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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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vorbeikamen. Das war natürlich weniger gut. Einen Moment lang hatte Batanya eine Vision, wie eine Schnecke in langsamen Wellenbewegungen über sie hinwegglitt. Sie konnte den Schleim in Nase und Mund förmlich spüren. Am Ende würde sie am Boden festkleben.
    Energisch schüttelte sie den Gedanken ab. Sich seiner Fantasie hinzugeben kostete eine Kriegerin nur Energie. Über die Schulter hinweg sah sie zu Crick hinüber, der ebenfalls gerade erschauderte. Womöglich schossen ihm ähnliche Bilder durch den Kopf.
    Von hinten zischte Clovache: »Beeilung!«
    Zehn fieberhafte Minuten lang hatten sie Glück, dann vernahmen sie das schleifende Geräusch einer sich nähernden Schnecke, und nirgendwo gab es einen Notausgang. Zudem war weit und breit kein anderer Tunnel in Sicht. Selbst wenn hinter der nächsten Biegung einer sein sollte, konnten sie sich nicht darauf verlassen, ihn noch vor der ihnen entgegenkommenden Schnecke zu erreichen.
    »Zurück«, befahl Batanya. So schnell sie ihre Füße trugen, traten sie den Rückzug an. Aus der nächsten Tunnelöffnung, an der sie vorbeikamen, lugte eine weitere Schnecke hervor. Sie war so nah, dass sich ihre Fühler bereits in ihre Richtung ausstreckten. Sie liefen weiter, hörten die große Schnecke hinter sich unaufhörlich näherkommen, bis sie endlich eine Öffnung, wenn auch eine sehr kleine, entdeckten.
    Auch wenn es nur ein Minitunnel war, in diesem Moment versprach er Sicherheit und so quetschten sie sich hinein. Sie mussten zwar auf allen vieren kriechen, aber wenigstens passten sie alle drei hinein.
    »Die Schnecken scheinen über keinerlei nennenswerte Intelligenz zu verfügen«, sagte Batanya leise. »Ich denke nicht, dass sie schlau genug sind, um für den Herrscher der Hölle zu arbeiten. Ich glaube aber, die Schnecken haben dieses Tunnelsystem geschaffen.«
    »Luzifer hat die Idee von den Schnecken übernommen«, bestätigte Crick. »Als die Oberfläche des Planeten unbewohnbar wurde, hat er begonnen, sich hier unten nach Möglichkeiten umzusehen. Besser gesagt hat er seine Wesen und Untergebenen geschickt. Viele von ihnen sind in den Tunneln umgekommen, da sie die schiere Kraft der Schnecken unterschätzt haben. Die widerlichen Dinger denken kaum, dafür verfügen sie über untrügliche Instinkte und können blitzschnell angreifen, wenn man sie reizt.«
    Das war ja eine regelrechte Flut an Informationen. »Was reizt sie denn?«, fragte Clovache.
    »Alles, was ihnen den Weg versperrt«, sagte Crick.
    »Und was essen sie?«
    »Alles, was ihnen den Weg versperrt.« Crick sah sie entschuldigend an. »Offenbar nehmen sie Nährstoffe aus dem Boden auf, doch wenn sie über jemanden hinweggleiten, saugen sie auf, was sie können.«
    Das überstieg selbst Batanyas schlimmste Vorstellungen noch um einiges und ihr wurde kurzzeitig speiübel. »Dann sollten wir möglichst nicht darunter geraten«, sagte sie so fest wie möglich. »Warum vertreiben Luzifers Krieger die Schnecken nicht einfach? Bestimmt sind die doch am allergefährdetsten?«
    »Dafür sind sie viel zu nützlich für Luzifer«, erklärte Crick. »Sie übernehmen das Graben für ihn. Natürlich kann er nicht bestimmen, wo sie ihre Tunnel bauen, aber sie vergrößern quasi umsonst sein Reich. Gleichzeitig stabilisiert der Schneckenschleim das Tunnelsystem. So muss nur hier und da mal eine Decke abgestützt werden. Außerdem sind die Schnecken ideale Wächter. Und der Verlust von ein paar Soldaten stört Luzifer nicht weiter.«
    »Sie wissen eine ganze Menge darüber.« Im trüben Licht konnte Batanya das Gesicht ihres Auftraggebers nicht so genau erkennen, doch kam es ihr vor, als hätte er bei ihren Worten das Gesicht verzogen.
    »Ja«, sagte er. »Ich war hier lange Zeit Gefangener und Luzifer redet gerne.«
    »Diese Informationen hätten wir vorher brauchen können«, sagte Batanya. »Nicht so sehr das mit Ihrer Gefangenschaft, obwohl das natürlich interessant ist.« Wenn sie wollte, konnte Batanya auch höflich sein. »Aber die Sache mit den Schnecken … das hätten wir vorher wissen sollen.«
    »Erzählen Sie uns doch noch ein paar Dinge mehr, die wir wissen sollten«, schlug Clovache vor. »Einfach nur, damit wir Ihr Leben besser schützen können.« Eine weitere Schnecke näherte sich. Neben dem unverkennbaren Schleifgeräusch, das nicht zu überhören war, kroch ihnen auch der ekelhafte Gestank in die Nase. Für den Moment waren sie hier eingeschlossen.
    »Belshazzar hat von einem Informanten erfahren,

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