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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miriam E. Schmidt
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Situation in ein gemeinsames Lachen, denn schließlich sind sie ein Paar, weil sie sich gern haben und zusammen sein wollen.
     
     
     

3. Kinderwunsch: Mir läuft langsam die Zeit davon
     
    Ein Blick in die Vergangenheit
     
    Zu Zeiten von Eva und Artus war Familienplanung kein Thema. Verhütungsmittel gab es nicht, und inwieweit unsere ältesten Vorfahren überhaupt den Zusammenhang von Geschlechtsverkehr und Zeugungsakt kannten, darüber lässt sich nur spekulieren. Kinder waren in der Sippe ein selbstverständlicher Teil und je mehr eine Familie bekam, desto größer waren die Chancen, dass einige ihrer Nachkommen die rauen Zeiten überlebten und damit zum Erhalt des Clans beitrugen. Außerdem konnten sie ihre Eltern bei Krankheit oder im Alter versorgen, auch wenn Letzteres eher unwahrscheinlich war, denn unsere Urahnen hatten in den seltensten Fällen eine Lebenserwartung, die über 40 Jahre hinaus ging. Auch überlebten viele Frauen schwierige Geburten oder das berühmte Kindbettfieber gar nicht erst, so dass sich ihre Partner schnell um einen Ersatz bemühen mussten, wollten sie ihren bisherigen Nachwuchs versorgt wissen. Da die Sterblichkeit der Männer ebenfalls sehr hoch war, wechselten Partner allein schon aus diesen Gegebenheiten heraus oft sehr rasch, so dass in jede Sippe immer wieder neues Blut kam und die Kinder einer Familie nicht unbedingt nur von einem Elternpaar abstammten.
    Überlegungen, ob der gegenwärtige Partner »der Mann fürs Lebern war, einen guten Vater abgab oder ob Frau sich ihre Zukunft anders als in einer Höhle mit einer Horde Kinder vorstellen konnte, gab es zu damaligen Zeiten mit Sicherheit nicht. Die Rollen waren klar verteilt: er der Beutejäger und sie die Nesthüterin. Aber selbst bis in die jüngste Vergangenheit, in der Generation derer, die vor 1950 geboren wurden, waren Kinder ein ganz natürlicher und wichtiger Bestandteil der Familie. Man heiratete und bekam Kinder, die in der Regel auch zum Unterhalt der Familie beitrugen. Eine Debatte über die Rolle der Frau, ihr Selbstverständnis als gleichwertige Partnerin, ihren Wunsch nach einer eigenen Karriere oder die Überlegung, Kinder überhaupt in die Welt zu setzen, begann in größerem Rahmen erst nach Einführung der Pille in den »Roaring Sixties« und in der berühmt-berüchtigten Hippie-Ära in den Siebzigern, als plötzlich alles möglich schien. In den USA wurde die Pille i960 zugelassen und in Deutschland 1961 eingeführt. Aber erst die so genannte 68er-Generation, die aus der damals politisch engagierten Studentenbewegung kam, etablierte die Pille fest als Bestandteil ihres Daseins. Obwohl oder gerade weil sie zu damaligen Zeiten heftigst umstritten war und die katholische Kirche ihren Einsatz bis heute ablehnt. Die damalige Parole »Wer zweimal mit der selben pennt, gehört schon zum Establishment« macht eindrucksvoll deutlich, dass feste Partnerschaften, Kinder und Familie als Wertesystem der damaligen Elterngeneration so ziemlich das Allerletzte waren, was sich die Jugend für ihre Zukunft vorstellte. Dementsprechend heftig waren auch die Auseinandersetzungen über Werte, Moral und Familie, durch die aber erst die Diskussion, ob Kinder oder nicht, aus der Taufe gehoben wurde.
    Heute ist für uns eine gemeinsame Zukunftsplanung mit dem Partner selbstverständlich. Frauen gelten zumindest in unserem Kulturkreis als gleichberechtigt und genießen wenigstens in Ansätzen das Recht, über ihren Bauch selbst entscheiden zu dürfen. Was heute für die meisten Frauen keiner Diskussion mehr bedarf, musste hart und mühsam erkämpft werden. Auch das Recht, Kinder gegen die persönliche Freiheit, Beruf und Karriere aufzuwiegen und sich frei zu entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen. Allerdings fragen sich zu Recht auch mehr und mehr Männer, ob sie sich überhaupt in der Lage sehen, Kinder in die Welt zu setzen, sie ernähren zu können, und ob sie bereit sind, auch ihre persönliche Freiheit dafür aufzugeben.
     
     
     
    Lisa dreht ihre Pillenschachtel nervös in den Händen. Heute müsste sie eigentlich wieder mit den Tabletten anfangen, doch seit Monaten kreisen ihre Gedanken immer wieder um die Frage, ob sie ein Kind möchte oder nicht. Ihr 34. Geburtstag steht vor der Tür und Lisa hat ständig das Gefühl, dass ihre biologische Uhr im Kopf immer schneller und lauter tickt. »Soll ich einfach mit der Pille aufhören?«, fragt sie sich nicht zum ersten Mal. »Aber was sage ich Stefan, wenn ich

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