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Höllenzeit

Höllenzeit

Titel: Höllenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und was nicht? Wichtig ist nur, daß Sir James uns vertraut und wir auch die entsprechende Rückendeckung haben.«
    Monsignore Bentini lachte. »Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen – oder?«
    »Wir wollen es hoffen«, erwiderte ich.
    ***
    Es gibt bestimmte Dinge oder Arbeiten, die sollte man auf keinen Fall überstürzen. So dachte ich, bevor wir unsere große Aufgabe angingen, und ich begann praktisch mit einer profanen Bitte. Ich hätte gern Tee gehabt, um meinen Durst zu bekämpfen. Dieser Wunsch war auf fruchtbaren Boden gefallen, denn Ignatius und der Monsignore dachten ähnlich. Der Father wollte den Tee zubereiten, er verschwand in der Küche. Bentini und ich blieben allein mit dem Verletzten zurück.
    »Jetzt habe ich plötzlich Furcht«, sagte der Monsignore zu mir.
    »Vor wem?«
    »Vor der eigenen Courage.«
    »Noch können wir zurück.«
    »Nein, es wäre nicht meine Art. Und ich habe mich wohl auch falsch ausgedrückt. Es ist eigentlich nicht die Furcht vor dem, was wir vorhaben, nein, da ist etwas anderes, das mir Sorge bereitet.« Er drehte den Kopf und schaute zum Fenster. »Wissen Sie, Mister Sinclair, ich kann mir nicht vorstellen, daß die andere Seite so leicht aufgibt. Das paßt nicht zu ihr. Die Kreaturen der Finsternis sind ein Teil grauenvoller, dämonischer Historie. Sie werden versuchen, uns zu vernichten. Sie werden, meine Güte, sie werden keine Rücksicht kennen. Ihr Kreuz und unser Versuch in allen Ehren, Mister Sinclair, aber glauben Sie nicht, daß wir bereits unter ihrer Kontrolle stehen?«
    »Sie denken an eine Beobachtung?«
    »Ja, von der wir noch nichts wissen, nur etwas ahnen können, aber auch das ist zu vage.«
    »Damit rechne ich auch.«
    »Dann bin ich beruhigt. Wenn Shiram wirklich redet und wenn er etwas weiß, dann dürfen es andere Menschen einfach nicht erfahren. Das… das geht einfach nicht.«
    »Wir werden sehen.«
    Der Monsignore holte ein Tuch aus der Tascheifl »Meine Güte, Sie haben Nerven, Sie bleiben so ruhig, während bei mir die Unruhe von Sekunde zu Sekunde steigt. Ich möchte mich auch nicht als absoluter Fachmann bezeichnen, ich habe mich mit den Kreaturen der Finsternis beschäftigt, sehr im geheimen wohlgemerkt, denn ich möchte nicht, daß die Welt davon erfährt. Was ich Ihnen jetzt sage, das weiß auch Bruder Ignatius nicht. Ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß sich diese Wesen schon mehr auf der Erde ausgebreitet haben, als wir überhaupt annehmen. Es ist durchaus akzeptabel für mich, daß sie in gewissen Positionen ihre Leute haben, Schlüsselstellungen besetzt halten und wir es einfach nicht schaffen, dagegen anzukämpfen. Was denken Sie?«
    »Tja, Monsignore, ich kann Ihre Befürchtungen nachvollziehen, ich denke ähnlich, wobei ich allerdings hoffe, daß es so weit noch nicht gekommen ist.«
    »Da drücke ich uns und der Menschheit die Daumen. Ich will keine Höllenzeit auf dieser Welt haben. Wir sind einfach zu wenige Personen, die davon wissen. Wir brauchen kompetente Helfer, denke ich. Wissen Sie denn, wer uns noch zur Seite stehen könnte und wer auch dann unser Vertrauen nicht enttäuscht?«
    »Da gäbe es einige«, sagte ich.
    »Sie denken an Ihren Kollegen.«
    »Unter anderem.«
    »An wen sonst noch?«
    Ich zog die Lippen zu einem Lächeln in die Breite. »Das kann ich Ihnen nicht so genau sagen. Deshalb bleibe ich lieber allgemein. Ich denke an gewisse Gestalten, sagen wir Geistwesen, die auf unserer Seite stehen.«
    Bentini überlegte und fand die Lösung. »Meinen Sie Engel damit?«
    »Ja.«
    Der Mann aus dem Vatikan nickte. »Ja, ja, das ist wundervoll. Daran habe ich gedacht. Es wurde auch schon im kleinen Kreis durchdiskutiert, doch wir sind zu keinem Ergebnis gekommen, auch weil man mir nicht so recht glaubte.«
    »Ich kenne es aus eigener Erfahrung. Ich habe Engel erlebt, das können Sie mir abnehmen.«
    »So etwas gibt mir dann wieder Hoffnung, Mister Sinclair, und die brauchen wir.«
    »Natürlich.«
    Unser Freund Ignatius kehrte zurück, aber er war nicht mehr der gleiche wie zuvor. Sein Blick flackerte. Er schien mir noch blasser geworden zu sein.
    »Was hast du?« fragte ich.
    Langsam kam er vor und stellte die Teekanne auf den Tisch. Tassen befanden sich in einem Schrank an der Wand hinter uns. Sie holte Bentini hervor und brachte auch eine für Bruder Shiram mit. »Es hat sich etwas verändert, John.«
    »Was?«
    »Sie kommen.«
    »Wer?«
    »Die andere Seite wird eingreifen. Sie wollen, daß wir nicht

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