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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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nicht kampflos aufgeben.
    Bailey nahm sich, was sie wollte. Genau so liebte Peter seine Frauen.

29
    Jake spürte es als Erster.
    In den vergangenen zwanzig Jahren hatte er mehr Nächte auf See verbracht als an Land. Selbst im Schlaf spürte er schon die leichtesten Veränderungen der Wind – und Wellenverhältnisse. Doch dies hier hatte mit einer leichten Veränderung nichts zu tun, und angesichts der letzten Ereignisse an Bord der Familie Dunne konnte er nicht glauben, dass es passierte.
    In der Sekunde, in der er kurz nach vier Uhr morgens die Augen aufschlug, wusste er, dass sich ein wahres Unwetter zusammenbraute. Wie das? Er hatte die Vorhersagen überprüft, bevor er sich zum Schlafen gelegt hatte. Der einzige Sturm auf dem Radar war weit weg und zog in die entgegengesetzte Richtung weiter.
    Doch die Anzeichen ließen sich nicht leugnen.
    Rasch stand er auf und eilte an Deck, wo Katherine Wache hielt. Natürlich war sie trotz des hohen Wellengangs eingeschlafen. Er weckte sie. »Und wecke auch die Kinder. Sie sollen aufstehen und sich die Rettungswesten anziehen. Und uns dann helfen.«
    Bevor sie nach dem Grund fragen konnte, spürte sie, wie das Boot angehoben und wie ein Kinderspielzeug in der Badewanne umhergeworfen wurde.
    »Ja«, antwortete Jake auf die plötzliche Angst in ihren Augen. »Und das Unwetter über uns braut sich rasend schnell zusammen.«
    »Gut, sag mir, was ich tun soll.«
    Wie auf Kommando ließ ein Donner das Glas des Bullauges
erzittern. Ein paar Sekunden später goss es in Strömen, als wäre im Himmel ein Damm gebrochen.
    Katherine holte schnell die Kinder, während Jake in der Hauptkabine noch einmal den Wetterfunk abfragte.
    »Verdammter Mist«, murmelte er leise, als er den neusten Bericht erhielt. Katherine und die drei Kinder hatten sich hinter ihm versammelt.
    Der Sturm hatte noch größere Ausmaße, als Jake sich gedacht hatte, und die Familie Dunne befand sich direkt davor. Dies war vielleicht nicht der Sturm mit George Clooney, aber er musste ernst genommen werden.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragten die Kinder gleichzeitig.
    »Das Einzige, was uns übrigbleibt«, antwortete Jake. »Wir machen uns vom Acker, so schnell wir können.«
    Einen anderen Plan hatte er nicht, aber vor allem musste jetzt alles schnell gehen. Auch wenn »schnell« längst nicht schnell genug sein würde. Doch eins nach dem anderen.
    »Jemand muss den Treibanker am Bug lichten«, ordnete Jake an.
    »Das übernehme ich«, bot sich Katherine an.
    »Nein, das ist zu schwer und zu gefährlich«, wandte Jake dagegen. »Abgesehen davon brauche ich dich am Steuerruder, damit du den Bug im Wind hältst. Mark, du wirst deiner Mutter helfen.«
    »Was ist mit mir?«, fragte Ernie.
    »Du wirst mit Carrie hier unten bleiben. Ihr sichert alles, aber auch wirklich alles, was nicht bereits festgebunden ist. Was ihr jetzt spürt, ist nichts im Vergleich zu dem, was uns noch bevorsteht.«
    Ernie stöhnte. »Ich will auch oben an Deck sein.«
    »Glaub mir, kleiner Mann, das willst du nicht.«

30
    Jack hielt einen Moment inne, um Kraft zu sammeln, bevor er nach oben ging. Er hatte allen Grund, sich um sich, Katherine und die Kinder Sorgen zu machen, doch er wollte sich davon nicht beeinflussen lassen, auch wenn die geschlossene Kabinentür so laut rappelte wie die Zimmertür in Der Exorzist.
    Er drehte sich zu Katherine und Mark, die immer noch dabei waren, sich ihre Rettungswesten anzuziehen.
    »Wartet einen Moment, ja? Ihr geht noch nicht an Deck. Ich muss die Rettungsgurte für die Strecktaue holen.«
    »Für was für Taue?«, fragte Mark nach.
    Doch Jake hatte sich bereits an ihnen vorbeigedrückt und war nach unten gerannt. Die Zeit war zu knapp, um erst noch Segelunterricht zu geben.
    Zwanzig, höchstens dreißig Sekunden später war er zurück. »Hier«, rief er über dem heulenden Wind, »legt die an.«
    Katherine und Mark stiegen in die Nylongurte, die aussahen wie Stringbikinis auf Anabolika. In der Zwischenzeit befestigte Jake – klick, klick – zwei Seile an den Metallringen an ihren Hüften.
    Mit zwei weiteren Klicks hakte er die beiden anderen Enden an das Seil – das Strecktau –, das über die gesamte Länge des Bootes gespannt war.
    Auch seinen Rettungsgurt befestigte er daran.
    »So«, sagte Jake, als er fertig war. »Die Rettungsgurte und das Strecktau brauchen wir für den Fall, dass jemand aus Versehen baden geht.«

    Mark nickte ängstlich, aber mit ungewöhnlich eifrigem Blick.

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