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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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das, was nun wohl kommen mochte. Jaro wand sich unbehaglich, dann endlich hob er den Kopf und sah mich wieder an.
    »Du hast permanent diesen Namen gesagt: Levian.«
    Wieder konnte ich nur nicken.
    »Glaub mir, ich habe dir nicht hinterherspioniert. Ich bin über den Namen gestolpert, als wir ein paar E-Mails der Engel abgefangen haben. Später in einer Konferenz berichtete eine andere Abteilung, dass in Briefen und Nachrichten, die die Engel per Kurier austauschen, dieser Name auch immer wieder fällt. Er gilt als einer der neuen Anführer. Einer, der militärische Strukturen eingeführt hat, der sie organisiert und ihr Handeln kontrolliert. Dieser Levian ist vermutlich einer derjenigen, die das blaue Feuer und die Magie, die es beschwört, wiederentdeckt haben.«
    »Ja«, flüsterte ich nur. Jaro sprach nicht weiter, suchte in meinem Gesicht nach einer Regung und ich spürte, wie viel Anstrengung ihn dieses Gespräch kostete.
    »Ja heißt nun was genau?«
    »Es heißt, dass ich dir zugehört habe, mehr nicht.«
    »Nikka, du hast seinen Namen gesagt! Immer und immer wieder! Und es ist kein dämonischer Name, das fiel mir damals schon sofort auf. Es ist ein Name für einen Engel. Und es kann sich nur um diesen einen handeln, der zu einem der einflussreichsten Engel der Erde avanciert ist. Wieso aber weinst du im Schlaf seinen Namen?«
    »Ich kann es dir nicht sagen!«
    »Eigentlich brauchst du auch gar nichts sagen. Allein die Art und Weise, wie du diesen letzten Satz ausgesprochen hast, sagt mehr als tausend Worte.«
    Mein Hals schnürte sich zu und nur mühsam schaffte ich es, meiner Stimme einen festen Klang zu geben. »Es ist vorbei.«
    »Ganz offensichtlich. Denn sonst hättest du dir erstens nicht die Augen ausgeheult und wärst zweitens nun nicht mit Tarsos zusammen.«
    »Das mit Tarsos ist anders«, rutschte es mir heraus, bevor ich mir auf die Zunge beißen konnte. Ärgerlich zerrte ich am Schulterriemen meiner Tasche, während Jaro mir ein unverhohlen triumphierendes Lächeln schenkte.
    »Ach wirklich? Erzähl doch mal ein bisschen.«
    »Wieso bist du eigentlich überhaupt nicht schockiert, dass ich mit einem Engel zusammen war?«
    Jaro wackelte vielsagend mit den Augenbrauen, als der graue Lieferwagen wieder erschien. Wir duckten uns beide und die Strahlen seiner Scheinwerfer streiften über die Karosserie und ins Wageninnere.
    »Also wenn ich einem so eine Verrücktheit zugetraut hätte, dann dir.«
    Endlich surrte der Kleintransporter an uns vorbei und der Schein seiner Rücklichter verschwand in der Dämmerung.
    »Wo lernt man eigentlich als Dämon so einen Engel kennen? Gibt es da geheime Begegnungsstätten, von denen ich nichts weiß?«
    »Spinner …«, brummte ich.
    »Wie war er denn so? Ich stelle mir Engel irgendwie ein bisschen langweilig vor.«
    »Er war nicht langweilig.«
    »Hat er nicht ständig davon geredet, dass sie so toll sind, weil sie die Menschen und ihren verseuchten Planeten retten wollen und dabei so selbstlos und uneigennützig handeln?«
    »Nein, hat er nicht. Als Todfeinde versucht man, solche Themen zu umgehen.«
    »Weiß Tarsos, dass du ihn immer noch liebst?«
    »Jaro!«
    »Hey, ich bin doch nicht vom Mond!«
    »Aber es stimmt nicht!«
    »Hahaha …«, machte Jaro und deutete ein Gähnen an. »Ich bin dein Bruder, du kannst mir nichts vormachen. Ich durchschaue dich! Und zwar ganz leicht.« Er nickte bekräftigend. »Du kannst mir zwar viel erzählen, aber ich sehe sofort, wenn du lügst.«
    »Aber es ist wahr, was ich sage. Er hat mich …« Ich stöhnte frustriert, weil Jaro so ungeniert alte Wunden aufriss und es plötzlich wieder wehtat.
    »Er hat dich …?«
    »Er hat mich nur benutzt!«
    »Hast du Beweise oder sind es nur Vermutungen?«
    »Nimmst du ihn etwa gerade in Schutz?«, fragte ich empört. »Er ist ein Engel, dein und mein Todfeind, du erinnerst dich?«
    »Ja, aber er ist auch ein Mann und ihr Frauen könnt manchmal echt schwierig sein.«
    »Was ist das denn für ein Argument?«
    »Okay, vergiss es. Ich nehme an, du hast Beweise?«
    Ich nickte düster.
    »Na gut, dann ist es wohl eindeutig.«
    »Ich denke schon.«
    »Wer hat Schluss gemacht?«
    »Er ist ohne ein Wort verschwunden.«
    »Verstehe … Das ist natürlich nicht die feine Art.«
    »Ich will nicht weiter darüber reden, Jaro. Außerdem muss ich jetzt los zur Arbeit.«
    »Ganz wie du möchtest. Außerdem, jetzt wo du und Tarsos …« Er beendete den Satz nicht, sondern sah mich lauernd an. Ich

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