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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Namenszuordnung an Sie adressiert worden.«
    »Vielleicht haben Sie recht«, entgegnete ich seufzend. Der Aufzug hielt auf meiner Etage und quietschend öffneten sich die Türen. »Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!«
    »Erzählen Sie mir, wie es ausgegangen ist«, rief Frau Nesteko hinter mir her. Ich deutete eine zustimmende Geste an, dann schlossen sich die Türen. Als ich den Flur entlang zu meine m Apartment lief, fiel mir ein, dass das Schreiben nicht aus Versehen falsch adressiert worden sein konnte, denn es handelte sich ja nur um einen Bogen Papier, der lediglich einmal gefaltet und dann unter meiner Tür durchgeschoben worden war.

Kapitel 10
    »Die drei vom Geheimdienst«
     
     
     
    K aum dass ich wieder in meinem Auto saß, wählte ich die Nummer des Eigentümers. Zum Glück hatte ich ein Ladegerät für mein Handy im Auto. Es klingelte dreimal, dann hob jemand ab.
    »Bei Kaliajardon , guten Abend .«
    »Nikka Ekishtura, guten Abend. Ich möchte Herrn Kaliajardon sprechen, es ist dringend.«
    Ich hörte förmlich, wie die Angestellte am anderen Ende der Leitung bei meinem Nachnamen zusammenzuckte, dann raschelte es leise im Hörer und schließlich hatte sie sich wohl so weit gefasst, dass sie sprechen konnte.
    »Einen Moment bitte, Frau Ekishtura. Herr Kaliajardon kommt sofort.«
    »Vielen Dank!«
    Sie murmelte noch etwas, dann vernahm ich, wie sie den Hörer ablegte. Es dauerte nur einen kurzen Moment und Herr Kaliajardon war am Apparat.
    »Frau Ekishtura, was kann ich für Sie tun?«, fragte er, doch seine Stimme klang so gepresst, als würde er den Grund meines Anrufs sehr genau kennen. Genau deshalb sah ich auch keinen Grund, ihm mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen.
    »Das Haus soll kernsaniert werden, aber ich bin die Einzige, die eine Kündigung bekommt? Und niemand weiß davon? Können Sie mir das erklären?«
    Eine Weile war es still am anderen Ende der Leitung.
    »Frau Ekishtura?«
    »Ja?«
    »Sie sollten mit Ihrem Vater sprechen.«
    Nun war ich es, die nichts zu erwidern wusste.
    »Mit meinem Vater?«, wiederholte ich seine Worte.
    »Ja.«
    »Aber … wieso? Was hat er damit zu tun? Kennen Sie meinen Vater?«
    »Wir sind geschäftlich miteinander verbunden, sagen wir es mal so.«
    Dann endlich fiel bei mir der Groschen. »ER steckt dahinter?«
    »Sprechen Sie mit ihm. Ich habe nur getan, was …« Wieder war es eine Weile still in der Leitung.
    »Sie haben getan, was er von Ihnen verlangt hat?«
    Ein unbehagliches Räuspern erklang. »Richtig.«
    »Verstehe«, sagte ich leise und die Wut auf meinen Vermieter löste sich in Luft auf. Vermutlich war er auch nur eine Marionette im politischen Machtgefüge meines Vaters. »Dann entschuldigen Sie die späte Störung.«
    Herr Kaliajardon seufzte. »Ich hatte den Eindruck, dass er sich Sorgen um Sie macht.«
    »Aber ich bin erwachsen. Ich sollte meine eigenen Entscheidungen treffen dürfen.«
    Herr Kaliajardon deutete ein Lachen an. »Für Väter bleiben ihre Töchter immer kleine Mädchen.«
    Nun war ich es, die seufzte. »Ich will nicht wieder zu Hause einziehen. Können Sie den Auszugstermin nicht ein wenig nach hinten verschieben? In dieser kurzen Zeit schaffe ich es niemals, eine neue Bleibe zu finden.«
    »Es tut mir leid, aber …«
    »Verstehe«, unterbrach ich ihn. »Ihnen sind da die Hände gebunden.«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Nun gut.« Dann musste eben ein neuer Plan her. Ich beendete das Gespräch mit meinem zukünftigen Ex-Vermieter und startete den Motor des Wagens. Zuerst sollte ich zusehen, dass ich noch halbwegs pünktlich ins Hauptquartier kam. Der anstehende Streit mit meinen Eltern würde vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, als ich vor Dienstbeginn übrig hatte.
     
    Als ich eine knappe halbe Stunde später meine Arbeitsstelle erreichte, ahnte ich noch nicht, welch erschütternde Neuigkeiten dort auf mich warten würden.
    »Es hat ein paar Jäger von der Tagesschicht erwischt.« Yaris saß mit tränennassen Augen hinter ihrem Schreibtisch, während meine übrigen Kollegen mit versteinerten Mienen in meine Richtung blickten. »Wir haben es gerade erfahren.«
    »Was meinst du mit ‚erwischt‘? « Wie in Trance ließ ich meine Tasche von der Schulter gleiten und griff nach einem freien Stuhl.
    »Tot«, flüsterte Yaris. »Sie sind tot.«
    Hento sprang auf. »Die Engel verfolgen einen genauen Plan! Wie oft habe ich es euch gesagt? Und nun ist genau das eingetreten!« Wild gestikulierend lief er auf und

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