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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ihm. »Seien Sie vorsichtig, ja? Sie darf nicht merken, dass ich daran herummanipuliert habe.«
    Devoux klappte die Klinge seines Messers auf und fuhr die Abdeckung des Telefons entlang. Mit einem Dreh seines Handgelenks knackte er das Telefon wie eine Auster.
    »Vertrauen Sie mir«, sagte er. »Wenn Sie mit Ihrer kleinen Agentenfreundin recht haben, ist eine Manipulation des Telefons unser geringstes Problem.«

95
    Der Bereich um Billy Rosa’s war für eine Beschattung nicht besonders gut geeignet. Eigentlich war er für gar nichts geeignet. Links der Bar befand sich die verkohlte Ruine eines abgebrannten Lagerhauses, rechts ein Schrottplatz mit verrosteten Pkws und Transportern. Der Rest der Gegend bestand aus verdorrten Seetrauben und ausgebleichtem Gras.
    Alles in allem konnte man dies hier kaum für eine Touristikbroschüre über die Bahamas verwenden.
    Doch Ellen gab sich damit zufrieden.
    Als Erstes parkte sie ihren Mietwagen, einen dunkelblauen Honda Civic, mitten auf dem Schrottplatz und öffnete die Motorhaube, damit er sich der Umgebung anpasste. Als Zweites kauerte sie sich etwa siebzig Meter vom Haupteingang der Bar entfernt hinter einen der Seetraubenbäume.
    Als Drittes wartete sie.
    Obwohl die Sonne unterging, war es noch unerträglich heiß. Ellen schwitzte aus jeder Pore, ihre Kleider waren nass. Selbst der Lederriemen ihres Hochleistungsfernglases war vollgesogen.
    Warum musste Peter Carlyle ausgerechnet hier etwas trinken?
    Ellen wartete, blickte hin und wieder auf den Empfänger in ihrer Hand, der das Signal aus dem Telefon anzeigte, das sie Carlyle gegeben hatte. Auf dem Bildschirm etwa in der Größe einer Kreditkarte leuchtete eine 3-D-Karte der Umgebung, ein roter Punkt zeigte Carlyles Standort in der Bar an.

    Ellen lächelte. Sie hatte den gruseligen Anwalt in einen menschlichen Spürsender verwandelt. Jetzt brauchte sie ihm nicht rund um die Uhr zu folgen.
    Sondern nur bei Bedarf.
    Wie jetzt.
    Ellen betrachtete die Fahrzeuge vor der Bar. Einige unterschieden sich nur minimal von den Klapperkisten auf dem benachbarten Schrottplatz, der Rest waren entweder bescheidene Kleinfahrzeuge oder Jeeps.
    Doch am Ende stand noch ein ganz anderer, der nicht ins Bild passte. Ene, mene, muh, und raus bist du.
    Es war ein schwarzer Mercedes 600 CL Coupé. Ellen war kein Autonarr, doch im Lauf der Jahre, in denen sie Drogenhändlern hinterherjagte, hatte sie ein, zwei Dinge gelernt. In den Fachgebieten Ferrari, Porsche oder Mercedes konnte sie nebenbei als Reporterin für ein Automagazin arbeiten.
    Mit über fünfhundert PS und einem Preis von hundertfünfzigtausend Dollar – eine Zahl, die kaum mehr Platz auf dem Preisschild hatte – fiel der 600 CL überall auf, egal, wo er stand. Und hier, vor dem Billy Rosa’s, hätte er auch lila angemalt sein können. Mit rosa Tupfern.
    Und je länger Ellen ihn sich ansah, desto mehr sagte ihr ihr Bauchgefühl, dass der 600 CL irgendwie mit Peter Carlyle zu tun hatte.
    Zwei Minuten später bestätigte sich ihr Bauchgefühl.
    Carlyle verließ die Bar.
    Er war nicht allein.
    Ellen spähte rasch durch ihr Fernglas. Carlyle kam in Begleitung eines etwa gleich großen Mannes heraus, der vielleicht etwas jünger war. Er trug eine weiße Leinenhose, ein blaues Seidenhemd und eine dunkle, verspiegelte
Sonnenbrille. Und er war locker genauso gruselig wie Carlyle.
    Nachdem sie einen Moment geplaudert hatten, gingen sie getrennte Wege. Kein Handschlag, höchstens ein kaum merkliches Nicken.
    Carlyle ging zu seinem weißen Buick Lucerne, der große Geheimnisvolle setzte sich hinter das Lenkrad dieses tollen Mercedes.
    Ellen ließ das Fernglas sinken und wartete, bis beide Autos losgefahren waren.
    Was hatte Peter vor? Wer war sein neuer Freund? Jemand, den Ellen kennen sollte?
    Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.

96
    Und jetzt los!
    Ellen rannte zu ihrem Mietwagen und knallte die Motorhaube nach unten. Nachdem sie eingestiegen war, drehte sie ruckartig den Zündschlüssel herum, um den Wagen zu starten. Der armselige Vierzylindermotor tat sein Missfallen mit einem Kreischen kund.
    Wie unpassend! Würde sie den Mercedes noch einholen oder gar auf Dauer verfolgen können?
    Sie würde es auf jeden Fall versuchen.
    Der große Geheimnisvolle war der Durchbruch, den sie benötigte, dessen war sie sich ziemlich sicher. Er sah alles andere als koscher aus. Um Carlyle würde sie sich später kümmern, was dank des Senders kein Problem war.
    Nein, das Problem lag

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