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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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anstarrte, und er war ihr für ihr Verständnis dankbar. Er sah schließlich nicht nur ihren Körper. Er sah alles, was sie war. Aber ein Teil von diesem allen war auch, dass er sie begehrte. Kathryn Jennings hatte ihn mit ihrer Bitte, eine gemeinsame Basis mit Annabelle zu suchen, herausgefordert. Als er daran dachte, wozu ihre Bitte geführt hatte, stieß er ein leises Seufzen aus. Er hatte mit dieser Frau viel mehr als nur eine gemeinsame Basis gefunden. Die Veränderung, die in ihr stattgefunden hatte, faszinierte ihn und verschlug ihm buchstäblich die Sprache.
    „Habe ich noch Zeit für ein schnelles Bad im Bach?“, fragte er.
    „Wenn du dich beeilst. Sadie und ich gehen nach dem Essen baden.“
    Er holte den Wascheimer und frische Kleidung aus dem Wagen und marschierte los. Nachdem er ein Stück flussabwärts gegangen war, zog er sich aus und sank in das kühle Wasser. Er seifte sich die Haare ein und tauchte den Kopf mehrmals unter. Ihm fiel auf, wie lang seine Haare seit seinem letzten Friseurbesuch in Willow Springs gewachsen waren. Er wusch und rasierte sich, zog sich wieder an und ging zum Lager zurück.
    Als er zum Lagerfeuer kam, stellte er fest, dass Annabelle und Sadie auf ihn warteten. Ihm wurde warm ums Herz, als er beide lächeln sah, doch als er das verschmitzte Funkeln in Annabelles Augen entdeckte, wurde er argwöhnisch.
    Er verlangsamte seine Schritte. „Was ist los?“
    „Nichts ist los!“ Annabelle zuckte mit den Achseln. „Wir sind nur froh, dass du zurück bist.“
    Sadie hielt ihm einen Blechteller hin, auf dem sich knusprig gebratener Speck, gekochte Kartoffeln und dampfende Brötchen, die bereits geteilt und mit Butter bestrichen waren, häuften.
    Er bedankte sich, nahm den Teller und warf einen Blick auf Annabelle. Dann schaute er wieder Sadie an, da er diesen beiden – besonders wenn sie zusammen waren – nicht über den Weg traute. Er betrachtete argwöhnisch das Essen. Als ihm nichts Ungewöhnliches auffiel, hob er den Blechteller über seinen Kopf und prüfte die Unterseite.
    Damit entlockte er Sadie ein Schmunzeln.
    Annabelle kicherte. „Ich verspreche dir, Matthew: Wir haben nichts gemacht!“
    „Und das soll ich euch glauben?“
    Annabelles Kinnlade fiel nach unten. „Ich bin zutiefst verletzt.“ Aber ihr Tonfall sagte etwas ganz anderes.
    Er wandte sich an Sadie. „Wenn Sie mir sagen, dass mit meinem Essen alles in Ordnung ist, Miss Sadie, glaube ich es.“
    Das Mädchen sah ihn aufrichtig an. „Mit Ihrem Essen ist alles in Ordnung, Mr Taylor. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“
    Ohne zu zögern nahm Matthew einen großen Bissen von einem Brötchen und beobachtete, wie Sadies Gesicht aufstrahlte. „Dir vertraue ich“, sagte er mir vollem Mund. „Aber ihr …“ Er deutete auf Annabelle. „… auf keinen Fall!“
    Sadie lachte herzhaft über diese Bemerkung, bevor sie sich selbst einen Teller holte. Das Lachen des Mädchens klang glockenhell, fast wie Musik, und Matthew konnte es sich nicht verkneifen, noch einmal einen Blick auf sie zu werfen. Obwohl ihre erste Reaktion, als er vor wenigen Momenten ins Lager zurückgekommen war, immer noch Fragen bei ihm aufwarf, setzte er sich und konzentrierte sich nun auf sein Essen. Als Sadie sich neben ihn auf die Erde setzte, hatte er Mühe, seine Überraschung zu verbergen.
    Er entschied sich, das nicht zu kommentieren, um das zerbrechliche Vertrauen, das sie gerade zu entwickeln begann, nicht zu gefährden.
    Sie aßen eine Weile, ohne etwas zu sagen. Dann stellte Sadie ihren Teller ab. „Wir haben von Ihnen gesprochen, bevor Sie zurückkamen, Mr Taylor. Das war der Grund, warum wir so gelächelt haben.“ Sie senkte den Kopf und ihre Stimme wurde noch leiser. „Ich bin Ihnen so dankbar für das, was Sie für mich getan haben. Sie kennen mich nicht, und doch haben Sie das getan. Ich stehe tief in Ihrer Schuld.“
    Da Matthew nicht wusste, was er darauf antworten sollte, schaute er Annabelle ratsuchend an und sah Tränen in ihren Augen. Sadie streckte eine Hand zu ihm aus, hielt aber inne, ohne ihn zu berühren.
    Er tat es ihr gleich und hielt ihr die Hand hin, mit der Handfläche nach oben. So überließ er ihr die endgültige Entscheidung.
    Sie legte ihre Hand in seine und drückte sie leicht. „Ich bin froh, dass Sie hier sind, Mr Taylor!“
    Matthew brauchte einen Moment, bevor er antworten konnte. „Nicht halb so froh wie ich, Miss Sadie“, flüsterte er. „Darauf gebe ich euch beiden mein Wort.“
     
    * *

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