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Hoellischer Verrat

Hoellischer Verrat

Titel: Hoellischer Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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nicht mutwillig in so eine Situation gebracht. Du hattest deinen Job schon oft genug für mich riskiert. Also suchte ich nach einer anderen Möglichkeit. Natürlich musste ich vor meinesgleichen so tun, als würde ich herumspionieren. Sonst hätte man niemals mit mir kooperiert und mir Medikamente zukommen lassen. Glaub mir, bei uns würde so eine Verbindung ebenso wenig geduldet wie bei euch.«
    So, wie er es erzählte, machte es alles Sinn , doch trotzdem …
    »Warum bist du gegangen?«, fragte ich und wollte jetzt hier und sofort wissen, warum er mich einfach verlassen hatte. Mir all diesen Kummer und Schmerz bereitet, mich ins Tal der Tränen geschickt und einfach dort vergessen hatte.
    »Sie wurden misstrauisch, als ich keine neuen Informationen liefern konnte. Ich hatte ja nie bei dir spioniert, mir alles nur ausgedacht. Und als wir mit dem blauen Feuer so weit waren, dass wir in die Testphase gehen konnten, hatte ich als Kommandant kaum noch ein Argument, weiter hierzubleiben, statt mit meiner Truppe für die finale Schlacht zu trainieren.«
    »Und warum keine einzige Nachricht?«, flüsterte ich.
    »Sie hatten angefangen, uns zu beobachten. Nachts bin ich aufgewacht, nachdem wir …« Er brach ab und blickte fast ein wenig verlegen. »Ich habe das Geräusch von Flügeln gehört, draußen an den Fenstern. Da wusste ich, dass sie misstrauisch geworden waren. Vielleicht vermuteten sie, ich könnte dir mehr über uns Engel erzählen, als gut für unsere Art wäre. Also sprang ich noch in derselben Minute auf, raffte meine Sachen zusammen und verschwand, als wärst du mir völlig egal. Später erfuhr ich, dass sie tatsächlich beobachtet hatten, wie ich deine Wohnung verließ. Dadurch argwöhnten sie nicht mehr, dass du mich vielleicht verführt und auf deine Seite gezogen haben könntest.«
    Ich lachte bitter, als ich mich an unsere erste und gleichzeitig letzte gemeinsame Nacht erinnerte. Der Engel fasste sich an den Hals und seine Finger strichen über zwei helle, punktförmige Narben. Es waren die Spuren meines Bisses. »Ich habe oft daran gedacht«, sagte er leise.
    Mein Widerwille schwand. »Wieso bist du überhaupt hier?«
    »Ich muss mit dir reden«, sagte er. »Es ist wichtig.«
    »Lass mich raten: Es geht um meinen Vater.«
    »Richtig. Er versucht, an die Formel zu kommen.«
    »Welche Formel?«
    »Die magische Formel, mit der man normales Feuer in das babylonische verwandelt.«
    Ich seufzte, kniff die Augen zusammen und massierte meine Nasenwurzel. »Und was bitte …?«
    »Das blaue Feuer meine ich«, unterbrach er mich.
    Ich ließ von meiner Nase ab und sah ihn müde an. »Was sollte mein Vater mit eurem bably … babilio …«
    » Babylonischen Feuer .«
    »Genau. Es bringt euch nicht um, richtig? Ich habe gesehen, wie ein Engel im Kampf davon berührt wurde. Er hatte nicht mal eine Brandwunde. Von daher ist es für Vater uninteressant.«
    »Nein, uns bringt es nicht um, weil es eine Waffe der Engel ist. Unsere Magie richtet sich nicht gegen unseresgleichen.« Levian machte eine bedeutungsvolle Pause. »Aber es tötet Dämonen.«
    In meinem Kopf begann es zu rattern . Vater interessierte sich also für eine Möglichkeit, Dämonen zu töten. Warum in aller Welt sollte er das tun?
    »Woher weißt du das alles?«
    »Nachdem uns aufgefallen war, dass jemand gezielt Jagd auf uns machte, legten wir Köder aus. Engel, die sich bewusst allein herumtrieben, um wie eine leichte Beute zu wirken. Wir statteten sie mit Wanzen aus, um verfolgen zu können, was mit ihnen passierte …« Levian schluckte schwer. »Was wir dann hörten, war …«
    »Ich weiß«, flüsterte ich. »Ich habe es gesehen.«
    »Sie foltern sie! Und immer geht es nur um die magischen Wörter der Formel. Engel sind sehr treue, willensstarke Wesen, aber irgendwann wird einer von ihnen einbrechen und die Formel weitergeben. Das müssen wir verhindern.« Wieder brach er ab und legte dann seine Hände auf meine Schultern. »Wir werden das Haus deines Vaters angreifen und die Unsrigen befreien. Ich bin eigentlich nur hergekommen, weil ich hoffte, dich hier und nicht auf dem Anwesen deines Vaters anzutreffen.«
    »Wann?«, fragte ich panisch. »Wann wollt ihr das Haus meiner Eltern angreifen?«
    Levian sah auf den Boden. »Der Angriff sollte mittlerweile schon begonnen haben.«
    »O nein!« Ich zerrte an meinen immer noch gefesselten Händen. »Mein Bruder und seine Freundin sind dort. Er war es, der mich überhaupt erst auf den Bunker

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