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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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ab.
    »Die Engel missbrauchen uns als Versuchskaninchen?« Mik zog ein argwöhnisches Gesicht. »Hör dich mal reden, Mann. Es mag ja sein, dass du wegen Pina ein bisschen allergisch auf die Engel reagierst, aber …«
    Mit einem Satz war Hento bei Mik und hatte ihn am Kragen seines Shirts gepackt.
    »Lass Pina da raus!«
    »Hey, jetzt komm mal wieder runter.« Mühelos schüttelte Mik den kleinen Hento ab und schob ihn dann energisch ein Stückchen von sich. »Niemand will deiner Freundin zu nahe treten, aber deine Verschwörungstheorien sind echt ein wenig überzogen.«
    »Überzogen?«, brüllte Hento und wollte sich erneut auf Mik stürzen.
    »Schluss jetzt, alle beide!« Yaris hatte einen schweren Aktenordner angehoben und ihn mit einem lauten Knall auf ihren Schreibtisch fallen lassen. »Ihr benehmt euch unmöglich. Sechs Kollegen sind heute morgen während der Ausübung ihrer Arbeit getötet worden und ihr streitet euch wie kleine Kinder!«
    »Sie haben uns getestet.« Hentos Stimme nahm einen verzweifelten Tonfall an. »Inzwischen haben sie erfahren, was sie wissen wollten. Zuerst haben sie ausprobiert, ob es uns umbringt, wenn sie uns ein Körperteil abschlagen. Dann haben sie geprüft, ob sie uns damit kriegen, wenn sie uns von innen aufschlitzen. Und nun …«
    »Was haben sie getan?«, flüsterte ich.
    Der Drehstuhl quietschte, als Yaris sich wieder hineinfallen ließ. »Sie haben den Torso durchtrennt. Haben rechts an der Taille angefangen und einmal komplett durchgezogen, fast wie bei einer Enthauptung, nur eben etwas tiefer.«
    »Alle sechs Kollegen sind auf die gleiche Weise getötet worden?«
    »Ich sage es doch«, rief Hento. »Beim ersten Angriff mit dem blauen Feuer haben sie jeweils einem Jäger im Team entweder eine Hand oder einen Fuß abgeschlagen. Beim zweiten Mal haben sie pro Team jeweils einen Kollegen von oben bis unten aufgeschlitzt. Und heute waren sechs Teams vor Ort. Pro Team gab es einen Toten, aber alle wurden auf exakt dieselbe Art getötet.«
    Yaris griff zu ihrem Telefon. »Ich mache jetzt sofort einen Termin bei der Hauptquartiersleitung für dich. Die sollen den Rat kontaktieren. Du musst denen erzählen, was du herausgefunden hast.«
    Hento nickte, während sie bereits in den Hörer zu sprechen begann.
    »Vielleicht hast du doch recht«, sagte Mik und sah ein wenig zerknirscht aus.
    »Schon okay«, erwiderte Hento. »Alle genialen Köpfe werden zuerst verkannt.«
    Es brauchte einen Moment, bevor Mik kapierte, dass Hento das nicht so bitterernst gemeint hatte, wie es von seinen Lippen kam. »Schon klar, Mann …«, grinste er dann. »Bloß keine falsche Bescheidenheit.«
    Hento zuckte breit lächelnd die Schultern.
    »Die Essenz des Ganzen hat allerdings niemand von euch erkannt«, piepste Vil mit ihrer hohen Stimme.
    »Essenz?«, grunzte Mik. »Bist du neuerdings eine genauso leidenschaftliche Köchin wie Püppi ?«
    »Nenn mich nicht immer so!« Ich warf ihm einen strengen Blick zu. Und bloß weil ich ein Mal in meinem Leben für einen verletzten Engel gekocht hatte, war ich noch lange keine Köchin.
    »Was für eine Essenz?« Hento hatte sich Vil interessiert zugewandt.
    Yaris beendete ihr Telefonat und widmete Vil nun ebenfalls ihre volle Aufmerksamkeit, genau wie die anderen im Raum.
    »Wir sind nicht mehr unsterblich.«
    Eine kleine Ewigkeit lang war es totenstill, bevor Vil erneut ihre Stimme erhob.
    »Die Engel sind die Ersten, die uns Paroli bieten. Wie viele Planeten haben wir uns schon untertan gemacht? So viele Dimensionen, so viele Zivilisationen und immer waren wir die Sieger. Und nun? Wenn Hento recht hat und sie unsere körperliche Widerstandskraft in Bezug auf dieses magische blaue Feuer getestet haben, dann können sie uns nun gezielt vernichten. Wir sind bloß eine Delegation, nur wenige Hundert auf diesem Planeten, und wir wissen nicht, wie viele es von ihnen wirklich gibt. Noch vor wenigen Wochen hatten wir angenommen, dass wir kurz davor sind, sie komplett auszurotten. Und nun kriechen sie plötzlich zu Dutzenden aus ihren Löchern. Wer sagt, dass es nicht schon Teil des Plans war, uns ihren Untergang vorzugaukeln, damit wir uns sicher fühlen? Vielleicht war all das schon Teil der Testphase und nun holen sie zum finalen Schlag aus. Wenn sie wollen, können sie uns jetzt niedermetzeln. Sie haben herausgefunden, dass es uns nicht tötet, wenn sie uns Stichwunden zufügen oder uns ein Körperteil abschlagen. Aber sie wissen, dass sie uns töten können,

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