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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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kommen, spar dir die Mühe.«
    Tarsos packte die Verbindungskette meiner Handschellen und zog daran. Ich taumelte und wäre fast gefallen. Er drängte mich bäuchlings vor eine Wand und presste seinen großen Körper gegen meinen Rücken.
    »Sag mir, dass es dir nicht bei mir gefallen hat.« Er leckte meinen Hals hinab und biss dann zärtlich in die Haut meiner Schulter. »Sag mir, dass du wirklich denkst, ich hätte all das nur gespielt.«
    »Das zählt nicht mehr«, keuchte ich. »Du bist eine Marionette meines Vaters und dafür verachte ich dich!«
    »Du verachtest mich?« Er schob sein Becken vor und wieder spürte ich die Härte dort. »Sag das noch mal.« Seine Erregung ließ sich auch im Klang seiner Stimme nicht verbergen.
    »Wenn ich doch mehr als ein Job war, warum lässt du mich dann nicht gehen?«
    »Das kann ich nicht.« Er begann , sich an den Knöpfen meiner Hosen zu schaffen zu machen. »Und im Moment will ich das auch gar nicht …«
    Ein seltsames Rauschen erklang. Ich erstarrte und auch Tarsos ließ seine Finger am Bund meiner Hose ruhen. Es klang wie ein böiger Windstoß, wie Wellen im Meer, wie … das Schlagen von Flügeln?
    Die kläglichen Überreste meiner gläsernen Balkontür explodierten in einem Scherbenregen. Tarsos ließ von mir ab und schwang herum. Ich folgte seiner Bewegung und gemeinsam sahen wir auf das, was eben in meinem Wohnzimmer gelandet war.
    »Was zur Hölle …«, japste Tarsos und tastete panisch nach seinem Telefon. Ich hingegen starrte immer noch auf den Engel. Die grauen Federn schimmerten im Licht des beginnenden Tages und nur Sekunden später hatte er sie eingezogen und hob langsam den Kopf. Sein blondes Haar fiel über seine Schultern und die silbernen Plättchen seines Brustpanzers blitzten auf. Mit einem Schlag war alle Luft aus meinen Lungen gewichen.
    »Nikka.« Der Klang der vertrauten Stimme war beängstigend und tröstlich zugleich. Tarsos wich bis an die Wand zurück, den Blick unverwandt auf Levian gerichtet.
    »Was sollen die Handschellen?« Weder Tarsos noch ich waren fähig zu antworten. Levian zog die Stirn kraus. »Nikka, warum bist du gefesselt?«
    »Dieser Kerl hier gehört zu meinem Vater«, stieß ich hervor.
    Tarsos schien sich plötzlich wieder gefasst zu haben. Er tippte hastig einige Tasten auf seinem Telefon, dann ließ er es zurück in seine Tasche gleiten.
    »Verschwinde, Engel«, knurrte er dann und seine Reißzähne schnellten hervor.
    Levian lächelte träge. »Das Gleiche würde ich dir raten, wenn dir dein Leben lieb ist, Dämon.«
    Tarsos taxierte sein Gegenüber , und da er kein Flammenschwert ausmachen konnte, fühlte er sich offenbar sicher. »Mal abgesehen davon, dass ich soeben Verstärkung gerufen habe, könnte ich dir innerhalb von Sekunden den Hals aufreißen und dich ausbluten lassen.« Er machte drohend zwei Schritte auf Levian zu. »Also rate ich dir, du lässt uns gehen und ich verspreche dir, ich werde ihrem Vater nicht erzählen, dass seine Tochter bei gewissen Engeln namentlich bekannt ist. Das allein würde nämlich schon reichen, dass er sie eigenhändig verbannen würde.«
    »Sie bleibt bei mir, Dämon.«
    »Ich soll sie bei einem Todfeind lassen? Niemals!«
    »Tu doch nicht so, als würdest du mich retten, Tarsos! Du bringst mich geradewegs zu Vater, der mich als Bedrohung seiner kleinen Verschwörung sieht und mich bereits in meinem eigenen Elternhaus gefangen nehmen lassen wollte .«
    »Irgendwann wirst du es verstehen, Nikka! Aber im Moment …« Er warf einen verächtlichen Blick auf Levian. »… habe ich eher den Eindruck, du bist so verwirrt, dass du schon mit den Engeln gemeinsame Sache machst.« Wieder griff er nach der Verbindungskette meiner Handschellen und wollte mich aus dem Zimmer zerren. »Deine Familie wird schon dafür sorgen, dass dir die Flausen vergehen!«
    »Lass mich los«, kreischte ich.
    »Dämon …« Levians Stimme klang beängstigend ruhig. »Lass sie gehen.«
    Tarsos lachte heiser. »Und wenn nicht? Wer will mich schon daran hindern?«
    »Ich, zum Beispiel.« Wie aus dem Nichts hatte Levian den metallenen Griff eines Flammenschwerts hervorgezaubert. Er drehte ihn lässig zwischen den Fingern und sah Tarsos herausfordernd an.
    »Du bluffst, Federvieh«, bellte Tarsos und riss ein weiteres Mal schmerzhaft an meinen Fesseln. Ich jammerte, als das scharfe Metall in meine Haut schnitt.
    »Mitnichten.« Levian stoppte das Spiel mit dem Schwertgriff und eine orangefarben leuchtende

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