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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Animals gewesen.
    Als Peter schon glaubte, das »Ausgang«-Schild über der Treppe riefe seinen Namen, wurde die Tür geöffnet.
    »Hallo, Peter«, grüßte sie.
    Die Frau, die ihm gegenüberstand, war die dritte Überraschung an diesem Tag — ein Paradebeispiel für eine Überraschung, die nicht unerfreulicher oder bedrohlicher hätte sein können.
    Bei seiner letzten Begegnung mit Agent Ellen Pierce hatte sie in einem Gerichtssaal in Manhattan gesessen und ihn mit ihren intensiven, aber trotz allem wunderschönen, braunen Augen am liebsten erdolcht.
    Sie hatte zwei Jahre ihres Lebens damit zugebracht, gegen einen Verbrecher zu ermitteln, der einen Hundert-Millionen-Dollar-Drogenring leitete, und ihn schließlich geschnappt.
    Carlyle hatte nur zwei Wochen gebraucht, um den Typen wieder freizubekommen.
    Als die Geschworenen mit ihrem Nicht-schuldig-Urteil zurückgekommen waren, hatte sie tatsächlich laut »Scheiße« gerufen. Ihm hatte es sogar ein Lächeln entlockt.
    Was tat Ms. Pierce also hier? Warum musste sie ausgerechnet jetzt mit ihm reden? Und worüber?
    Ihm schwante nichts Gutes.
    »Sagen Sie nichts«, begann Peter und hob beide Hände. »Sie wollen mir ebenfalls ausreden, nach meiner Familie zu suchen.«
    Pierce lächelte. Sie trug ein weißes Polohemd, das sie ordentlich in ihre Leinenhose gesteckt hatte. Trugen die Drogenermittler so etwas auf den Inseln?
    »O nein«, erwiderte sie. »Ich halte es für eine großartige
Idee von Ihnen, nach Ihrer Familie zu suchen.« Sie bedeutete Peter, an einem kleinen Besprechungstisch hinter ihr Platz zu nehmen. »Aber bevor Sie es tun, sollten Sie etwas wissen. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, Peter.«

91
    Jake Dunne ein Drogenkurier? Onkel Jake ein Verbrecher? War das möglich?
    Es klang verrückt aus Ellen Pierces Mund, und noch verrückter, wenn er es in Gedanken wiederholte. Dies überstieg eindeutig sein Vorstellungsvermögen. Es war aber offenbar kein Witz. Die Drogenbehörde war für vieles bekannt, aber Komödien standen nicht weit oben auf der Liste, wenn überhaupt.
    »Wir haben Jake Dunne schon länger als ein Jahr im Visier«, erklärte Agent Pierce und verschränkte ihre schlanken Arme über dem Tisch. »Er wurde mehrfach mit einem bekannten Schmuggler beobachtet, und seine Reisen sind, gelinde ausgedrückt, verdächtig. Leider konnten wir ihm bisher noch nichts nachweisen, obwohl wir nahe dran sind. Unsere bisherigen Ergebnisse haben vor Gericht keinen Bestand.«
    »Selbst wenn sich Ihr Verdacht bewahrheiten sollte, was hat das mit dem Verschwinden meiner Familie zu tun?«, fragte Peter. »Sie sind in einen Sturm geraten.«
    »Ja«, stimmte Pierce zu. »Wir wissen aber nicht sicher, ob dieser Sturm der wahre Grund dafür ist, dass das Boot untergegangen ist. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: dass Jake auf dieser Fahrt eine Doppelrolle gespielt hat, als Kapitän und Kurier.«
    »Als Kurier mit welchem Ziel?«, fragte Peter, dessen Interesse mittlerweile geweckt war. Die Sache wurde ja immer besser.
    »Das ist das Problem. Übergaben finden meistens auf
dem offenen Meer statt. Zwei Boote und kilometerweit niemand zu sehen. Wenn es das ist, was Jake Dunne geplant hatte, und es eine Art Auseinandersetzung gab – vielleicht eine Meinungsverschiedenheit wegen der Bezahlung -, könnten Ihre Frau und Stiefkinder leider den Preis dafür bezahlt haben. Das ist allerdings reine Theorie.«
    »Und die Flaschenpost, in der stand, dass sie noch leben? «, erinnerte Peter sie. »Zumindest bete ich, dass sie es noch tun.«
    »Das tue ich auch, Mr. Carlyle. Eigentlich baue ich darauf«, erwiderte sie. »Und da ich im Gerichtssaal aus nächster Nähe erleben durfte, wie entschlossen Sie sind, würde ich sagen, Ihre Chancen, Ihre Familie zu finden, stehen nicht schlecht.« Sie griff in ihre Tasche. »Deswegen möchte ich Ihnen das hier geben.«
    Pierce legte ein schickes, schwarzes Mobiltelefon auf den Tisch. Es war keins in der Art, wie Peter sie kannte, auch wenn er dachte, schon alle gesehen zu haben. Er griff danach und blickte es an, als wäre es vom Himmel gefallen.
    »Ja, ich habe genauso reagiert, als ich es das erste Mal gesehen habe«, sagte Pierce. »Ich zeige Ihnen, wie es funktioniert. Ein Kinderspiel. Man braucht kein Technikfreak zu sein.«
    Sie nahm Peter das Telefon aus der Hand und öffnete es wie eine Puderdose. Auf der einen Seite befand sich die Tastatur, die andere sah aus wie ein Sonnenkollektor.
    »Ist das ein Satellitentelefon?«, fragte

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