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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Peter.
    Ellen nickte. »Das beste, das man mit amerikanischem Geld kaufen kann. Wasserdicht, schlagfest, mit Kohlenstoffnanoröhrenbatterien, deren Ladung über hundert Stunden reicht. Sie können von überall und jederzeit anrufen.
Perfektes Signal, vollständig verschlüsselt. Niemand kann mithören.«
    »Echt scharf. Wozu brauche ich das?«
    »Egal, wo Sie sind, Sie müssen mit mir sofort Kontakt aufnehmen, sobald Sie Jake und Ihre Familie finden. Ich muss es noch vor der Presse erfahren — wenn möglich, auch noch vor der Küstenwache.«
    »Das habe ich schon so verstanden, Agent. Aber warum? «
    »Wenn jemand Jake Dunne umbringen wollte und es noch nicht getan hat, wird er es immer noch tun wollen. Deswegen müssen wir ihn zuerst finden – zu seinem und, was wichtiger ist, zum Schutz Ihrer Familie. Es könnte immerhin sein, dass Ihre Familie mit einem Drogenkurier da draußen ist.«
    Peter blinzelte. »Das ist komisch«, sagte er. »Ich meine, die Tatsache, dass Sie mir helfen. Sie mögen mich doch nicht.«
    »Das stimmt. Aber Sie haben Ihre Aufgabe zu erledigen und ich meine.« Pierce lächelte. »Jetzt tun Sie mir einen Gefallen, ja? Finden Sie Ihre Familie.«

92
    Eines Abends, als ich noch Assistenzärztin in der Cleveland Clinic war, sollte ich mitten in einer Vierundzwanzig-Stunden-Schicht ein Stündchen schlafen. Es war die einzige Chance, die dringend benötigte Ruhe zu finden, und ich war erschöpft.
    Doch ich konnte nicht schlafen. Ich war viel zu müde. Also schaltete ich den alten Fernseher im Aufenthaltsraum ein und sah mir einen Dokumentarfilm über den Fotografen Ansel Adam an. Oder war es Franklin B. Way? Ich weiß es nicht mehr. Aber ich erinnere mich an den Ausdruck, mit dem die Tageszeit beschrieben wird, wenn das Sonnenlicht angeblich am besten ist, um Fotos zu machen. »Blaue Stunde« heißt sie.
    Die Blaue Stunde. Traumhaft.
    Während ich hier am Strand sitze und über den Ozean blicke, wo die Sonne gerade noch den Horizont geküsst hat, bin ich ziemlich sicher, dass es das ist, worüber in der Sendung gesprochen wurde.
    Es ist wunderschön.
    Doch es entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Zu Hause bekam ich fast nie einen Sonnenuntergang zu sehen. Ach, ich war ja auch nur selten draußen. Die meisten Tage verbrachte ich in einem sterilen, fensterlosen Raum, während mein Blick zwischen Herzmonitor und dem echten Organ wechselte, das auf dem Tisch vor mir pulsierte.
    Aber das bedauere ich nicht. Ich verliere nie den Blick auf das Gute, das ich tue. Aber wie gesagt, das alles ist nicht frei von Ironie. Es bedurfte all dessen, was passiert
ist, damit ich so etwas Schlichtes wie einen Sonnenuntergang wirklich schätzen kann.
    »Hey, Mom.« Ernie kommt zu mir gerannt und bleibt neben mir stehen, sodass ich sein Profil sehen kann. Es ist klar, dass er den Bauch etwas einzieht. »Wie viel Kilo habe ich deiner Meinung nach verloren?«, fragt er.
    Mein kleines Pummelchen ist tatsächlich viel weniger pummelig als am Anfang unserer Reise. Man sieht, dass er vielleicht drei oder vier Kilo verloren hat. Drei oder vier Kilo, die abzunehmen er zu Hause nicht in der Lage gewesen wäre.
    Ich blicke in sein vor Stolz strahlendes Gesicht, dann auf seinen Bauch. Ich will gerade schwärmen, wie dünn er geworden ist, als mir beinahe die Augen aus dem Kopf fallen.
    Aus Ernies Bauchnabel segelt ein Boot!
    »Was ist los, Mom?«, fragt er und blickt erschreckt an sich hinab. »Ist was nicht in Ordnung?«
    »Es ist alles in Ordnung!«, antworte ich mit einem Zucken. »Alles bestens!«
    Ach, noch besser als bestens.
    Es ist traumhaft.

93
    »Ernie, wo sind deine Geschwister? « Ich bekomme die Worte kaum schnell genug über die Lippen.
    »Sie sammeln Beeren«, antwortet er. »Warum?«
    »Darum!« Ich strecke den Finger Richtung Horizont. »Schau mal dort.«
    Ernie dreht sich um und sieht, was ich sehe – ein riesiges Segelboot, das so nah ist, dass wir sogar die Form der Segel erkennen können. Es ist längst nicht so weit entfernt wie die anderen, die wir gesehen haben und die uns nicht bemerken konnten.
    Bei diesem hier stehen die Chancen gut. Richtig gut! »Beeil dich! Hol Mark und Carrie«, fordere ich ihn auf. »Wir müssen das Feuer anzünden! Renn los, Ernie!«
    Ernie rennt los, während ich mich aufrichte. Wenn ich könnte, würde ich ein Rad schlagen oder sonst etwas tun, um auf uns aufmerksam zu machen. Bitte, lieber Gott, lass jemanden dort auf dem Boot durchs Fernglas schauen, bete ich. Schaut hierher.

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