Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
Vom Netzwerk:
der Geruch nicht gerade zum Verweilen ein – doch Zeit zum Verweilen hatten sie leider im Überfluss. Die beiden Leibwächterinnen dösten ein wenig, aßen ein paar Energieriegel, boten auch Crick davon an und tranken sehr sparsam von ihrem Wasser. Vermutlich gab es irgendwo unterirdische Quellen, schließlich konnte kein Lebewesen ohne Wasser existieren. Doch bislang hatten sie noch keine entdeckt und auf der Karte waren nur die Tunnel verzeichnet.
    »Wenigstens haben wir noch keine Tiere gesehen«, flüsterte Clovache in erleichtertem Tonfall. »Ich frage mich, woher sie wohl ihr Fleisch bekommen?«
    »Die Pferche mit Kühen und anderen Nutztieren befinden sich in ziemlicher Entfernung von Luzifers Palast«, sagte Crick. »Warum sind Sie froh, noch keine Tiere gesehen zu haben?«
    »Sie könnten bellen«, sagte Clovache schnell. Selbst in dem schummrigen Tunnellicht war ihr anzumerken, dass sie ihre Worte bereute.
    Crick sah sie neugierig an, was offensichtlich sein üblicher Gesichtsausdruck war. »Sie wollen also insbesondere Hunden aus dem Weg gehen?«, fragte er. »Warum?«
    Es folgte eine schreckliche Minute der Stille.
    »Weil diese große Narbe in meinem Gesicht von einem Hund stammt. Ich habe sie mir während meines ersten Einsatzes zugezogen«, sagte Batanya mit vollkommen ausdrucksloser Stimme. »Wir haben jemanden beschützt, der Kampfhunde gezüchtet hat. Er war berühmt für seine Zucht und Ausbildungsmethoden. Aus Spaß hatte einer seiner Konkurrenten einen der Hundpfleger bestochen, den Tieren ein Mittel ins Futter zu geben, das sie aggressiv machte.«
    »Und was ist dann passiert?«
    Achselzuckend wandte sich Batanya ab.
    »Nichts Gutes«, sagte Clovache. »Ich war noch in der Ausbildung. Ein Mann namens Damon war damals Batanyas Leutnant. Dieser ›Spaß‹ hat ihn das Leben gekostet.«
    »Hat Ihr Auftraggeber überlebt?«, fragte Crick an Batanya gerichtet.
    Ihre Blicke trafen sich. »Ja«, sagte sie. »Er hat es überlebt, wenngleich er ein Bein und eine Hand verlor. Damon starb nach ein paar Stunden und ich habe diese Narbe davongetragen.«
    Das ließ die Unterhaltung für lange Zeit verstummen.
    Allmählich gelangte Batanya zu der Überzeugung, dass es Nacht geworden war. Ohne Sonne war das natürlich schwer zu beurteilen, aber es fühlte sich wie Nacht für sie an. Sie gab Clovache ein Handzeichen. Nachdem sie kurz ihre Ausrüstung überprüft hatten, machten sich die drei bereit aufzubrechen. Gemäß Cricks quadratisch-praktisch-guter Karte befanden sie sich eine Meile Luftlinie vom Ziel entfernt.
    Clovache starrte auf die Karte, die einerseits ein Geschenk des Himmels war, andererseits aber auch vollkommen nutzlos. Unwissend herumzutappen wäre sicherlich Selbstmord, aber die Karte wäre wesentlich hilfreicher gewesen, wenn auch Räume darin eingezeichnet wären, die ja schließlich auch irgendwo sein mussten. In diesem riesigen unterirdischen Reich musste es vermutlich auch einen Thronsaal für den Herrscher, eine Art Speisesaal, ein Gefängnis, ein Audienzzimmer und so weiter geben. Sie aber wussten nur, wo sie Cricks zurückgelassenen Schatz finden würden. Wem oder was sie unterwegs begegnen könnten, wussten sie hingegen nicht.
    »Eigentlich wissen wir ja nie so recht, was uns erwartet«, sagte Clovache zu Batanya, die zustimmend nickte. Sie arbeiteten schon so lange zusammen, dass sie in deutlich abgekürztem Stil kommunizieren konnten.
    Ihre Worte sollten sich als geradezu prophetisch erweisen, versperrten ihnen hinter der nächsten Ecke doch zwei bewaffnete Wachen den Weg.
    »Wir haben euch schon von Weitem gehört«, sagte der eine, der am wenigsten einem Menschen glich. Ein Dämon war er aber auch nicht. Batanya hatte keinen Schimmer, woher er stammte. Er hatte vier Beine, war grau und in ein spinnennetzartiges Gewebe gekleidet. In der Hand hielt er eine Art Tennisschläger, den er geschickt in ihre Richtung schwang, woraufhin ein großes, geflochtenes Netz aus dem Rahmen flog und sich über Batanya und Crick stülpte.
    Clovache floh noch gerade rechtzeitig, in der richtigen Annahme, dass so zumindest noch einer von ihnen frei bliebe. Unter dem lauten Gejohle der beiden Wachen zog Batanya ihr Schwert aus der Scheide und begann es hin- und herzuschwingen. Zu ihrem Ärger blieben die Fäden des Netzes an der Klinge haften und bewegten sich mit. Das Netz war so elastisch, dass es nicht genug Widerstand bot, um es zu durchtrennen.
    »Mist!«, sagte sie. Aus dem Augenwinkel beobachtete

Weitere Kostenlose Bücher