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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Ausgerechnet Hunde! Warum konnten sie das Gefängnis nicht von Hydras oder Gargoyles bewachen lassen? Alles, bloß keine Hunde.
    »Nein«, sagte Narziss. Die Hunde drehten ihre Köpfe in seine Richtung und näherten sich zögernd seiner Zelle. Ungeachtet der langen scharfen Zähne und dämonischen Augen streckte Narziss seine Hand durch die Stäbe. Die furchterregenden Biester schnupperten und einer ließ sich sogar den Kopf kraulen.
    Die drei Frauen sahen ihn entgeistert an und Narziss lächelte. »Selbst Hunde sind ganz wild auf mich«, sagte er glücklich. »Aber wisst ihr, ich stehe auch total auf Hunde.«
    Bei dem Gedanken an einige der Dinge, die Batanya auf ihren Reisen gesehen hatte, lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Narziss zuliebe hoffte sie, dass die Gitterstäbe blieben, wo sie waren. ›Wild aufeinander sein‹ konnte so oder so gedeutet werden.
    Nach einer Weile schienen die Hunde das Interesse an Narziss verloren zu haben und setzten ihren Streifzug durch den Gang fort. Reihum fixierten sie jeden der Häftlinge mit ihren roten Augen, doch als sie bei Batanya angelangt waren, grollte ein tiefes Knurren in ihrer Brust. Batanya rang um Selbstbeherrschung. Mit zusammengepressten Zähnen versuchte sie, ihre Angst zu verbergen, doch sie schwitzte Blut und Wasser.
    »Halt dich einfach von den Stäben fern«, sagte Clovache und zwang sich, beruhigend zu klingen. »Sie können dir nichts tun. Sie reagieren nur auf deine … « Clovache brachte dieses Wort im Zusammenhang mit ihrem Hauptmann nicht über die Lippen.
    Batanya wusste allerdings nur zu gut, was sie meinte, und sagte es stattdessen. »Ja, sie riechen meine Angst.« Sie hasste sich dafür. Hasste es, eine Schwäche zu haben. Du bist eine Kriegerin , sagte sie sich. Das liegt doch nun schon alles Jahre zurück. Du bist zu alt für solche Albernheiten.
    Beide Hunde drängten die Köpfe gegen ihre Gitterstäbe und schlugen an. Ein solch schreckliches Gebell hatte Batanya noch nie zuvor gehört und sie musste all ihren Mut zusammennehmen, um nicht zusammenzubrechen. Zwei menschliche Wachen kamen herbeigeeilt, um festzustellen, was die Hunde so aufbrachte. Mittlerweile waren die Hunde aber so außer Kontrolle, dass sie die vollkommen überraschten Wachen anfielen. Zwar waren die Männer mit einer Art Pistole bewaffnet, doch bevor der Gedrungenere der beiden auch nur nach seinem Halfter greifen konnte, war eines der Tiere schon an ihm hochgesprungen und hatte ihm die Kehle durchgebissen. Mit einem grotesk überraschten Gesichtsausdruck kullerte der Kopf des Mannes über den Boden und kam erst vor Amelias Zellentür zum Liegen. Die zweite Wache reagierte schneller und besonnener. Bevor sich noch einer der Hunde auf ihn stürzen konnte, hatte er schon seine Waffe in der Hand. Sein Finger schloss sich um den Abzug und die Kugel bohrte sich in die auf ihn zuspringende Bestie, die winselnd zusammenbrach, woraufhin sich der zweite Hund knurrend zu ihm umwandte.
    Doch der hochgewachsene, kräftige Mann ließ sich davon nicht einschüchtern. »Ich knall dich auch ab!«, brüllte er und der Hund schien es sich anders zu überlegen. Mittlerweile war der angeschossene Hund schon wieder geheilt. Nur eine schwarze Blutlache erinnerte noch an die Verletzung.
    »Sie sterben nicht«, sagte Batanya. Sie beobachtete mit Clovache, wie das schwarze Blut auf dem Steinboden zischte und eine Rauchwolke aufstieg. Als sich der Rauch aufgelöst hatte, blieb im Boden ein kleiner Krater zurück.
    »Gütiger Gott«, sagte Amelia.
    Narziss sprach beruhigend auf die Hunde ein: »Wollte der böse Mann euch erschießen?« Der angeschossene Hund beschnupperte eifrig Narziss’ Hand. Selbst der Wächter blickte ungläubig drein.
    Der Hund leckte Narziss’ Hand.
    Clovache starrte ihn mit offenem Mund an. Alle warteten gespannt ab, was passieren würde. Doch Narziss begann weder zu schreien noch stürzte er unter Schmerzen zu Boden. Wohlwollend betrachtete er das riesige Tier, das seine schöne, bleiche Hand mit seiner riesigen Zunge, lang, dünn und irgendwie obszön, abschleckte. Offenbar war nur das Blut der Tiere ätzend.
    »Hmmm.« Batanya hatte sich wieder beruhigt. Sie schämte sich für ihre Angst und dachte scharf nach. Die Hunde tappten dahin zurück, wo sie hergekommen waren. Der Wächter beobachtete sie angespannt und hielt seine Waffe schussbereit. Erst als sie den Gang und auch die angrenzende Wachstube verlassen hatten, griff er seinen toten Kollegen bei den Knöcheln

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