Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander

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Nachthimmel ab.
    „Danke, Matthew.“
    In ihrer leisen Stimme lag noch mehr als nur der Ausdruck ihrer Dankbarkeit. Das rührte etwas in ihm an.
    „Ich mache nur meine Arbeit, Madam. Schließlich bin ich nur ein bezahlter Scout“, flüsterte er zurück.
    Sein Körper war müde, aber sein Verstand war hellwach und steckte noch voller Energie. Nach einigen Minuten hörte er Annabelles gleichmäßigen Atem und stützte sich auf einen Ellenbogen. Sie hatte einen Arm angewinkelt und ihr Kinn auf die Hand gelegt. Sie sah friedlich aus. Er schaute sie lange an, dann legte er sich wieder auf sein Lager zurück, obwohl er wusste, dass er so schnell nicht einschlafen könnte.
    Was in aller Welt machte er hier draußen mit ihr? Er seufzte, da er genau wusste, was sein ursprünglicher Beweggrund gewesen war: die Ranch, die in Idaho wartete.
    „Komm mit uns, Matthew“, hatte Johnny an jenem Abend in der Hütte zu ihm gesagt. Er hörte die Stimme seines Bruders so klar, als säße er neben ihm. „Komm mit uns nach Idaho. Ich habe dort eine Ranch, wie wir sie uns als Kinder immer gewünscht haben. Das Land ist groß genug für uns beide.“ Johnny beugte sich auf dem Schaukelstuhl vor und beschrieb ihm die Wiesen und Bäche, die sich am Fuß der Berge ausbreiteten. Sein Gesicht hatte vor Begeisterung fast geleuchtet.
    Matthew gelang es, seine Überraschung über dieses Angebot nicht zu zeigen, während ihm sein Bauchgefühl sagte, dass Johnny bestimmt maßlos übertrieb. Es wäre nicht das erste Mal. „Woher hast du das Geld für so viel Land?“
    „Ich habe die Farm in Missouri verkauft. Die Hälfte des Landes gehört also rechtmäßig dir.“
    Matthew lachte. „Unsere alte Farm würde nie das Geld einbringen, das du für so viele Hektar in Idaho brauchst.“
    Johnny zuckte mit den Achseln. „Ich habe in den letzten Jahren einiges verändern können, und ich habe hier und da ein paar Extraarbeiten angenommen und so viel verdient, dass ich einiges sparen konnte. Ich habe für die Farm mehr bekommen, als du vielleicht …“
    „Nein, danke, großer Bruder.“ Matthew hielt abwehrend eine Hand in die Höhe und schüttelte den Kopf. „Ich habe die Chance auf eine eigene Ranch unten bei San Antonio. Dort wohnt ein Mann, der bereit ist, mir zu helfen.“ Er betrachtete die Hütte mit dem maroden Dach und den grob bearbeiteten Wänden und zog langsam einen Mundwinkel nach oben. „Wenn das hier beweist, wie gut es in den letzten Jahren für dich gelaufen ist, gehe ich lieber nach Texas.“
    Johnnys Miene verriet, dass ihn diese Worte verletzten, und obwohl Matthew sich darüber nicht freute, nutzte er diese günstige Gelegenheit. Er konnte seinen Bruder nicht körperlich besiegen, aber mit Worten war er schon immer besser gewesen als er. Johnny hatte Muskeln, Matthew hatte einen Mund. Das war immer seine Waffe gegen seinen älteren Bruder gewesen, und er würde sie wieder einsetzen, wenn er Johnny dazu bewegen könnte, seinen Fehler einzusehen. Selbst wenn er ihn damit verletzte.
    Johnny faltete die Hände zwischen seinen Knien. „Warum kommst du nicht nach Hause, Matthew? Ich denke, es wäre an der Zeit.“
    Die Frage seines Bruders traf Matthew unvorbereitet. „Nach Hause“, schnaubte er. „Glaubst du, Idaho wäre für mich ein Zuhause?“
    „Das könnte es sein“, sagte Johnny mit leiser Stimme. „Ich glaube, du würdest dort finden, was du jahrelang gesucht hast.“
    „Und was habe ich deiner Meinung nach gesucht? Wir sprechen beide von der gleichen Sache: von einer eigenen Ranch. Nur dass ich meine unten in Texas aufbauen will. Aus eigener Kraft.“
    „Aus eigener Kraft …“ Johnny lachte leise. „Das können gefährliche Worte sein, auf die ein Mann nicht seine Hoffnung setzen sollte.“
    „Seit wann bist du ein Philosoph geworden, Johnny?“
    Ein Lächeln zog über Johnnys Gesicht. „Ich habe mich in den letzten Jahren verändert.“ Genauso schnell, wie es gekommen war, verschwand das Lächeln wieder. „Du wirst unten in Texas nicht finden, was du suchst. Es ist nicht dort, Matthew. Und vor der Erinnerung an das wegzulaufen, was Haymen Taylor dir und mir angetan hat, wird dich auch nicht näher an das Ziel bringen, das du suchst. Glaub mir das.“
    Matthews Frustration wuchs. „Und du wirst das, was du suchst, nicht im Bett mit dieser Frau da drinnen finden. Ich kenne Frauen wie sie, und ich kann dir genau sagen, hinter was sie …“
    „Du kennst Frauen wie sie?“ Johnny zog die Augen zusammen.
    Als