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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Schließlich erhielt er doch noch seine Segellektion. Und noch besser: Er wurde schnell erwachsen.
    »Jetzt versuch, das Steuerrad so ruhig wie möglich zu halten, während ich den Treibanker lichte, ja?«
    Die Worte waren kaum über seine Lippen, als eine riesige Welle das Boot erfasste und die drei herumgewirbelt wurden. Katherine stöhnte vor Schmerzen, weil sie hart auf dem Deck aufschlug und sich seitlich das Gesicht aufkratzte.
    Jake half ihr aufzustehen. »Alles in Ordnung, Kat?«, fragte er.
    Nein, wollte sie sagen, als bereits die nächste Welle über die Reling und in ihr Gesicht schwappte. Es gab wichtigere Dinge zu tun als zu jammern.
    »Ich muss unbedingt den Anker lichten!«, rief Jake. »Und zwar sofort.«
    Er rannte zum Bug, während sich Katherine und Mark am Ruder positionierten und das Rad mit aller Kraft festhielten. In dem dichten Regen war die Deckbeleuchtung nutzlos. Katherine und Mark konnten Jake nur schemenhaft erkennen, als er sich seitlich übers Boot beugte.
    Trotzdem sahen sie, dass etwas nicht stimmte. Er hatte Probleme. War es seine Position? Hatte sich die Ankerleine verheddert?
    »Mark, ich brauche dich hier!«, rief Jake nach vorne. »Sofort.«
    Mark rannte so schnell los, dass Katherine ihn nicht mehr aufhalten konnte. Sein Gesicht war von Angst gezeichnet, aber auch etwas anderes spiegelte sich darin: Entschlossenheit.
    Den einzigen Nervenkitzel in seinem Leben hatte er bisher
nur durch Drogen gefunden. Doch dieser gefährliche Sturm bot eine neue und völlig andere Art der Erfahrung.
    So ängstlich Mark auch war – auf dem heftig schwankenden Boot zum Bug zu rennen, schien ihm tierische Freude zu bereiten.
    Zumindest während der ersten fünf Schritte.
    Dann machte er den sechsten.

31
    Dies war die größte Welle bisher, die mit ihrer weißen Schaumkrone gegen und über die Familie Dunne hinwegkrachte. Als sie hoch über dem Baum in sich zusammenfiel, verschluckte sie Mark beinahe.
    Bei diesem Anblick ließ Katherine vor Schreck das Steuerrad los. Es war ein natürlicher Impuls, aber mit verheerenden Folgen, wie sie gleich feststellen musste.
    Das Boot kippte nach Backbord, sodass sie wieder auf dem Deck aufschlug.
    Als sie sich schließlich wieder aufgerappelt hatte, sah sie Mark immer noch nicht. Er war bestimmt über Bord gespült worden!
    »Jake!«, bellte sie. »Mark ist weg!«
    Sie erhielt keine Antwort. Jake war ebenfalls fort! Die riesige Welle hatte scheinbar auch ihn mitgerissen.
    Katherine wusste nicht, was sie als Nächstes tun sollte. Aber wer konnte in einer solchen Situation schon einen klaren Gedanken fassen? In dem Moment hörte sie einen gurgelnden Schrei aus dem Meer.
    Mark!
    Sie war nur etwa sieben Meter von der Stimme entfernt, doch als eine weitere Welle gegen das Schiff donnerte, hätte es auch ein Kilometer sein können. Sie konnte kaum wieder aufstehen, geschweige denn zu Mark gelangen.
    Also krabbelte sie, die einzige Möglichkeit der Fortbewegung. »Ich komme!«, rief sie. Sie hielt sich an allem auf Deck fest, was sie zwischen die Finger bekam, um sich daran
vorwärtszuziehen. Endlich erreichte sie den Bootsrand und blickte über ihn hinunter.
    Mein Gott, da war er!
    Mit seinem Seil am Boot befestigt, kämpfte Mark darum, von den riesigen Wellen nicht verschluckt zu werden. Doch auch seine Rettungsweste konnte gegen den Wellengang kaum etwas ausrichten. Immer wieder wurde er unter Wasser gesogen.
    »Mark, halte durch!«, schrie Katherine. »Wir ziehen dich hoch.« Irgendwie jedenfalls.
    Katherine wusste, dass Mark sich nicht selbst hochziehen konnte. Aber wie sollte sie ihm helfen? Ohne Jake?
    Mit beiden Händen packte sie das Seil und zog, so fest sie konnte, schaffte aber nicht einmal einen Meter. Sie hatte das Gefühl, ihre Muskeln würden reißen. Es war sinnlos. Sie brauchte Hilfe.

32
    Ich bin tot, dachte Jake, als er seitlich am Bug herabhing. Ich bin am Ende.
    Mit einer Hand hatte er sich gerade noch festhalten können, als die Welle ihn über die Reling geworfen hatte. Jetzt rutschte seine Hand – vier Finger, um genau zu sein – von der Kante.
    Backbord, Steuerbord, Heck – überall hätte sein Gurt ihn retten können, aber nicht am Bug. Nicht bei diesem Sturm. Nicht bei diesem heftig wippenden Boot. Die Wellen würden ihn unter Wasser reißen, sobald er fiel, und dann würde ihn der Bootsrumpf zermahlen.
    Wenn er nur mit der anderen Hand hätte nach oben greifen können.
    Aber das konnte er nicht. Aus einem ganz einfachen Grund: Er fand

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