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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Mord erforderlich. Nur eine Rettungsaktion.«
    Eindringlich musterte sie sein Gesicht. Besonders seinen Mund.
    »Maggie«, sagte er. »Sieh mich nicht so an.«
    Sie senkte den Blick und betrachtete seine Hände.
    »Nein, da auch nicht.«
    Daraufhin sah sie ihm in die Augen. Er kannte nur wenige Menschen, die seinem blinden Blick länger als ein paar Sekunden standhalten konnten.
    »Ich sehe überall hin«, sagte sie.
    »Ja, aber mich siehst du länger an.«
    Sie schloss die Augen. Dunkelheit umgab ihn. Er hörte das Scharren ihres Stuhls. Warme Lippen pressten sich fest auf seine. Mit den Fingern fuhr sie ihm durchs Haar. Sie roch unglaublich gut. Schmeckte himmlisch. Er wollte mehr, wollte sie sehen. Doch kaum hatte er den Gedanken gefasst, ein geeignetes Augenpaar zu finden, da war Maggie auch schon wieder verschwunden.
    Dann saß sie wieder in ihrem Stuhl und er konnte sein eigenes verblüfftes Gesicht betrachten.
    Sie schaute auf ihren Teller. Nahm sich eine weitere Scheibe Toast. Ihr musste aufgefallen sein, dass ihre Hände dabei zitterten, denn sie wandte den Blick rasch zur Straße, zum Gehweg und ließ ihn in altbewährter Manier von Gesicht zu Gesicht springen.
    »Ich hätte dich nicht … «
    Wütend fuhr er auf. »Du wirst dich jetzt nicht dafür entschuldigen.«
    »Deine Schwester ist noch immer verschwunden.«
    Ja, das stimmte. Scheiße. Allerdings würde Katherine ihnen diesen Kuss wohl kaum missgönnen. Dennoch hatten sie jetzt Dringlicheres zu tun.
    Er nickte und fuhr sich durchs Haar. Bei Maggie hatte es sich viel schöner angefühlt. »Dann machen wir uns mal wieder an die Leuchttürme.«
    Eine halbe Stunde später hatte Blake den Leuchtturm identifiziert. Katherine hatte sich zwar in einiger Entfernung davon befunden, aber er wies sie in die richtige Richtung: dreißig Meilen nach Norden.
    Sie waren kaum ein paar Minuten unterwegs, da betrat der Dämon wieder Katherines Zimmer. Blake straffte die Schultern und kniff die Augen leicht zusammen. Als könnte er Katherine so nötigen, genauer hinzusehen, dachte Maggie.
    »Er sieht wieder modelmäßig aus. Und er spricht mit ihr, aber Katherine … « Stirnrunzelnd neigte Blake den Kopf. »Sie sieht ihn nicht an, also weiß ich nicht, was er sagt.«
    Eigentlich hätte sie nicht weiter überrascht sein sollen, aber sie war es trotzdem. »Du kannst von den Lippen lesen?«
    »Nicht alles, aber einzelne Worte. Den Sinn kann ich mir meist zusammenreimen. Komm schon, Kate. Du weißt, dass ich sein Gesicht sehen muss.«
    Oh, nein , dachte Maggie. Sie sah in den Rückspiegel und fing Sir Pups Blick auf. Ein Höllenhund würde es nicht verstehen und ein Mann womöglich auch nicht, aber Maggie ahnte, was los war.
    Katherine fühlte sich zu dem Dämon hingezogen. Wahrscheinlich kämpfte sie dagegen an … aber er reizte sie.
    Dämonen konnten sehr charmant sein. Ihre Lügen schmierten sie einem wie Honig um den Mund. Und zumeist nahmen sie umwerfend schöne Gestalten an.
    »Er hält ihr die Hand hin. Sie ergreift sie nicht, aber sie folgt ihm nach unten. Die Vorhänge im Wohnzimmer sind zugezogen.«
    »Damit niemand hineinsehen kann«, sagte Maggie. »Oder damit Katherine keine Zeichen geben kann.«
    »James steht am Durchgang zum Esszimmer. Er ist ganz in Schwarz gekleidet und trägt ein Schulterholster.« Blake legte die Stirn in Falten. »Auf dem Tisch steht Essen. Hübsch gedeckt. Der Dämon lächelt und zieht den Stuhl für Maggie raus. Was zum Teufel geht hier vor?«
    »Die spielen ›guter Bulle, böser Bulle‹«, sagte Maggie. »James wird sehr bald sauer werden, herumbrüllen und seine Kanone zücken. Der Dämon wird dann den Vernünftigen mimen und sich zwischen Katherine und die Waffe stellen.«
    Und zudem köderten sie Katherine auch noch mit Essen. Wie hungrig musste sie inzwischen sein? Sie würde unweigerlich Dankbarkeit empfinden. Das war nur allzu menschlich.
    Blakes Miene verfinsterte sich. »Die wollen hier also auf die Schnelle bei ihr ein Stockholm-Syndrom schaffen? Er gewinnt ihr Vertrauen, damit sie den Ort schneller preisgibt?«
    »Ich glaube schon.« Schließlich war Katherine mit den Gesetzen vertraut und wusste, was einem Dämon untersagt war. Um ihn sollte sie sich keine Sorgen machen, sondern lieber zusehen, dass sie an James vorbeikam. »Sie soll sich vor James fürchten, aber gleichzeitig stellen sie ihr einen Freund zur Seite.« Einen gut aussehenden, mitfühlenden Freund obendrein. »Einen, der ihr einredet, sie würde

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