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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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erweitert einen vielfältigen Garten um die Schönheit des Vergänglichen, die nirgends deutlicher zum Vorschein tritt als hier. Alles ist vergänglich. In einigen Jahren werden von vielen meiner Rostgebilde wohl nur noch unerkennbare Brösel übrig geblieben sein und nichts mehr erinnert an ihre Existenz. Sie sterben langsam. Langsam aber sicher-und werden dabei immer mehr dem Erdboden gleich.
     

    Scheinakelei, Polsternelke, Feldthymian und Bartfaden unterstreichen den verwunschenen Charme, den die rostige Gießkanne ausstrahlt
     

    Im Frühsommer erscheinen die hübschen Blütensterne der Spinnwebenhauswurz und es wird richtig bunt im Tonscherbengarten.
    Der Ton macht die Musik – der Tonscherbengarten
    Der Ton macht die Musik – der Tonscherbengarten
    Ist man einmal nicht so gut gelaunt oder leidet unter Aggressionsstau, hilft es angeblich, Porzellan zu zerschlagen. Tontöpfe haben sicher den gleichen Effekt, und es macht sogar Spaß sie zu zertrümmern, wenn man einen guten Tag hat und allerbester Laune ist. Mit ein bisschen Kreativität kann man das dabei entstehende Scherbenmeer nämlich zur Verschönerung des Gartens einsetzen.
    Die Idee, einen Tonscherbengarten anzulegen, war bei mir die Folge eines spontanen Kaufrausches, bei dem ich unter anderem eine Kiste voll verschiedener Hauswurze (Sempervivum ) erstanden hatte. Hauswurze liegen momentan im Trend, denn neben ihren hübschen sommerlichen Blütensternen zieren sie das ganze Jahr über mit den artischockenförmigen Blattrosetten. Es gibt sie in verschiedenen rötlichen, braunen und grauen Schattierungen, mit weißen, gelben oder rosafarbenen Blüten. Besonders die Sorten der Spinnwebenhauswurz (Sempervivum arachnoideum ) mag ich sehr gern. Bei ihnen sind die Blattrosetten von silbrigen Haaren überzogen, die der Pflanze im Hochgebirge als Kälte- und Verdunstungsschutz dienen.
    Zuerst wollte ich meine neuen Hauswurze nur überall im Natursteingarten zwischen den anderen Pflanzen verteilen. Ich befürchtete aber, dass sie dort schnell von wüchsigeren Pflanzen überwuchert werden könnten. Also musste wieder einmal ein eigener Bereich her! Zu der Zeit führte noch ein Rindenmulch weg mitten durch den Steingarten, um in das dahinterliegende Staudenbeet gelangen zu können. Eigentlich diente er dem Zweck, mir die Pflegearbeiten zu erleichtern, aber ich beschloss kurzerhand, dass er von nun an der Geschichte angehören sollte. Schon bald war er unter einem Haufen aus sandiger Erde verschwunden. Den dabei entstandenen Hügel bepflanzte ich dann mit den verschiedensten Sempervivum-Arten. Weil sie vorher in Tontöpfen standen, hatte ich nach getaner Arbeit einen ganzen Stapel von diesen übrig. Zum Wegwerfen waren sie mir irgendwie zu schade. Außerdem, so fand ich, passte das Ziegelrot sehr gut zu den Sempervivum-Pflanzen. Und wieder folgte ich einer spontanen Eingebung: Ich schlug die Töpfe einfach kurz und klein, bis nur noch Scherben um mich herumlagen. Diese Tonscherben legte ich überall zwischen die Hauswurze, und schon war ein neuer Gartenbereich entstanden – der Tonscherbengarten.
     

    Zahlreiche Raritäten, wie die elegante Hosta venusta , verbergen sich im Tonscherbengarten. Glockenblumen, Storchschnabel und Rittersporn sorgen für den passenden Hintergrund.
    Farbkleckse im Trümmerfeld
    Wann immer ich zu neuen Tontöpfen komme, vergrößere ich meinen Scherbengarten. Längst finden sich darin nicht mehr nur Sempervivum -Arten, sondern auch viele andere Pflanzen. In meinem Tonscherbengarten haben deswegen etliche zierliche Pflanzen und Raritäten eine Heimat gefunden, die man an anderen Standorten leicht übersehen würde. Zwergenhafte Akeleien, wie die heimische Aquilegia einseleana und die amerikanische Aquilegia chaplinei zum Beispiel. Beide haben ganz fein gefiedertes Blattwerk, sodass man außerhalb der Blütezeit denken würde, man hätte es mit kleinen Farnen zu tun. Wenn sie dann aber blühen, wird es richtig fröhlich und farbenfroh zwischen den Scherben: A. einseleana trägt leuchtend blaue Blüten mit ganz kurzen Spornen, A. chaplinei hat ein strahlendes Goldgelb zu ihrer Farbe auserkoren. Da sie ausgesprochen langspornig ist, erinnern ihre Blüten an Kometen.
    Das zierliche Hungerblümchen hat seinen Auftritt schon einige Monate vor den Akeleien. Oft erscheinen seine gelben Kreuzblüten bereits Ende Februar und läuten so den Blühreigen der Zwerggewächse ein. Ein ganz besonderer Schatz ist Hosta venusta , die im Vergleich zu den

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