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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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unweigerlich der krasse Gegensatz zwischen der schmächtigen Figur dieses Mannes und dem kräftigen, muskulösen Barkeeper in Parkston auf. Er räusperte sich. „Wo kann ein Mann hier in der Stadt ein wenig Unterhaltung finden?“
    „Eine Straße weiter. Graues Schindelhaus auf der Südseite. Sagen Sie, dass ich Sie geschickt habe.“ Der Barkeeper beugte sich vor. Seine Augen wurden größer, falls das überhaupt noch möglich war. „Sie erweisen sich erkenntlich, wenn ich ihnen Kunden schicke. Wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    Matthew nickte und fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand seines Glases. „Sie haben verschiedene Typen?“ Er trank einen kleinen Schluck.
    Der Mann lächelte und griff unter die Theke. Mit der gleichen Geschmeidigkeit, mit der er seine Trümpfe beim Pokern ausspielen könnte, legte er fünf Fotos auf die Bar.
    Matthew verschluckte sich fast.
    Der Mann schmunzelte. „Sie sind nicht schlecht, was? Besonders die hier.“ Er deutete mit seinem tabakbraunen Zeigefinger auf ein Bild.
    Matthew hatte Rancharbeiter von solchen Fotos sprechen hören, selbst aber hatte er noch nie eines gesehen. Er betrachtete die Gesichter der Frauen, obwohl die Bilder eindeutig nicht mit dem Ziel gemacht worden waren, ihre Gesichter zur Schau zu stellen. Keine der Frauen sah chinesisch aus, aber Annabelle hatte ihm erklärt, dass es Möglichkeiten gab, ein Mädchen völlig anders aussehen zu lassen, zum Beispiel um einiges jünger oder älter, als sie in Wirklichkeit war. Trotzdem glaubte er nicht, dass eine von ihnen Sadie war, so wie Annabelle sie ihm beschrieben hatte.
    Mit Mühe konzentrierte er sich auf seinen Whiskey und räusperte sich. „Wie jung sind die Mädchen?“
    Der Barkeeper brummte. „Ich weiß, was Sie meinen, mein Freund, aber dafür kommen Sie einen Monat zu spät. Vor ungefähr vier Wochen war eine ganz Junge hier. Ich war nicht oben bei ihr, aber ich habe von ihr gehört. Sie sah aus, als käme sie von weit her, hat man mir erzählt. Schwarze Haare, die bis weit über ihre Taille reichten.“
    Matthews Herz hämmerte kräftig in seiner Brust. Er konnte sich Annabelles Reaktion bereits vorstellen, wenn sie das hörte. Er zwang sich zu einem enttäuschten Seufzen. „Aber dieses Mädchen ist nicht mehr da?“
    „Leider nicht.“
    Matthew zögerte, da er nicht zu übereifrig wirken wollte, aber er musste es wissen. „Irgendeine Ahnung, wo sie jetzt sein könnte?“
    Der Mann schüttelte den Kopf und tippte dann wieder auf das Bild. „Aber glauben Sie mir, die hier ist auf jeden Fall …“
    Matthew ließ sein Glas auf der Theke stehen und verließ den Saloon, noch bevor der Mann seinen Satz zu Ende gebracht hatte. Als er um die Ecke bog, an der er und Annabelle sich treffen wollten, und sie nicht da war, ging er weiter in Richtung Bordell. Hier fand er sie. Sie kam auf ihn zu.
    „Nichts“, flüsterte sie, als sie mit hängendem Kopf näher kam. „Ich konnte nur mit der Bordellmutter sprechen, und sie wollte mir nichts verraten.“
    Er hob sanft ihr Kinn nach oben. „Sadie war hier. Vor ungefähr einem Monat. Wir kommen ihr näher, Annabelle. Wir werden sie finden.“
    Sie atmete scharf aus. Ihre Augen wurden feucht. Sie trat vor, als wollte sie ihn umarmen. Dann blieb sie stehen und ergriff seine Hand mit beiden Händen. „Danke, Matthew“, flüsterte sie und drückte kurz seine Hand, bevor sie ihn wieder losließ.
    Schweigend gingen sie weiter zu der Stelle, wo sie Manasseh angebunden hatten. Matthew warf im Gehen mehrmals einen vorsichtigen Blick auf Annabelle und konnte sich die unerwartete Enttäuschung, die seine Schritte schwerer machte, selbst nicht erklären.
    Er löste die Zügel vom Pfosten und führte das Pferd zu ihr. „Du reitest diesmal vorne.“
    „Es macht mir nichts aus, wieder hinten zu sitzen.“ Sie bedeutete ihm, zuerst aufzusteigen, als wäre die Sache damit geklärt.
    Ärger trat an die Stelle von Matthews Enttäuschung. „Ich habe dich heute Abend auf dem Weg in die Stadt fast verloren. Zweimal. Und wenn ich mich richtig erinnere …“ Er verzog einen Mundwinkel, um zu zeigen, dass es keine so große Sache war, während er sich fragte, warum er sie dann zu einer machte. „… hatte ich dir gesagt, dass du dich festhalten sollst.“
    Sie hob das Kinn. „Ich habe mich festgehalten.“
    „Ja, hinten am Sattel! Aber nicht an mir.“ Seine Worte kamen schärfer, als er beabsichtigt hatte.
    Sie erwiderte einen Moment seinen Blick, dann zuckte sie mit

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