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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehen. Er bewegte den Kopf und schaute sich dabei um. »Wo steht der Computer? Wo finde ich meine Schreibmaschine…?«
    »Die brauchen wir nicht. Du hast zwei Hände, und du kannst schreiben.«
    »Mit dem Federkiel, wie?«
    »Kaum. Er ist nur als Dekoration gedacht. Möglicherweise auch als Inspirationsquelle. Wie ich schon sagte, wir haben Zeit, und du brauchst nichts zu überstürzen. Ich werde dafür sorgen, daß du genügend zu essen und zu trinken bekommst. Du sollst einfach nur schreiben. Ist das nicht ein faires Angebot?«
    »So fair wie bei Claudine?« fragte Bill.
    Kuszew winkte ab. »Vergiß sie. Diese Person ist völlig uninteressant geworden.«
    »Meinst du?«
    »Ja, sie diente nur als Lockvogel. Ich habe dir alles erklärt, und du wirst dafür sorgen, daß die Dinge in Fluß kommen, wenn ich diktiere.«
    »Du kennst dich aus?«
    »Ja.«
    »Woher?«
    »Das tut nichts zur Sache.« Bill ließ nicht locker. »Atlantis?«
    »Kann sein.«
    »Hast du die Geburt erlebt? Wie er aus dem Sumpf stieg?«
    »Es ist möglich, daß ich dabeigewesen bin.«
    Bill starrte sein Gegenüber an. Er sah dieses schmale Gesicht mit dem recht spitzen, von einem leichten Bart umwachsenen Kinn. Er sah den Mund, die recht lange Nase, das braune Haar auf dem Kopf, das dort wie eine Matte wuchs, und er blickte in die Augen des Mannes. Sie schienen Kälte auszustrahlen, so stark, daß ihn fröstelte. Sein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Nicht weil er die Memoiren des Schwarzen Tods schreiben sollte, Bill fragte sich, wer da vor ihm stand.
    Ein Dämon?
    Wieder wurde er an den Geruch erinnert. Er hatte etwas Bestimmtes an sich. Er roch alt, aber zugleich auch nach Gewürzen und Ausdünstungen, die dem Reporter unbekannt waren.
    »Was hast du, Conolly?«
    »Nicht viel. Ich versuche nur gerade, dich irgendwie einzuschätzen. Denn ich denke noch immer darüber nach, was du mit dem Schwarzen Tod zu tun hast.«
    »Wenn du die Memoiren schreibst, wirst du es erfahren.«
    Bill lehnte sich zurück. »Und wenn ich mich weigere, dieses Höllenscript anzufertigen?«
    Kuszew hob die Augenbrauen. »Wirst du wirklich so dumm sein? Das kann ich nicht glauben. Oder hast du vergessen, wer deine Waffe besitzt? Das bin ich.«
    »Schon klar.« Bill wollte auch nicht fragen, was mit ihm geschah, wenn er das Wort ENDE geschrieben hatte. Bis dahin würde noch viel Zeit vergehen, und er hoffte darauf, während des Schreibens eine Möglichkeit der Befreiung zu bekommen. Irgendwann wurde Kuszew sicherlich unaufmerksam, dann konnte er zuschlagen.
    Der andere grinste ihn kalt an. »Ich weiß, was in deinem Kopf vorgeht, aber ich kann dir sagen, daß du keine Chance hast. Du gehörst mir. Du wirst genau tun, was ich dir sage. Alles andere kannst du vergessen. Es ist sinnlos, überhaupt mit dem Gedanken zu spielen. Ich bin sowieso der stärkere von uns.«
    »Ja, das sehe ich ein.«
    »Dann ist alles klar?«
    Bill zögerte mit der Antwort. Schließlich nickte er. »Es gibt vorerst keine weiteren Fragen.«
    »Wie schön«, sagte Kuszew, wobei er breit lächelte. »Dann können wir ja beginnen…«
    ***
    Es war in den letzten Tagen ziemlich warm geworden. Da kam man sich in London vor, als hätte jemand eine gewaltige mit Hitze gefüllte Glocke über die Stadt gestülpt. Als sich die Wärme schließlich in eine Schwüle verwandelte, da schimpften die ersten Menschen bereits über den Sommer und hofften, daß er nicht so schlimm werden würde wie in den letzten beiden Jahren.
    Ich war an diesem Abend mit der Frau meines ältesten Freundes verabredet, mit Sheila Conolly. Sie hatte mich mit nahezu zitternder Stimme gebeten, doch zu ihr zu kommen, weil sie sich einfach keinen Rat mehr wußte.
    Nun war Sheila nicht die Frau, die Panik machte. Als Grund hatte sie mir Bills Verschwinden genannt. Ihr Mann war wie vom Erdboden verschwunden. Sheila hatte dafür keine Erklärung, aber sie fürchtete sich bestimmt nicht grundlos.
    So hatte ich mich in meinen Rover gesetzt und war mit gemischten Gefühlen losgefahren. Als ich bei ihr eintraf, telefonierte sie gerade.
    Johnny hatte mir die Tür geöffnet. Der Junge sah blaß aus und erwiderte mein Lächeln kaum.
    Ich bekam einige Wortfetzen mit und fand heraus, daß Sheila mit einem Redakteur telefonierte. Ihrem Gesicht sah ich an, daß sie keine guten Nachrichten bekam.
    Ich ging auf die Terrasse und nahm in einem der bequemen Stühle Platz. Aus einem mit Eis gefüllten Kübel schauten die Hälse von Wasser-und Weinflaschen

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