Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen
bunt gemischt durcheinander, obgleich man sagen kann, dass Stauden dabei den größten Anteil haben. Stauden sind nicht verholzende mehrjährige Pflanzen, deren oberirdische Teile den Winter über zumeist absterben. Sie überdauern die kalte Jahreszeit in ihrem Wurzelstock, aus dem sie im Frühling wieder neu austreiben. Klassische Beispiele sind Pfingstrosen, Rittersporn und Akelei. Auch viele Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Narzissen, Schneeglöckchen und Buschwindröschen zeigen diese Lebensweise. Sie haben jedoch zum Überwintern spezielle unterirdische Speicherorgane ausgebildet, die ihnen im Frühling einen schnellen Start ermöglichen.
Die Staudenvielfalt in mitteleuropäischen Gärten ist inzwischen unüberschaubar geworden. Ständig werden neue Arten eingeführt und „frische“ Sorten gezüchtet. Es gibt die unterschiedlichsten Farben, Formen und Wuchseigenschaften, sodass sich für jeden Geschmack und so ziemlich alle Gartensituationen etwas Passendes finden lässt. Die schönsten Staudenbeete gibt es ohne Zweifel in England. Perfekt geplant, sind sie dort der Grundstein für jeden Cottage-Garten, der etwas auf sich hält. Bei mir ist es mit der perfekten Planung allerdings etwas weniger weit her. Ich pflanze Stauden lediglich nach zwei Kriterien: Sind die Standortansprüche der Pflanze erfüllt und ist noch Platz frei?
Diese alte Primelsorte trägt ihre pinkfarbenen Blüten in lockeren Dolden und gehört zu den Gartenschätzen meiner Großmutter.
Start in die Pflanzsaison
Die Gartensaison beginnt für den Staudenliebhaber bereits ganz zeitig im Frühling. Nach der Schneeschmelze lassen sich die Pflanzen besonders gut teilen und verpflanzen, weil die Wachstumsphase gerade erst begonnen hat. Im Sommer würden Stauden sehr unter der Hitze und Trockenheit leiden und sich nur langsam wieder erholen.
Einige erstaunlich robuste Stauden sind zu dieser Jahreszeit bereits auf dem Höhepunkt ihrer Blüte angelangt: Leberblümchen, Christrosen, Primeln, Lungenkräuter, Buschwindröschen, Veilchen, Frühlingsplatterbsen und so manche Polsterstaude im Steingarten sind solche Frühaufsteher. Zusammen mit verschiedenen Zwiebelgewächsen sorgen sie bei mir dafür, dass die Beete bereits im März wieder Farben und Formenvielfalt in Hülle und Fülle ausstrahlen.
Schätze aus Großmutters Garten
In jüngster Zeit haben alte, in Vergessenheit geratene Primelsorten mein Interesse vermehrt geweckt. Die modernen, großblumigen Sorten der Kissenprimel sind heutzutage zur billigen Massenware verkommen und taugen kaum noch zum Auswildern im Garten. Sie haben nichts mehr von dem Charme, der vielen traditionellen Sorten zu eigen ist. Glücklicherweise kultiviert meine Großmutter noch eine ganze Reihe althergebrachter Primeln. Ursprünglich stammen sie aus dem Garten meiner Urgroßmutter und wurden von Generation zu Generation weitergegeben, weil sie ausgesprochen robust, langlebig und schön sind. Entstanden sind sie aus Kreuzungen verschiedener Kissenprimeln (Primula vulgaris ) mit der heimischen Waldschlüsselblume (Primula elatior ) . Sie kombinieren daher die Farbenvielfalt der Kissenprimeln mit dem lockeren Wuchs der Waldschlüsselblumen. Dolden aus bis zu 20 rosafarbenen, violetten, pinkfarbenen, weißen, gelben, orangefarbenen und roten Blüten stehen an schlanken Schäften und bringen eine unbeschwerte Leichtigkeit in den Garten. Meine Großmutter hat mir Ableger vieler schöner Sorten geschenkt, und nun kümmere ich mich darum, dass sie erhalten bleiben. Jedes Jahr im Frühling pflanze ich nach der Blütezeit größere Pflanzen um und vermehre sie durch Teilung. Das geht recht problemlos, und man erhält dabei so viele Ableger, dass auch Freunde und Bekannte welche haben können.
Einige andere alte Sortengruppen der Gattung Primula haben es inzwischen etwas leichter, weil sie gerade eine Renaissance erleben. Besonders die Aurikeln (Primula auricula ) und die Goldrandprimeln ( Primula x veris 'Gold Lace') werden wieder vermehrt im Gartenhandel angeboten und sind – wie die Sorten aus dem Garten meiner Großmutter – dankbare, langlebige Gartenpflanzen.
Aconitum x arendsii , der Herbsteisenhut
Die Sache mit dem Staunen
Ohne Zweifel haben in der Zeit vom Frühsommer bis zum Herbst die Stauden ihren großen Auftritt im Garten. Ein ländlicher Garten ohne Edelpfingstrose, Rittersporn, Eisenhut, Kugeldistel, Glockenblume, Sonnenbraut, Sonnenhut, Schafgarbe, Witwenblume, Storchenschnabel, Gelenkblume,
Weitere Kostenlose Bücher