Hoellischer Verrat
Oder vorn und hinten nur aus einem winzigen Stück Stoff bestand.
Ich schloss die Augen, als meine Finger den Stoff ertasteten , und rechnete mit dem Schlimmsten.
»Komm, trau dich …«, hörte ich Tarsos flüstern.
Ich hob die Lider und meine Hände hielten einen schlichten schwarzen Badeanzug in die Höhe, dessen raffinierter Schnitt eine ausgezeichnete Passform vermuten ließ. Einziger Schmuck waren die beiden silbernen Ringe, die die Träger am Oberteil befestigten.
»Wow«, hauchte ich ehrfürchtig. Ich war mir sicher, aus Hunderten von Badeanzügen hätte ich mir genau diesen ausgesucht. Ich sah zu Tarsos, der mich ziemlich zufrieden betrachtete. Wieder einmal hatte er mich überrascht, denn außer ihm kannte ich niemanden, der so unglaublich zielsicher den perfekten Badeanzug für mich hätte aussuchen können.
»Vielen Dank, er ist wunderschön!« Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn zärtlich auf die Wange.
»Prima, dann steht dem Planschen ja nichts mehr im Weg.« Tarsos sprang schon wieder auf und wühlte erneut in seinem Kleiderschrank. Er zog ein paar schwarze Badeshorts hervor. »Ich leihe dir meinen Bademantel. Dann können wir mit dem Aufzug direkt bis in die Schwimmhalle fahren.«
»Danke!« Im Bad schlüpfte ich in den Badeanzug. Wie erwartet, passte er wie angegossen und sein Schnitt gab selbst meiner sportlichen Figur ein paar nette Kurven. Begeistert lief ich ins Schlafzimmer zurück. Dort machte auch Tarsos in seinen Badeshorts eine wirklich gute Figur.
»Er ist so toll! Aber woher kanntest du eigentlich meine Größe?«
»Reines Augenmaß natürlich.« Tarsos reichte mir einen großen weißen Bademantel.
»Sehr beeindruckend«, murmelte ich und schlüpfte in den flauschigen Stoff.
In der Schwimmhalle angekommen, duschten wir uns kurz ab. Es war ein beeindruckend großer Raum, dessen cremeweiße Kacheln mit goldenen Elementen verziert waren. Das Wasser schimmerte türkisblau und wirkte einladend. Um den Pool herum standen Liegen, die zum Verweilen aufforderten. Ich war froh, dass wir die einzigen »Badegäste« waren, denn da ich nicht schwimmen konnte, würde es vermutlich eine recht peinliche Vorstellung werden.
»Keine Angst, wir bleiben nur im niedrigen Bereich.« Tarsos nahm meine Hand und gemeinsam gingen wir hinein in das seichte Wasser. Der Pool schien einem natürlich entstandenen See nachempfunden, denn der gekachelte Boden fiel bis zur Poolmitte sanft ab. Das Wasser war angenehm warm und schwang in sanften Wellen um meine Beine.
»Sag Bescheid, wenn es dir tief genug ist.« Ich nickte und als mir das Wasser bis zur Taille reichte, blieb ich abrupt stehen.
»Weiter nicht, bitte. Ich muss mich erst daran gewöhnen.«
»Soll ich dich ein bisschen umhertragen?« Ich sah fragend zu Tarsos hoch, weil ich nicht genau wusste, wie er das meinte. Er lächelte, griff unter meine Kniegelenke und den Rücken und schon schien ich im Wasser zu schweben.
»Oh, das ist schön«, flüsterte ich ein wenig atemlos. Tarsos spazierte mit mir im Becken umher und ich genoss das Gefühl des herrlich angenehmen Wassers. Kurz bevor ich einschlief, schlug ich meine vorher genießerisch geschlossenen Augen auf.
»Ist das nicht langweilig für dich?«, flüsterte ich.
Tarsos lächelte und schüttelte einfach nur den Kopf.
»Leg mich doch auf den Stufen ab, dann kannst du ein paar Runden schwimmen. Ich würde dir gern dabei zusehen.«
»Wirklich?«
Ich nickte.
»Na gut.« Tarsos trug mich zu den vier sanft abfallenden Stufen und ich stützte mich auf der untersten Kante ab, als er mich absetzte.
»Dann zeig mal, was du kannst.«
Das ließ sich Tarsos nicht zwei Mal sagen. Elegant glitt er zurück ins Wasser und schwamm mit schnellen, kräftigen Zügen direkt in den tiefen Teil des Beckens. Dort tauchte er unter und ewige Sekunden vergingen, bis sein Kopf endlich wieder an der Oberfläche erschien. Dann begann er zu kraulen und ich sah ihm gebannt zu, wie er scheinbar mühelos seine Runden drehte. Die Muskeln seiner Oberarme traten deutlich hervor und auch die Art, wie er sich sein Haar aus dem Gesicht warf, war ziemlich sexy. Als er schließlich wieder in meine Richtung schwamm, musste mein Blick wohl so bewundernd gewesen sein, dass er fast ein bisschen verlegen wirkte.
»Das war beeindruckend!«
Tarsos lächelte schief, während er sich neben mir am Beckenrand abstützte. »Dein Anblick in diesem hautengen Stofffetzen ist mindestens genauso beeindruckend.« Er strich sich die
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