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Höllenzeit

Höllenzeit

Titel: Höllenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich nicht arm an Überraschungen, dies aber zu hören, gehörte zu den härtesten und unglaublichsten, die ich je gehört hatte.
    Die Bundeslade!
    Ich strich durch mein Gesicht. Gedanken wirbelten wie Staubkörner. Ich kam auf keinen Nenner und fühlte mich wie jemand, den man mit etwas Unglaublichem konfrontiert hatte.
    War es unglaublich?
    Zweifel erschienen auf meinem Gesicht, die auch von Bentini entdeckt wurden. »Sie sehen so aus, als würden Sie mir nicht glauben, Mister Sinclair. Ja, so sehen Sie aus.«
    »Ich würde Sie nie als Lügner bezeichnen, Monsignore. Sie werden Ihre Gründe gehabt haben, aber kann ich davon ausgehen, daß dies wirklich stimmt?«
    »Alles deutet daraufhin.«
    »Was ist alles?«
    »Unsere Forschungen. Wir haben nicht geschlafen. Die Weiße Macht ist aktiv, wir haben auf Umwegen einiges herausgefunden, sogar auf mehreren Wegen, aber eines ist immer gleich geblieben. Das Ziel eben, das wir erreichen müssen.«
    »Das heißt«, konkretisierte Father Ignatius. »Wir müssen die Bundeslade finden.«
    Bentini nickte.
    Nur ich rührte mich nicht. Ich ließ einen Schauer nach dem anderen über meinen Rücken gleiten und dachte daran, daß schon viel über die Bundeslade geschrieben worden war. Man hatte über ihren Verbleib spekuliert, und zahlreiche Fachleute waren der Meinung, daß sie noch existierte, ebenso wie die Arche Noah, die man auf dem türkischen Berg Ararat vermutete. Aber in welche Richtung führte uns die Spur zur Bundeslade?
    »Wissen Sie mehr, Monsignore?« fragte ich.
    Er gab mir eine andere Antwort. »Akzeptieren Sie denn, was ich Ihnen sagte?«
    »Ja, natürlich.«
    »Voll und ganz?«
    Ich lächelte. »Warum zweifeln Sie?«
    »Weil ich dies nicht anders gewohnt bin. Wir sprechen hier über ein Thema, das erstens biblisch und zweitens so gut wie unwahrscheinlich ist. Man hätte uns im Mittelalter als Ketzer an den Pranger gestellt, aber die Zeiten sind vorbei. Jedenfalls sind wir von der Weißen Macht davon überzeugt, daß es sie gibt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Haben Sie irgendwelche Beweise für Ihre Überzeugung erhalten?«
    »Sie sprechen jetzt als Polizist zu mir.«
    »Der bin ich nun mal.«
    »Ich weiß es. Aber konkrete Beweise, um jemand verurteilen zu können, die haben wir nicht.« Er hob einen Arm. »Allerdings Spuren, die sich dann zu Hinweisen verdichteten.«
    »Und die führten zur Bundeslade?«
    »So sehen wir es.«
    Ich schaute aus dem Fenster, hinter dem allmählich das Tageslicht versickerte, als würde es von einem gewaltigen See aufgesaugt. Bald würde es dunkel werden… Die Bundeslade also, dachte ich. Spuren führten zu ihr. Es sollte sie geben, aber wo? Und wie konnten wir sie dann einsetzen, um die Kreaturen der Finsternis zu vernichten.
    »Noch immer skeptisch, Mister Sinclair?«
    »Wo kann sie sein?«
    Der Mann aus dem Vatikan nickte mir zu. »Genau das ist das Problem. Wir wissen es nicht.«
    »Aber es gibt Spuren, denke ich.«
    »Ja, Hinweise, schwache Andeutungen, die ich manchmal mit Wüstensand vergleiche, der verweht. Hinweise sind vorhanden, das steht außer Zweifel. Diesen Hinweisen haben wir entnommen, daß nicht nur wir uns auf die Spur der Bundeslade gesetzt haben, es gibt auch eine andere Gruppe. Ich denke, sie gehören den Kreaturen der Finsternis an. Wenn das stimmt, müssen wir auch davon ausgehen, daß die Bundeslade eben nicht unzerstörbar ist.«
    »Eine Annahme?«
    »Eine Folge. Und ich bin davon überzeugt, daß auch Bruder Shiram einen Hinweis gefunden hat.« Er nickte sich selbst zu. »Nicht nur das, ich weiß es genau, denn grundlos ist er von den Kreaturen der Finsternis nicht gejagt worden.«
    »Was hat er denn herausgefunden?«
    »Möglicherweise etwas Konkretes, doch er hat noch nicht in unserem Sinne antworten können. Er hat uns ein Land gesagt, er hat von einer Wüste gesprochen, aber Israel ist groß. Ich glaube nicht, daß es so einfach sein wird, den ersten konkreten Beweis zu finden.«
    »Wie sähe er denn aus?« fragte ich. »Wissen Sie mehr darüber?«
    »Leider zu wenig. Es soll eine Wand sein. Mehr konnte uns Bruder Shiram nicht sagen.«
    »Wieso Wand?«
    »Darüber rätseln wir ebenfalls. Experten gingen davon aus, daß es eine Wand ist, die bei Ausgrabungen gefunden wurde. Das kann gut möglich sein, denn überall an biblischen Stätten sind Archäologen zu Werke, besonders nach den Bucherscheinungen in den letzten Jahren, wie Sie sicherlich wissen.«
    »Ja, ich hatte teilweise das Vergnügen, sie zu

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