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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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antwortete sie mit immer noch funktionierendem Humor. »Oder genauer gesagt: Ich hatte einen Platten.«
    Ellen beschrieb ihre Kraftprobe mit dem schießwütigen Großen Geheimnisvollen aus dem Billy Rosa’s. Sie hatte keine Zweifel, dass sich Carlyle dort mit ihm verabredet hatte. Warum genau, wusste sie nicht, doch ihre Vermutungen verhießen nichts Gutes.
    Tatem schätzte die Situation genauso ein.
    »Wir können nicht zulassen, dass er morgen früh einfach losfliegt«, gab er zu bedenken. »Wir müssen ihm die Starterlaubnis entziehen.«

    »Glauben Sie mir, ich liege schon die ganze Zeit hier und versuche, mir auszudenken, wie wir das anstellen können. Legal, meine ich.«
    Tatem verdrehte die Augen. »Sie wurden heute fast umgebracht. Ihre Behörde müsste doch verstehen, wenn wir uns etwas ausdenken, um zumindest etwas Zeit zu schinden. Meinen Sie nicht?«
    Ellen warf ihm einen schuldbewussten Blick zu.
    »Was ist los?«, wollte Tatem wissen. »Habe ich was übersehen? «
    Sie blickte über seine Schulter zur Tür, um sicherzugehen, dass sie allein waren. Die Krankenschwester im Flur schien außer Hörweite zu sein. Abgesehen davon würde ihre Aussage nicht viel wert sein.
    »Tja, technisch gesehen bin ich gar nicht hier«, erklärte Ellen.
    »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Mein Chef in New York teilt meine Sorge bezüglich Peter Carlyle nicht. Ich mache hier … so was wie Urlaub.«
    Wieder verdrehte Tatem die Augen, als er Ellens Worte begriffen hatte. »Nur, um das klarzustellen – Sie haben von sich aus Kontakt mit mir aufgenommen? Sie ziehen das hier allein durch, ohne Genehmigung?«
    »Bingo.«
    »Ich hasse Bingo. Gott, deswegen wollten Sie, dass ich für Sie den Flughafenkurier spiele. Sie wollten nicht mit Peter Carlyle gesehen werden.«
    »Es tut mir leid. Ich werde es wiedergutmachen. Ich weiß noch nicht, wie, aber ich werde es tun.«
    »Dafür werde ich sorgen«, versicherte er ihr und erlaubte sich ein Lächeln. Trotz allem hatte Agent Ellen Pierce Entschlussfreudigkeit bewiesen. Und ein gutes Bauchgefühl.
Ganz zu schweigen davon, dass sie auch sehr attraktiv war – selbst hier zusammengeflickt im Krankenhausbett.
    »Das ist das Problem«, fuhr sie fort. »Wenn es Carlyle irgendwie auf seine Familie abgesehen hat, können wir ihn nur davon abhalten aufzubrechen, wenn wir ihn einsperren. Aber dazu brauchen wir Beweise.«
    »Die wir natürlich nicht haben, oder?«
    »Noch nicht.« Sie dachte kurz nach. »Moment, was ist mit der Rettungsweste, die Ihre Leute gefunden haben? Die verbrannte? Wie schnell kann sie auf Sprengstoff untersucht werden?«
    »Kommt darauf an. Haben Sie vor, jemanden einzuschalten, damit es schneller geht? Das FBI vielleicht?«
    Ellen schüttelte den Kopf. »Das dachte ich mir«, sagte Tatem. »Die Küstenwache befasst sich nicht mit Ermittlungstätigkeiten, aber ich kenne einen ganz anständigen Laborfritzen in Miami. Dauert achtzehn bis vierundzwanzig Stunden.«
    »Das könnte reichen.«
    »Und in der Zwischenzeit?«, fragte er. »Was tun wir so lange?«
    »Ganz einfach«, antwortete Ellen. »Wir beten, dass Ihre Jungs von der Küstenwache die Familie Dunne finden, bevor uns dieses Schwein Carlyle zuvorkommt.«

101
    Peter wartete am nächsten Morgen in seinem Hotelzimmer, bis er die sechs magischen Worte hörte. Um Viertel nach neun klingelte sein Telefon. »Ein Päckchen ist für Sie eingetroffen«, meldete die Rezeption. Jetzt hatte er alles, was er brauchte.
    Ein Privatfugzeug zu mieten, war kein Problem gewesen. Er hatte sogar auswählen können. Unter dem Deckmäntelchen der barmherzigen Samariter hatten etwa ein Dutzend Chartergesellschaften eins ihrer Flugzeuge angeboten. Selbstverständlich kostenlos.
    Und selbstverständlich hatten sie dies nur getan, weil sie dank der aufgeblasenen Medienkampagne auf kostenlose Werbung hofften.
    Jeder ist doch ein Opportunist, dachte er. Das ist nichts Neues. Gier gehört zur menschlichen Natur.
    Um Viertel vor zehn führte Peter auf dem Pindling International Airport die erforderliche Sichtprüfung seines Mietfugzeugs durch. Man hatte ihm ein Amphibienfugzeug gegeben, mit dem er sowohl auf festem Boden als auch auf Wasser landen konnte.
    Langsam umrundete er das Flugzeug. Die Küstenwache hatte wahrscheinlich bereits bei Tagesanbruch mit der erneuten Suche begonnen, doch Peter kümmerte sich nicht um den Vorsprung. Er wünschte ihnen viel Glück. Sie würden es brauchen.
    Während die komplexen Computermodelle der

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