.
    Austin stand einen Augenblick lang tief in Gedanken versunken da, während er auf das silberne Glitzern des Sonnenlichts auf dem Potomac blickte. Er konnte nicht viel tun; der neugierige Bigfoot war längst weg. Er zuckte die Achseln und ging zurück ins Haus. Austin wäre wahrscheinlich nicht so gelassen gewesen, wenn er nach oben geschaut und das kleine Sende-Empfangsgerät mit der haarfeinen Antenne entdeckt hätte, das am Ast einer Eiche angebracht worden war.
    Austin nahm eine kurze Dusche und zog eine lange Hose und ein Poloshirt an. Er füllte eine Thermoskanne mit seinem geliebten Jamaikakaffee, schlüpfte hinter das Lenkrad eines türkisfarbenen Jeep Cherokee aus dem Fahrzeugpool der NUMA und fuhr in Richtung der Vororte in Maryland.
    Er traf eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Termin mit Carina bei den Lagerhäusern des Smithsonian ein. Er wollte ein wenig Zeit allein für die Statue haben, die den ganzen Aufruhr verursacht hatte. Der Sicherheitsbeamte checkte seinen Namen auf einer Liste und winkte ihn in das Wellblechgebäude. Über die gesamte Raumlänge erstreckten sich Regalreihen, die mit beschrifteten Pappkartons ordentlich vollgestellt waren und einen Großteil der umfangreichen Sammlungen des Smithsonian enthielten. Ein schlanker Mann hantierte an einer Kamera, die neben einer Bronzestatue auf einem Stativ befestigt war. Der Fotograf blickte vom Sucher auf und runzelte die Stirn.
    Austin reichte ihm die Hand. »Anthony Saxon, nehme ich an.«
    Saxon zog eine buschige Augenbraue hoch. »Kennen wir uns?«
    »Mein Name ist Kurt Austin. Ich arbeite für die NUMA. Ich hörte vor ein paar Jahren Ihren Vortrag über versunkene Städte im Explorers Club. Ich habe Sie von Ihrem Foto auf dem Umschlag Ihres letzten Buchs erkannt,
Auf der Suche nach der Königin

    Saxons Stirnrunzeln verschwand, und er schüttelte Austins Hand wie einen Pumpenschwengel.
    »Kurt Austin. Sie haben Christoph Columbus gefunden.
    Es ist eine Ehre, Sie kennenzulernen.«
    Austin gab sich bescheiden. »Ich war nur Teil eines Teams, das den alten Chris beim Nickerchen erwischt hat.«
    »Trotzdem, Ihre Entdeckung von Columbus’ Mumie auf einem phönizischen Schiff in einem Mayagrab bedeutete die wissenschaftliche Grundlage für Forschungen über einen präkolumbischen Kontakt zur Neuen Welt.«
    »Viele Leute wollen diese Tatsache immer noch nicht akzeptieren.«
    »Banausen! Auf Ihrem Fund basieren meine Theorien. Was halten Sie übrigens von meinem Buch?«
    »Unterhaltsam und informativ. Ihre Ideen sind … höchst originell.«
    Saxon schnaubte. »Wenn Leute sagen, meine Arbeit sei originell, dann halten sie mich meistens für verrückt. Sie vergleichen meine Sachen mit Büchern über UFOs, verstümmelte Kühe und Aliens.«
    »Ich halte Ihr Buch überhaupt nicht für verrückt. Ihre Theorie, dass die Phönizier über den Pazifik oder aus dem Westen gekommen sind, wirkt faszinierend. Als Sie allerdings die Königin von Saba mit hineingebracht haben, war der Streit vorprogrammiert. Es ist starker Tobak zu behaupten, dass sie der Schlüssel zu dem alten Rätsel um Ophir sei.«
    »Die Königin hat ihre hübschen kleinen Fingerabdrücke über Jahrhunderte in historischen Aufzeichnungen hinterlassen. Ich folge ihrer Spur seit Jahren.«
    »Es wäre nicht der erste Fall von
cherchez la femme
. Zu blöd, dass zufällig ein Feuer den Nachbau des phönizischen Schiffs zerstört hat, bevor Sie ihre Theorie beweisen konnten.«
    Wut blitzte in Saxons Augen auf. »Das war keineswegs Zufall.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Es war Brandstiftung. Aber das spielt eigentlich gar keine Rolle mehr.« Sein charmantes Lächeln kehrte zurück. »Ich habe die Idee einer Pazifiküberquerung verworfen. Zu teuer und zu kompliziert. Ich versuche eine etwas bescheidenere Expedition auf die Beine zu stellen. Ich würde gerne mit einem Schiff vom Libanon über Spanien nach Süd- und Nordamerika und zurück segeln, wie es die alten Schiffe von Tarschisch vielleicht getan haben.«
    »Ich würde eine Atlantiküberquerung in beide Richtungen kaum bescheiden nennen. Aber viel Glück dabei.«
    »Danke. Was führt Sie hierher?«
    Austin nickte zu der Statue hinüber. »Miss Mechadi hat mich eingeladen, vorbeizukommen und mir diesen Herrn anzuschauen. Und Sie?«
    »Meine Quellen beim Smithsonian

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