Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
Vom Netzwerk:
gefehlt, du widerwärtige Höllenbrut. Weißt du, was eine Krypta ist?« Er machte eine wegwerfende Geste und schüttelte dann nachsichtig den Kopf. »Woher solltest du auch? Was für eine sinnlose Frage.«
    »Eine Krypta ist ein unterirdischer Raum unter dem Chor zur Aufbewahrung von Reliquien oder als Grabstätte herausragender Persönlichkeiten«, drang Hentos klare Stimme durch die Nacht.
    »Interessant.« Der Anführer nickte Hento anerkennend zu. »Nun, dann wisst ihr ja, wo ihr uns findet!« Seine Flügel schlugen zwei Mal kräftig, die Luft um sie herum begann zu vibrieren und fast alle waren zu überrumpelt, um ihre Waffen hochzureißen. Dann war er verschwunden, bevor sich ein paar Kugeln in die brüchigen Steine bohrten.
    »Ihr habt es gehört. Hinterher«, befahl Yaris. » Hento, erkläre mal kurz, was du noch weißt!«
    Hento streckte sich und blinzelte über eine niedrige Steinmauer bis hinein in den Innenraum.
    »Der Chor ist höher gelegt. Also vermutlich eine weitläufige Hallenkrypta mit Säulen, die über die Vierung hinausgeht.«
    Mik sah Hento an, als hätte der plötzlich eine fremde Sprache gesprochen. Auch Yaris sah aus, als wäre sie kein bisschen schlauer als vorher.
    »Gut«, sagte sie dann entschlossen. »Gehen wir einfach hinunter.«
    Hintereinander stiegen wir die schmale steinerne Wendeltreppe hinab, bis wir ein feuchtes Gemäuer mit niedriger Decke betraten. Das Gewölbe ruhte auf runden Säulen und sah noch immer sehr stabil aus. Schimmel saß auf den Steinen und durch die Ritzen der Bodenquader glitzerte feiner Quarzsand. Fackeln in altmodischen Metallhaltern erhellten den erdrückend trostlos wirkenden Raum. Die Engel hatten sich an der Kopfwand um einen steinernen Sarkophag versammelt. Sie sahen uns entgegen, die Blicke wachsam, aber ohne Angst. Ihre Flügel waren weit ausgebreitet und schienen mit denen ihres jeweiligen Nachbarn zu verschmelzen. Ihre Arme hingen entspannt hinab, als hätten sie nicht mal daran gedacht, ihre Waffen mitzubringen.
    »Du meine Güte.« Mik klang verächtlich. »Kann man sich noch mehr inszenieren? Warum haben sie nicht noch ein paar Sänger oder Fanfaren dabei?«
    »Du hast recht«, sagte Yaris und entsicherte ihre Waffen. »Legen wir einfach los.« Sie gab uns ein Zeichen und dieses Mal waren es die Engel, die zu langsam reagierten. Die Ersten von ihnen fielen kreischend um, während die anderen ihre Flammenschwerter aktivierten. Sie schützten ihren Anführer mit ihren Körpern, als er wieder diesen näselnden Singsang begann und die Flammen ihre Farbe wechselten.
    »Ab jetzt aufpassen«, rief Yaris und schoss mit der Linken, während ihre Rechte die Stacheln ausgefahren hatte und einem Engel im Laufen den Kehlkopf zerfetzte. Die Engel preschten vor wie eine Mauer aus blauen Klingen und wir wichen zurück, weil wir unsere Waffen nachladen mussten. Eine blaue Flamme sauste an meinem Gesicht vorbei und wieder explodierte der Schmerz in meinem Arm. Klappernd fiel meine Waffe zu Boden und ich musste mich bücken, um sie aufzuheben, während ich mit der zweiten Pistole meinem Angreifer eine Kugel ins Herz jagte. Er brach zusammen und dahinter stand Riki, die hektisch ihre Munition suchte.
    Dann ging alles zu schnell, um zu reagieren. Drei Engel gaben sich ein Zeichen. Ich zielte auf einen von ihnen, jedoch streifte meine Kugel den Engel nur. Sie stürzten zu Riki, zwei rissen ihre Schultern zurück. Riki keuchte überrascht und die Munition fiel zu Boden. Die zwei Engel drückten ihren Rücken durch, während der dritte sein Schwert hob und es einmal von oben nach unten durch Rikis Oberkörper zog. Die Klinge bohrte sich durch ihre Brust, trat am Rücken wieder aus und fraß sich durch ihren Körper. Ich konnte nur noch schreien. Riki brach wortlos zusammen. Mik brüllte durch das Getümmel und ich hörte Yaris verzweifelt nach Riki rufen. Meine Waffe schoss wie automatisch, doch ich traf keinen Engel mehr.
    Ihr Anführer bellte einen Befehl und zwei von ihnen zogen die Deckplatte des Sarkophags herunter. Mit einem dumpfen Knall zerbrach sie auf dem Steinboden. Die Engel nahmen Anlauf und stürzten sich in das schwarze Loch, das offensichtlich kein Sarg, sondern ein Fluchtweg war. Innerhalb von Sekunden waren sie verschwunden.
    Zurück blieben ein paar feucht schimmernde Pfützen und Riki, die sich nicht mehr rührte. Die Blutlache um ihren Körper wurde immer größer. Wir stürzten zu ihr, während Yaris die Treppen hinaufsprintete, um Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher